Altenpflege

Umgang mit Heimbewohnern: Verantwortung ist auf mehrere Schultern verteilt

Heimbewohner: Verantwortung ist auf mehrere Schultern verteilt

Heimbewohnern: Verantwortung ist auf mehrer verteilt

Apenrade/Aabenraa
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(Modellfoto) Foto: Ute Levisen

Zustände, wie sie aus Altenheimen u. a. in Aarhus und Randers berichtet wurden, darf und soll es in der Apenrader Kommune nicht geben, findet der Gesundheits- und Sozialausschuss. Um das gewährleisten zu können, setzt die Kommune jedoch auf ein besonderes Mittel.

Fälle von Mitarbeitern in Pflegeheimen, die die Bewohner schlecht und sogar unwürdig behandeln, gibt, darf und soll es auch in Zukunft in der Kommune Apenrade nicht geben. Darüber waren sich die Mitglieder des Gesundheits- und Sozialausschusses bei ihrer Sitzung am Mittwoch einig.

„TV2“ hatte in einer Dokumentation unter anderem in einem Pflegeheim in Aarhus Zustände offengelegt, in denen die Bewohner unwürdig behandelt wurden.

Keine kommunale Überwachung

Damit so etwas in den Apenrader Pflegeheimen nicht passiert, setzt die Kommune allerdings nicht auf herkömmliche Überwachungsmittel wie z. B. kommunales Personal, das in regelmäßigen Abständen Kontrollen durchführt.

„Wir sichern das Wohlergehen unsere Pflegeheimbewohner, indem wir die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen“, erklärt der Ausschussvorsitzende Karsten Meyer Olesen (Soz.). Er berichtete weiter: „Wir haben uns bei der Sitzung sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt und uns mit den Bedingungen in der Kommune auseinandergesetzt. Dabei haben wir festgestellt, dass die ,Überwachung‘ in den Pflegeheimen in erster Linie durch den Leiter ausgeführt wird. Der sitzt nicht nur an seinem Schreibtisch, sondern ist angehalten, sich im Haus umzusehen und über die dortigen Vorgänge informiert zu sein. Darüber hinaus besuchen die Hausärzte die Bewohner regelmäßig. Sollte ihnen etwas auffallen, geben sie natürlich auch Bescheid“, so Meyer Olesen. Doch es gibt noch eine weitere Instanz, die mögliche Fehler aufdecken hilft. „Es gibt noch die Freundeskreise und den Verbraucherrat, die beide engen Kontakt zu den Bewohnern haben und gute, aber natürlich auch schlechte Bedingungen an die zuständigen Stellen weitergeben“, sagt er. Die Verantwortung ist also auf mehrere Schultern verteilt.

Kontakt von Mensch zu Mensch

„Wir haben hier eine, so kann man es nennen, natürliche Kontrollkultur entwickelt“, sagt Meyer Olesen. Ausschusskollege Bent Sørensen (Venstre) ergänzt: „Wir wollen nicht noch mehr offizielle Aufsicht durch die Kommune schaffen. Der Kontakt von Mensch zu Mensch ist die Kultur in unserer Kommune“, sagt er.

Und die Klagezahlen geben dem bisher recht. So gab es im vergangenen Jahr zwei und im Jahr davor drei Klagefälle im Bereich der Altenpflege, wie Karen Storgaard Larsen, Direktorin für den Bereich Gesundheit und Soziales, berichtet.

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