Naturschutz

Aus Liebe zur Umwelt: Adé zur Plastiktragetüte

Aus Liebe zur Umwelt: Adé zur Plastiktragetüte

Aus Liebe zur Umwelt: Adé zur Plastiktragetüte

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Links die Papiertragetasche und der Behälter aus Maisstärke, rechts die Plastiktragetüte. Dieses letzte Exemplar will sich Hans Henrik Johansen als Erinnerungsstück aufheben. Foto: Paul Sehstedt

Der Apenrader Schlachtermeister Johansen sattelt um und gibt nun Papiertragetaschen den Vorzug. Außerdem sollen Behälter aus Maisstärke zur Anwendung kommen.

„Ich sah diese Fernsehsendung mit einer Insel aus Plastik so groß wie ganz Dänemark, und das war der Anlass, dass wir die Plastiktragetaschen aus unserem Geschäft verbannt haben“, erklärte Schlachtermeister Hans Henrik Johansen seinen Entschluss, der Umwelt einen Dienst zu leisten.

Bis zu 54.000 Taschen im Jahr

„Wir haben jährlich zwischen 52.000 und 54.000 Plastiktragetüten verwendet und hinzukommen unzählige Plastikbehälter. Künftig werden nur noch Papiertragetüten und Behälter aus Maisstärke bei uns zum Einsatz kommen!“

Als Verpackungslieferant steht dem 61-jährigen Schlachtermeister der Spezialist Abena aus Apenrade zur Seite, mit dem die Tüten und Behälter gemeinsam entwickelt worden sind. Die Verpackungen müssen für Lebensmittel zugelassen sein, und die Umstellung auf „umweltfreundlich“ ist nicht kostenlos. Die herkömmlichen Plastiktragetüten sind zwar billiger, doch Johansen hofft, dass die Produktentwicklung und voraussichtlich steigende Nachfrage die Preise drücken werden.

Behälter verwittern nach knapp vier Wochen

„Ich habe viel Vertrauen in Abena, dass die Produkte aus umweltfreundlichen Quellen kommen, und aus zertifizierten Rohstoffen hergestellt werden“, sagt Johansen. „Der Umweltgewinn wäre umsonst, falls das Holz zur Papierherstellung aus Südamerika kommt.“

Die Maisstärke wird aus den Stängeln der Kulturpflanze gewonnen, aber auch die von Sonnenblumen können zur Gewinnung verwendet werden. Ein Behälter aus Maisstärke sieht einem Plastikbecher zur Verwechslung ähnlich, doch sollte der Maisbecher in der Natur landen, wird er innerhalb von drei bis vier Wochen verwittern, so der Schlachtermeister. Natürlich sollen die Maisbehälter aber nur im Abfall landen.

„Vor kurzem hörte ich, dass allen Haushalten in Flensburg von den Geschäftsinhabern eine Stofftragetüte geschenkt worden war“, erzählt Johansen, der bemerkt hat, dass Kunden aus Deutschland meist selbst Körbe und Tragetaschen mitbringen und keine Plastiktragetüten wünschten. „Ich würde mich freuen, wenn die Geschäftsleute in Apenrade ähnlich denken und eine Verteilaktion durchführten“, schließt Hans Henrik Johansen.   

Links die Papiertragetasche und der Behälter aus Maisstärke, rechts die Plastiktragetüte. Dieses letzte Exemplar will sich Hans Henrik Johansen als Erinnerungsstück aufheben. Foto: Paul Sehstedt
Mehr lesen