Natur und Umwelt

Markus Jebsen: „Das Wildschwein ist ökologisch wichtig"

Markus Jebsen: „Das Wildschwein ist ökologisch wichtig"

Markus Jebsen: „Das Wildschwein ist ökologisch wichtig"

Paul Sehstedt
Loit/Løjt
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Markus Jebsen will mit einer Verschenkaktion auf die ökologisch wichtigen Wildschweine aufmerksam machen. Foto: Paul Sehstedt

Markus Jebsen findet, dass die Naturverwaltung ihre Aufgabe nicht erfüllt. Tiere sollten beschützt und nicht ausgerottet werden, meint er.

„Nachdem auf meinem Naturgelände eine Rotte von Wildschweinen entdeckt wurde, stellte die Naturverwaltung Schießtürme dort auf“, ärgert sich Markus Jebsen aus Loit. „Die Aufgabe der Verwaltung muss doch sein, die einheimischen Tiere zu schützen und nicht auszurotten. Das Wildschwein gehört zu unserer Natur und ist auch ökologisch wichtig.“

Der Wildschweinzaun entlang der deutsch-dänischen Grenze ist Jebsen auch ein Dorn im Auge: „Der ist nutzlos!“, sind seine Worte, die er mit einer kleinen Aktion unterstützt: Wer über den Zaun besser informiert werden will, kann sich auf Kosten von Markus Jebsen in der Buchhandlung „Bog & Idé“ ein kostenloses Exemplar von Hans Kristensens Buch „Svinevirke“ abholen.

„Der Nordschleswiger“ fühlt dem umweltbewussten Unternehmer auf den Zahn: Der Zaun soll den Abnehmern von Schweinefleisch in Drittländern signalisieren, dass die dänische Landwirtschaft den Schutz der Schweinezucht vor der Schweinepest ernst nimmt. Ist das nicht wichtig für das Exportgeschäft?

Die Antwort kommt prompt: „Warum soll unsere Natur und Umwelt belastet werden, weil China nicht imstande ist, eine eigene Schweineproduktion aufzubauen? Überhaupt müssten wir die Massentierhaltung zurückschrauben und uns nach alternativer Ernährung umschauen.“

Welche Folgen hat die industrialisierte Tierhaltung deiner Meinung nach?

„Die augenblickliche Corona-Krise sowie Vorläufer wie SARS, MERS, Vogelinfluenza und andere stehen meiner Meinung nach in direktem Zusammenhang mit dem Umgang der Menschen mit den wilden Tieren und den sogenannten Haustieren in der Massenhaltung. Wir müssen uns auf ein ,quo vadis homo sapiens‘ (Wohin gehst du Mensch, Anm. d. Red.) besinnen“, so Jebsen.

Und warum diese Buchverteilungsaktion?

„Die Bürger müssen seriös informiert werden, und das schafft Kristensen mit seinem Buch“, erklärt Markus Jebsen.

Das Buch berichtet über die Einwanderung von Wildschweinen vor über 100 Jahren, den vehementen Kampf der dänischen Schweineproduzenten gegen das Schwarzwild in der dänischen Natur sowie den politischen Prozess, der dazu führte, dass der Grenzzaun gezogen wurde. „Bog & Idé“ hat seinen Sitz an der Ramsharde 28 in Apenrade.  

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