Veranstaltungstipp

Auf den Spuren der Apenrader Makrelen

Auf den Spuren der Apenrader Makrelen

Auf den Spuren der Apenrader Makrelen

Jan Peters/Kurt Seifert
Apenrade/Aabenraa
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Die Apenrader Makrelen Foto: Archiv

Die drei Makrelen finden sich häufig im Stadtbild. Doch welcher geschichtliche Hintergrund steckt hinter den Fischen? Bei einer Veranstaltung werden Antworten auf die Frage gegeben – bei der auch die deutsche Minderheit eine entscheidende Rolle spielte.

Das Apenrader Stadtwappen wird von drei Makrelen geprägt, die im Wasser in eine Richtung schwimmen. Doch warum zieren ausgerechnet diese Fische das Wappen?

Der Ortsverein Apenrade des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), der Apenrader Ruderverein (ARV) und der Verein der Freunde des ARV laden aus Anlass des 100. Geburtstages der Deutschen Minderheit zu einer Veranstaltung im ARV Bootshaus ein, die den Teilnehmern diese Frage beantworten soll.

Die drei Makrelen des Apenrader Stadtwappens werden dabei als verbindendes Element zwischen Mehr- und Minderheit in Apenrade in den Vordergrund gestellt.

Als Kurt Seifert vor einigen Jahren als ehrenamtlicher Helfer im Apenrader Seefahrtsmuseum eine Sonderausstellung über die historische Verwendung des Stadtwappens mit aufbaute, fiel ihm auf, dass vor 1920 vor allem dänische Vereine und Institutionen die Makrelen in ihren Abzeichen und Flaggen verwendeten. Nach der „Genforening“ (Wiedervereinigung) war es dann umgekehrt: Die Makrele war Zeichen der deutschen Minderheit in Apenrade geworden.

Jahrelange Geschichtsforschung

Seifert konnte nachfolgend in den „Archiven“ des ARV und der Deutschen Privatschule (DPA) insgesamt drei große „Hiss-Flaggen“ mit Makrelenwappen aufstöbern, die deutlich viele Jahrzehnte alt waren. Die Flagge aus dem ARV hat Kurt Seifert als junger Ruderer noch am Fahnenmast des Bootshauses gesehen. Diese hat aber heute so deutliche Gebrauchsspuren, dass sie nicht mehr im Freien gehisst werden darf.
 

Die Flagge des Apenrader Rudervereins gehalten von Gunnar Pedersen (l.) und Kurt Seifert. Foto: Privat

Da beim ARV nach dem Zweiten Weltkrieg wohl der einzige „deutsche“ Flaggenmast in Apenrade stand, stellte sich die Frage, wann und wo die anderen Makrelenflaggen gezeigt wurden. Beim „Institut for Sønderjysk Lokalhistorie“ wurde Seifert fündig. Auf einem Foto des deutschen Schulbaus am Haderslevvej, damals Nørre Chaussé, hängt über einer Gruppe von Männern in Gehrock und Zylinder, die eine der beiden aus der DPA erhaltenen Fahnen. Es liegt nahe, dass das Foto die Einweihung der damaligen Deutschen Privatschule in Apenrade im Jahr 1926 zeigt.

Die „Nordslesvigske Folkebank“, die dänische Bank vor 1920 – mit Makrelen Foto: Privat

Die drei Makrelen sind demnach – sowohl vor als auch nach 1920 – von deutschen und Dänen als Symbol „ihrer Stadt“ verwendet worden. Für den BDN-Ortsverein Apenrade ein guter Anlass – im Jubiläumsjahr von Minderheit und „Genforening“ – die Makrelen als verbindendes Symbol in den Mittelpunkt zu stellen.

Museumsinspektør Mikkel Leth Jespersen wird am 29. August im ARV-Bootshaus (in dänischer Sprache) einen Vortrag über die Geschichte des Stadtwappens halten. Vorher wird am Flaggenmast des ARV eine Replik der historischen Makrelenflagge gehisst. Der Ortsverein Apenrade und Freunde des ARV haben die Flagge herstellen lassen, die in Zukunft auch anderen Vereinen zugänglich sein wird.

Umrahmt wird das historische Programm von einem deutsch-dänischen Makrelen-Imbiss. Beginn ist um 11 Uhr.

Da die Corona-Abstände eingehalten werden, stehen nur 36 Plätze zur Verfügung. Die Anmeldung erfolgt bei Kurt Seifert unter der Telefonnummer 40 17 28 67.

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