Nimbus-Treffen

Benzinduft und Motorengeknatter liegen in der Luft

Benzinduft und Motorengeknatter liegen in der Luft

Benzinduft und Motorengeknatter liegen in der Luft

Paul Sehstedt
Behrendorf/Bjerndrup
Zuletzt aktualisiert um:
Johann Friedrich Johannsen erwarb vor sechs/sieben Jahren seine erste Nimbus. Inzwischen hat er fünf dieser Motorräder in seinem Bestand. Foto: Paul Sehstedt

Nimbus-Oldtimertreffen in Behrendorf zählt 280 Teilnehmern. Darunter ist der 78-jährige Aschaffenburger Johann Friedrich Johannsen. Er ist dennoch jünger als sein Motorrad.

„Ich hatte schon immer davon geträumt, ein Nimbus-Motorrad zu besitzen“, erzählt Johann Friedrich Johannsen aus Aschaffenburg. „Vor sechs/sieben Jahren habe ich mir den Traum erfüllt. Und jetzt habe ich selbst fünf Stück und mein Sohn zwei!“ So lautet die Nimbus-Lebens- und Liebesgeschichte des 78-jährigen ehemaligen Bus- und Lkw-Fahrers, dessen Nimbus aus dem Jahre 1937 stammt; also ganze vier Jahre älter ist als ihr Besitzer.

Die schlichte Instrumentierung einer Nimbus. Die Zündkerze ist zum Anlasserschlüssel umgebaut worden. Foto: Paul Sehstedt

Die lange Anreise hat er jedoch nicht im Motorradsattel bewältigt, sondern hat die Nimbus hinten in seinem Hochkombi transportiert.

Hensia und Finn Nimbus reisten mit ihrem ehemaligen Post-Motorrad Baujahr 1938 aus Bornholm über Deutschland nach Behrendorf. Foto: Paul Sehstedt

Die Ehefrau im Beiwagen

Hingegen sind Finn Nimbus und dessen Frau Heisa Einarsson von Bornholm aus mit ihrem Motorrad nebst Beiwagen den langen Weg über Deutschland zum Nimbustreffen gefahren. „Das sind über 600 Kilometer, die wir mit einer Übernachtung in Lübeck zurückgelegt haben“, erzählen die beiden Insulaner.

Ein großer Sonnenschirm dient als Regenschutz. Foto: Paul Sehstedt

„Das große Gepäck schickten wir voraus mit dem Spediteur und dann war ja gut Platz für Heisa im Seitenwagen.“ Autobahn wurde nicht gefahren, da die Reisegeschwindigkeit bei zwischen 60 und 65 Stundenkilometer liegt. „Da brummt die Maschine am besten“, erläutert Finn, der mit dem Vorzeigen seines Führerscheines dokumentiert, wirklich den Zwischennamen Nimbus zu führen.

Mit seinem Führerschein dokumentiert Finn, dass er den Zwischennamen Nimbus offiziell trägt. Foto: Paul Sehstedt

Frisches Öl und dreimal durchtreten

Uffe Steffensen aus Rothenkrug/Rødekro ist der Vorsitzende des nordschleswigschen Nimbusklubs „Sønderjysk Nimbus Klub“ und selbst stolzer Besitzer einer Maschine aus dem Bestand des ehemaligen Zivilschutzes Statens Civile Luftværn.

„Ich habe sie auf einer Auktion 1989 gekauft und 26.000 Kronen bezahlt“, erinnert er sich. „Sie war seit 1962 eingemottet gewesen, doch nach einem Ölwechsel, mit frischem Benzin und einer tauglichen Batterie, sprang der Motor nach dreimal Durchtreten sofort an.“  Seitdem hat Steffensen rund 55.000 Kilometer auf seiner Nimbus mit einem dazugehörigen ACAP-Seitenwagen zurückgelegt.  „Vergangenes Jahr wurde der Zylinderkopf überholt. Der ist nach so vielen Kilometern Laufleistung einfach hinüber“, erläutert Steffensen.

Klubvorsitzender Uffe Steffensen aus Rothenkrug ist stolzer Besitzer einer vormaligen Nimbus aus dem Bestand des Zivilschutzes. Foto: Paul Sehstedt

In Dänemark sind zurzeit 4.000 Nimbus-Motorräder zugelassen, beachtlich im Verhältnis zum Produktionsgesamtausstoß von 13.000 Exemplaren.

Zum Verlauf des Treffens bemerkt der Vorsitzende, dass die vom Behrendorfer Entwicklunsgrat erbrachte Leistung nichts zu wünschen übrig lässt. Dieses Lob erfreut den Ratsvorsitzenden Ingolf Jørgensen, der gerne einmal jährlich eine Großveranstaltung betreuen will, damit Geld für Projekte in Behrendorf in die Kasse kommt. 

Mehr lesen
Deutsche Regionalbahnen sollen ab 2027 bis nach Tingleff fahren.

Mobilität

Dänemark sichert Millionen Kronen für grenzüberschreitenden Bahnverkehr zu

Apenrade/Aabenraa Dänemark und die schleswig-holsteinische Nahverkehrsgesellschaft Nah.SH arbeiten an der Umsetzung des künftigen Regionalverkehrs im Grenzland. Wie aus einem zuvor vertraulichen Papier des Transportministeriums hervorgeht, wird Dänemark Neuanschaffungen und Umrüstungen von deutschen Zügen mitfinanzieren, die ab 2027 bis nach Tingleff rollen sollen. Nicht alle sind glücklich über diese Lösung.