Orchesterrekord

DPA-Schülerinnen beim Rekord-Orchester dabei

DPA-Schülerinnen beim Rekord-Orchester dabei

DPA-Schülerinnen beim Rekord-Orchester dabei

Apenrade/Aabenraa
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(V. l.): Julia, Victoria und Barbara haben sich am Weltrekord beteiligt. Foto: Jan Peters

Über 1.300 Musiker nahmen am Online-Orchester teil. Dabei waren auch drei Schülerinnen der Apenrader Musikschule. Gelesen hatten sie von der Rekordveranstaltung im „Nordschleswiger“.

Ein Online-Orchester bestehend aus 1.320 Musikerinnen und Musikern aus 44 Nationen: Dieser Rekord wurde kürzlich vom „Rekord-Institut für Deutschland“ bestätigt und geht nun in das „Guiness-Buch der Rekorde“ ein. 

Wegen der Coronakrise hatte sich der Musiklehrer Jens Illemann aus dem schleswig-holsteinischen Wewelsfleth, einem kleinen Örtchen, gelegen an der Störmündung zur Elbe, zwischen Brunsbüttel und Glückstadt, überlegt, dem „Corona-Blues“ ein Schnippchen zu schlagen.

DPA-Schülerinnen dabei

„Die Musikschüler können nicht mehr gemeinsam üben und spielen. Die Motivation geht dabei verloren“, meinte er. Deshalb rief er Mitte März über Facebook Musikschüler auf, sich an dem Rekordversuch zu beteiligen. Den Rocksong „Rock you like a hurrican“ von den Scorpions hatte er sich dafür ausgesucht. Da die Musiker jedoch nicht, wie erwähnt, gemeinsam üben dürfen, musste jeder Musiker für sich üben und spielen, sodass der Rekord virtuell erfolgte. Jeder Musiker schickte ein Video mit seinem Beitrag nach Wewelsfleth. Jens Illemann schnitt sie zu dem knapp dreiminütigen Rekord-Orchester zusammen.

Unter den Musikern waren auch die drei Schülerinnen der Deutschen Privatschule Apenrade (DPA): Victoria Maria Holm sowie die Zwillinge Barbara und Julia Brinch Hansen, die auch Schülerinnen der Apenrader Musikschule sind.

Von dem Rekordversuch hatten sie aus dem „Nordschleswiger“ erfahren. „Auf der KiNa-Seite im Nordschleswiger war ein Artikel über den Weltrekordversuch“, erzählt Victoria. Als sie davon gelesen hatte, war die Siebtklässlerin Feuer und Flamme und schickte gleich noch ein Handy-Foto von dem Artikel an Barbara und Julia, mit der Frage, ob sie nicht auch Lust dazu hätten. Und auch die beiden „fanden es spannend“.

Per E-Mail haben sie sich angemeldet und die Noten zugeschickt bekommen.

Weil die Schule wegen des Coronavirus geschlossen war, und sie zu Hause unterrichtet wurden, hatten die drei DPA-Schülerinnen Zeit zum Üben. Mehrere Stunden haben sie dafür investiert, wie sie berichten.

Victorias Vater hat ihr beim Herstellen des Videos geholfen. „Das Hobby meines Vaters ist Fotografieren“, erklärt die 13-Jährige. Dafür sind die beiden extra vor das Schloss in Gravenstein gefahren, um eine besondere Kulisse zu haben.

Barbara und Julia haben das Video in Eigenproduktion hergestellt. „Wir haben mein Handy genommen und die Aufnahme bei uns im Zimmer gemacht“, erzählt Barbara.

Mit 40 Musikern begonnen

Anfänglich hatten sich 40 Musiker angemeldet, doch der Rekordversuch zog mediale Aufmerksamkeit auf sich und schlussendlich bestand das „Corona-Spezial: World´s largest online-orchestra“ aus besagten 1.320 Mitgliedern.
Jeder Musiker hat das Stück per Video eingespielt und an Jens Illemann geschickt. Der hat die einzelnen Beiträge dann zu einem Ganzen zusammengestellt.

Jeder konnte nicht an dem Rekord teilnehmen. „Es erfordert einiges an Erfahrung und Können, damit die Musiker alle im gleichen Tempo spielen“, erklärte Edna Rasmussen.

So spielt Victoria Maria Holm das Cello seit ihrem sechsten Lebensjahr. Die Zwillinge Barbara und Julia Brinch Hansen haben mit fünf Jahren begonnen Violine zu spielen.

Sich selbst im fertigen Video zu sehen, sei schon komisch – „und aufregend“, findet Julia. Aber es sei cool bei einem Rekord dabei gewesen zu sein, sind sich die Mädchen nicht ohne Stolz einig. „Wir haben an etwas teilgenommen, was es so vorher noch nicht gegeben hat“, meint Julia.

Das Video finden die drei Schülerinnen gut. „Wenn man sich überlegt, dass dort hunderte Instrumente und Sänger zusammengeschnitten worden sind, ist es richtig gut geworden“, meint Victoria.

Barbara und Julia (oben Mitte) im Video Foto: Bildschirmfoto Youtube
Victoria (rechts Mitte) im Rekordvideo Foto: Bildschirmfoto Youtube
Die Urkunde bestätigt den Weltrekord. Foto: Privat
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