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Nächster Halt Pattburg
Nächster Halt Pattburg
Nächster Halt Pattburg
Ab Sonntag werden die Züge nach Kopenhagen umgeleitet. Statt über Puttgarden geht es bei Pattburg über die Grenze. Dort müssen die Passagiere sich etwas gedulden.
Mit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn (DB) am 15. Dezember müssen sich Bahnreisende auf einige Veränderungen einstellen. Wie die Bahn mitteilt, werden wegen der Bauarbeiten am Fehmarnbelt-Tunnel die IC-Züge der Linie Hamburg–Kopenhagen (bisher über Lübeck–Puttgarden–Rødby) für die nächsten Jahre über die Festlandroute via Padborg umgeleitet.
Andere Strecke, gleiche Fahrtzeit
Die DB kann so nach eigener Aussage eine ganzjährige umsteigefreie Verbindung mit gleichbleibend schneller Reisezeit von etwa 4 Stunden 40 Minuten anbieten. Drei Fahrten pro Tag und Richtung mit dänischen IC3-Zügen soll es geben. Einen Zwischenhalt in Schleswig-Holstein gibt es zurzeit nicht. Laut DB befindet dieser sich noch „in der Prüfung“. So wird es vermutlich am 15. Dezember nach dem Start in Hamburg aus dem Bordlautsprecher ertönen: „Nächster Halt Pattburg“.
Halt für Kontrolle
Dort wird stichprobenartig kontrolliert. Die Kontrolle muss laut Polizei unmittelbar hinter der Grenze stattfinden. Geschehe die Kontrolle erst in Dänemark ferner der Grenze, könnten unerlaubt Einreisende nicht ohne weiteres wieder nach Deutschland abgeschoben werden. So hält der Zug in Pattburg, solange bis die Kontrolle beendet ist.
Leth Schmidt: Kontrolle im fahrenden Zug besser
Carsten Leth Schmidt, Parteivorsitzender der Schleswigschen Partei (SP), findet die Kontrollpause an der Grenze „bedauerlich“ und schlägt vor, im fahrenden Zug die Kontrolle durchzuführen, um längere Wartezeiten zu vermeiden – mit kurzem „technischen“ Halt nach der Kontrolle beispielsweise in Tingleff. Er kann sich auch gut eine andere Variante vorstellen: Ein kurzer Halt in Schleswig, dort könnten dänische Beamte zusteigen und ihre Kontrolle in Pattburg beenden.
Polizei: Kontrolle genau an der Grenze wichtig
Helle Lundberg von der Polizei für Südjütland und Nordschleswig verweist jedoch auf internationale Regeln. Unerlaubt Einreisende könnten auch in einem fahrenden Zug Richtung Kopenhagen nicht mehr ohne weiteres nach Deutschland zurückgeschickt werden. Dies setzt eine kompliziertere Prozedur in Gang, die die Polizei vermeiden will. Wie lange die Kontrolle dauert, kann die Polizei nicht sagen. „Es kommt darauf an, wie voll der Zug ist, so Lundberg und führt aus: „Die Passagiere werden aber vorher gebeten, ihre Ausweise bereitzuhalten und den Mittelgang freizumachen, damit alles möglichst schnell geht.“
Gekommen, um (länger) zu bleiben
Zu Weihnachten und im Hochsommer wird es zudem eine Nachtverbindung zwischen Hamburg und Kopenhagen geben mit Zwischenhalt in Kiel und Flensburg.
Die Ostholsteiner, die nach Dänemark reisen wollen, werden somit auch über Flensburg reisen müssen – und das für sehr lange Zeit. Die Lübecker Nachrichten veranschlagen mit Blick auf die Bauzeit der Fehmarnbelt-Querung rund 10 Jahre.