Loddenhoi

Jollengilde hält am Einweihungstermin fest

Jollengilde hält am Einweihungstermin fest

Jollengilde hält am Einweihungstermin fest

Paul Sehstedt
Loddenhoi/Loddenhøj
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Der Strand von Loddenhoi mit der neugebauten Mole für den Jollenhafen im Hintergrund Foto: Paul Sehstedt

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Der Mitgliederwunsch nach einer Feier steht für den Vorstand über der Kritik der Hafengegner. Stadtrat und Bürger sind eingeladen.

Kaum war die öffentliche Einladung zur Einweihung des Jollenhafens Loddenhoi publik geworden, da wurde die Veranstaltung in den Medien als Provokation abgestempelt. Doch die Kritik prallt am Gildevorsitzenden Carsten Lau Kjærgård und seinem Vorstand ab: Schon lange wollen die 70 Mitglieder die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Hafenanlage zünftig feiern und das hat Vorrang vor der Meinung der Hafengegner.

Keine Provokation

In einem Brief an den Stadtrat unterstreicht Carsten Lau Kjærgård, dass das Einweihungsfest absolut nicht als Provokation verstanden werden darf:

„Wir haben 70 Mitglieder, die schon seit etlichen Jahren für den Jollenhafen bezahlt haben. Damit zeigen sie und ihr Familienanhang  von mindestens drei Personen, ihr direktes Interesse am Hafen“, rechnet der Vorsitzende gegenüber dem Stadtrat den Interessentenkreis auf. Damit sind mindestens 280 Personen Befürworter des umstrittenen Jollenhafens Loddenhoi.  „Hinzukommen jene, die eine Jahreskarte oder eine App heruntergeladen haben, damit sie die Bootsrampe benutzen dürfen. Und schließlich sind dann noch diejenigen, die einfach nur den Jollenhafen genießen. Also sind da viele Menschen, die sich für den Hafen aussprechen.“

Klagen über Klagen

Die Entstehungsgeschichte des Jollenhafens fasst Carsten Lau Kjærgård wie folgt zusammen: ,,Unsere Mitglieder und ihre Familien wünschten sich schon seit vielen Jahren einen Jollenhafen, dessen Bau jedoch durch Klagen über Klagen verzögert wurde. Als der Flächennutzungsplan Nr. 122 verabschiedet wurde und wir eine Genehmigung von der Küstenbehörde hatten, haben wir den Jollenhafen gebaut, weil dies unser gutes Recht war. Nun steht ein schöner Jollenhafen da und Mitglieder sowie Anhänger wünschen eine Einweihung. Diese ist schon seit Langem für den Juni dieses Jahres geplant - noch bevor wir die Entscheidung der Schiedsstelle kannten. Also kann ich bestätigen, dass wir am 19. Juni feiern - mit allem, was dazugehört.“

Dialog mit der Jollengilde

In einem Leserbrief, u. a. im „Nordschleswiger“, warnt der Sommerhausbesitzer Jürgen Beck vor der Leichtsinnigkeit der Gilde, die seiner Meinung nach den Hafen nicht benutzen darf, weil die Genehmigungen von der Schiedsstelle zurückgezogen wurde. Auf diesen Vorwurf hin hat der Gildenvorsitzender bereits geantwortet, dass die Hafenbauer nicht die Angeklagten seien, sondern das Küstendirektorat (Kystdirektorat,KDI) und die Kommune Apenrade. Laut KDI-Abteilungsleiter Hans Erik Cutoi-Toft befindet sich die Behörde im Dialog mit der Jollengilde und eine neu erarbeitete Genehmigung für den Hafenbau wird nicht vor dem 19. Juni vorliegen.

Seefahrtsbehörde ohne Bedenken

Nach Becks Auffassung erfüllt der Hafen die Mindestanforderungen der Seefahrtbehörde (Søfartsstyrelsen SFS) nicht. Auf Anfrage des „Nordschleswiger“ teilt die Behörde jedoch mit, dass die Küstenbehörde um einen Kommentar zum Bauantrag gebeten hatte. Dieser ist abgegeben worden und die SFS sah durch die geplante Anlage keinerlei Gefahr für den Schiffsverkehr. Eine spätere Klage der Hafengegner wurde sofort ans KDI weitergeleitet, da diese für das Genehmigungsverfahren zuständig ist.

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