Kontrovers

Eingeschläferte Hundewelpen: Heftige Reaktionen

Eingeschläferte Hundewelpen: Heftige Reaktionen

Eingeschläferte Hundewelpen: Heftige Reaktionen

Ellund/Fröslee
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Am Grenzübergang Ellund/Fröslee versuchte am Sonnabend ein 33-Jähriger nach Angabe der Polizei 25 Hundewelpen nach Dänemark zu schmuggeln. Foto: Carsten Andreasen/Ritzau Scanpix

Am Sonnabend scheiterte am Grenzübergang der Versuch, 25 Hundewelpen nach Dänemark zu schmuggeln. Das Einschläfern rief im Netz heftige Reaktionen hervor. Gegenüber dem „Nordschleswiger“ erläutert die Chefveterinärin die Sicht der Behörde.

Die Nachricht vom Sonnabend, dass 25 Hundewelpen von einem Tierarzt eingeschläfert wurden, nachdem diese der Polizei zufolge illegal nach Dänemark geschmuggelt worden waren, hat zu einigen, teils heftigen, Reaktionen geführt. Auf der Homepage des „Nordschleswiger“ zeigten viele Leser Unverständnis für die Reaktion auf dänischer Seite, die Hundewelpen einzuschläfern, nur vereinzelt gab es Verständnis für das Handeln der dänischen Behörden.

Auf der Facebookseite des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages, der den Artikel des „Nordschleswigers“ übernahm, sah es ähnlich aus, auch wurde von einigen Kommentatoren das Reisen in das Land generell in Frage gestellt.

Zur Nachrichtenagentur Ritzau sagte die Chefveterinärin der Lebensmittelbehörde (Fødevarestyrelsen) für Süddänemark, Signe Hvidt-Nielsen, die Hundewelpen wurden eingeschläfert, um eine mögliche Verbreitung der Tollwut zu unterbinden, die für Mensch und Tier tödlich ist.

Erklärung der Chefveterinärin

Gegenüber dem „Nordschleswiger“ führte die Chefveterinärin schriftlich aus: „Wir können lebende Tiere nicht auf Tollwut testen, da eine Hirnprobe benötigt wird. Es ist auch nicht möglich, die Tiere zu impfen und danach zu testen. Dazu müssten die Hunde vier Wochen isoliert werden, denn Tollwut braucht lange, bis es ausbricht. Wir sind der Meinung, dass es unverantwortlich ist, so kleine Hunde so lange zu isolieren – auch vor dem Hintergrund, dass die Welpen geschwächt waren.“

Weiterhin stellt sie fest: „Die Ursache, warum die Welpen isoliert werden müssen liegt darin, dass dies die sicherste Möglichkeit ist, mit Hunden aus Hochrisikogebieten  umzugehen. In dem aktuellen Fall gab es keine Dokumentation dafür, woher die Hunde stammten.“ Die Chefveterinärin weist darauf hin, dass es ohne Käufer auch keine Verkäufer gebe, die mit dem Tierschmuggel Geld verdienen.

Der 33-Jährige, den die Polizei beschuldigt, die Tiere illegal nach Dänemark zu schmuggeln, um sie dort zu verkaufen, wollte der Aufforderung der Polizei nicht nachkommen, die Tiere wieder zurück nach Polen zu bringen.

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