Natur und Umwelt

Sauerstoffmangel: Fischsterben in der Apenrader Förde

Sauerstoffmangel: Fischsterben in der Apenrader Förde

Sauerstoffmangel: Fischsterben in der Apenrader Förde

Apenrade/Aabenraa
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Die toten Fische sind als weiße Flecken zu erkennen. Foto: Aabenraa Kommune

Weil der Westwind das Oberflächenwasser aus der Förde getrieben hat, ist das sauerstoffarme Wasser an die Oberfläche gekommen.

Viele tote Fische trieben am Sonntag und auch noch am Montagmorgen an der Wasseroberfläche auf der Apenrader Förde. Wie die Kommune Apenrade über Facebook informierte, hatte der starke Westwind am Sonntag das Oberflächenwasser aus der Förde hinausgedrückt. Dadurch kam jedoch das sauerstoffarme Wasser aus den unteren Wasserschichten nach oben. Die Fische bekamen keine Luft mehr und erstickten.

Davon sind besonders die Fischarten betroffen, die in der Nähe des Meeresbodens leben, wie zum Beispiel die Scholle. Davon trieben besonders viele an der Wasseroberfläche – vom Süderstrand bis hin zum Enstedtwerk.
 

Im rot gekennzeichnete Bereich sind besonders viele tote Fische zu finden. Foto: Aabenraa Kommune

Es ist nicht das erste Mal, dass es eine solche Situation in der Apenrader Förde gibt.

Im vergangenen Jahr, etwa zur gleichen Zeit, trieben ebenfalls tausende Fische tot im Wasser vor dem Strand. Wie Biologe Torben Hansen von der Kommune damals  erklärte, „hat das Wasser am Grund der Förde so wenig Sauerstoff, weil dort Zersetzungsprozesse in Gang sind. So werden dort beispielsweise Algen von Bakterien zersetzt. Und dieser Vorgang benötigt Sauerstoff, der dann in den untersten Wasserschichten nicht mehr vorhanden ist“.

Der Sauerstoffmangel wird auch von der Umweltbehörde beobachtet und die Situation verfolgt. So wurde jedoch schon bei Proben im Juli ein Sauerstoffwert im Wasser der Förde gemessen, der Sorgenfalten auf die Stirn trieb. „Es wurde ein kräftiger Sauerstoffschwund gemessen“, heißt es auf der Internetseite der Behörde.

Harley Bundgaard Madsen, Bürochef der Umweltbehörde, erklärte weiter: „Sauerstoffmangel zeigt sich im Sommer zuerst dort, wo die meisten Algen im Wasser sind und das Wasser meist still steht. (...) Das passiert zumeist in geschlossenen Gewässerbereichen.“

Als Ursache für die Schieflage im Sauerstoffhaushalt des Wassers gelten die Algen. Die entstehen allerdings dort, wo viel Stickstoff und Phosphor  im Wasser zu finden ist. Beide Stoffe werden in der Landwirtschaft als Düngemittel gebraucht und mit dem Regenwasser in die Gewässer gespült.

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