Guter Ton
Jubiläum mit Rummelpott nach eigenem Geschmack
Jubiläum mit Rummelpott nach eigenem Geschmack
Jubiläum mit Rummelpott nach eigenem Geschmack
Vibeke Erlang Christensen liefert seit fünf Jahren den Ehrenpreis „Rummelpott“ für das gleichnamige nordschleswigsche Satireblatt. Und sie töpfert seit fünf Jahren in der eigenen Werkstatt – Zeit für eine Feier.
Vibeke Erlang Christensen liefert seit fünf Jahren den Ehrenpreis „Rummelpott“ für das gleichnamige nordschleswigsche Satireblatt. Ihre Produkte kann man bei Carstensens Tehandel und bei Norsk in der Fußgängerzone erwerben.
Am Sonnabend, 17. November, sind es nun fünf Jahre eigene Töpferwerkstatt, die im Obergeschoss des Kreativen Hauses, Haderslevvej 1, gefeiert werden. Das Atelier ist geöffnet von 11 bis 16 Uhr. Hier können Interessierte selbst an der Drehscheibe kreativ sein. Außerdem wird einer ihrer schönen Rummelpötte verlost.
In ihrer Werkstatt gibt es jedoch auch jede Menge Weihnachtsgeschenke zu kaufen, für alle, die so langsam auf der Suche sind. So finden etwa die Rummelpötte der Keramikerin reichlich Abnehmer.
Sie beschreibt den Verlauf einer Produktentwicklung so: „Ich probiere Formen aus und Farben, brenne etwas an, lasse es trocknen. Bis ein Produkt entwickelt ist, vergeht schon mal ein halbes Jahr.“
Praktisch kein Konkurrenzkampf
Was gefällt ihr besonders an ihrer Arbeit? Es gibt praktisch keinen Konkurrenzkampf, im Gegenteil: „In unserem Fach gibt es viel Zusammenarbeit.“ So kann sie auch auf eine dreijährige Zusammenarbeit mit der Keramikerin Elke Christensen zurückblicken. „Ein Klumpen Ton gibt dir alle Möglichkeiten“, schwärmt sie, „jeder macht was anderes draus.“
Tatsächlich aber würde sie es begrüßen, andere Keramikerkollegen zum Austausch in der Hausgemeinschaft am Haderslevvej zu haben.
Erlang Christensen zeigt einen Übertopf, der aus Steinzeug besteht. „Das ist Supermaterial“, so die Keramikerin. Was ist so super an diesem Material? Es wird bei 1.260 Grad Celsius gebrannt und kann kein Wasser aufsaugen, ist nicht brüchig. Steinzeug ist ein praktischer und haltbarer Tontyp. „Der hält Frost aus, kann also draußen stehen.“ Und kleinere Artikel aus Steinzeug überleben auch die Spülmaschine, fügt sie hinzu.
Keine Ausbildung zur Keramikerin mehr
Und wie hat sie dieses Muster, diese Struktur hinbekommen? „Das ist Kugeltechnik.“ Etliche Kugeln werden so zusammengefügt, und beim Brennen erhalten sie diese plattgedrückte Form.
Mit ihrer Lehre war die Keramikerin 2010 fertig. Die Ausbildung, die früher als Berufsausbildung an der EUC Sonderburg angeboten wurde, gibt es – im Gegensatz zu Deutschland – in Dänemark heute nicht mehr, bedauert Erlang Christensen.
Doch sie merkt auch an, dass Töpfern körperlich anstrengend ist. Hier gilt es, die Balance zu finden: Deshalb gibt sie auch Töpferkurse.
Aus solchen einwöchigen Kursen sind etwa an der Deutschen Privatschule Apenrade die blauen Fische im Treppenhaus entstanden oder jüngst die Blumen an der Spielbude auf dem Schulhof.
Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann in der Werkstatt Eierbecher finden, die umgedreht als Fliegenpilz daherkommen. Oder wie wäre es mit einer Häuschen-Teekanne, deren Schornstein dampft, wenn man heißen Tee einfüllt?