Kommunalpolitik

„Es war eine spannende und langweilige Sitzung zugleich“

„Es war eine spannende und langweilige Sitzung zugleich“

„Es war eine spannende und langweilige Sitzung zugleich“

Apenrade/Aabenraa
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Jeder Punkt der Tagesordnung wurde, mit den dazugehörigen Vermerken, online übertragen. Foto: Anke Haagensen

Der Stadtratsabgeordnete Erwin Andresen von der Schleswigschen Partei lobt die Verantwortlichen im Rathaus für die minutiös geplante März-Sitzung, die coronabedingt digital abgehalten wurde.

„Die virtuelle Stadtratssitzung hat ihre Feuertaufe bestanden“, bestätigt Erwin Andresen, Stadtratsabgeordneter der Schleswigschen Partei (SP) den Eindruck der Mitarbeiter des „Nordschleswigers“. Im Apenrader Medienhaus wurde die März-Sitzung des Apenrader Kommunalrates am Computer verfolgt.

Das ist zwar normalerweise bei jeder Stadtratssitzung in Apenrade möglich, weil die Ratssitzungen live im digitalen Kommune-TV übertragen werden. Diesmal nahmen auch die Abgeordneten nur virtuell an der Sitzung teil.

 

Logistische Meisterleistung

„Allein die 31 Kommunalpolitiker in die einzelnen Büros zu lotsen, war eine logistische Meisterleistung“, stellt Andresen fest. Jedem Politiker war nicht nur eine eigene Ankunftszeit ausgegeben worden. Er musste sich zudem zu einem bestimmten Eingang begeben. Nur so konnte gewährleistet werden, dass sich keine Wege kreuzten.

Alle Richtlinien wurden eingehalten

 „Wir wurden am Eingang von einem Guide in Empfang genommen und an den uns zugewiesenen Platz geführt. Natürlich nachdem wir uns vorher die Hände vorschriftsmäßig desinfiziert hatten. Alle ausgegebenen Richtlinien zur Eindämmung der Corona-Epidemie wurden zu jedem Zeitpunkt eingehalten. Nicht war dem Zufall überlassen. An alles war gedacht“, unterstreicht der SP-Politiker.

Die erste virtuelle Sitzung

„Es war eine spannende und langweilige Sitzung zugleich“, sagt Erwin Andresen. Bei dieser ersten virtuellen Sitzung dabei zu sein, war natürlich auch für ihn „alten politischen Hasen“ sehr interessant. Es sei aber sehr langweilig gewesen, allein in einem Raum vor dem Tablet zu sitzen. „Es fehlt einfach die gesamte Atmosphäre. Ja, es war fast schon unheimlich“, stellt er lachend fest.

Vorbereitung auf das Leben nach Corona

Allerdings habe der Mittwochabend gezeigt, dass es möglich sei, eine Sitzung auf diese Weise durchzuführen. „Und es war wichtig, dass die Stadtratssitzung durchgeführt wurde. Schließlich muss das Leben trotz Corona weitergehen und es müssen Entscheidungen für die Zeit nach Corona gefällt werden“, fügt Andresen hinzu.

Die beste Lösung

„Ich finde auch, dass es richtig war, die Sitzung so durchzuführen, dass alle 31 Abgeordneten beteiligt waren und zu Wort kommen konnten. Es waren im Vorfeld Alternativen diskutiert worden, aber ich denke, dass die gewählte Lösung die beste war“, sagt der SP-Politiker. Unter anderem war überlegt worden, dass nur Fraktionsvorsitzenden im Ratssaal  zusammengesessen hätten. „Nein, nein, das war schon genau richtig so“, stellt Erwin Andresen fest.

Bürgermeisterlob für das Team hinter den Kulissen

Auch sein Namensvetter, Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) war nach der völlig nach Plan verlaufenen Stadtratssitzung voll des Lobes für das Team hinter den Kulissen. Da davon auszugehen ist, dass weitere Sitzungen auf diese Weise durchgeführt werden müssen, sollen allerdings für das nächste Mal kleinere Justierungen vorgenommen werden.

Demokratie gewahrt

„Ich denke, dass wir es dann hinbekommen müssen, dass nicht nur ich auf dem Bildschirm zu sehen bin, sondern zumindest auch derjenige, der gerade das Wort hat. Es ist sicherlich für alle an den Bildschirmen langweilig, immer nur mich zu sehen“, übt der Bürgermeister zumindest augenzwinkernd gewisse Selbstkritik.

Für ihn war es aber wichtig, dass durch Anwendung der modernen Technologie die Demokratie und Glaubwürdigkeit gewahrt werden konnte. 

 

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