Gesundheit
Kampf gegen Stress am Arbeitsplatz
Kampf gegen Stress am Arbeitsplatz
Kampf gegen Stress am Arbeitsplatz
Stressbedingter Arbeitsausfall kostet der Gesellschaft 27 Milliarden Kronen im Jahr. Die Kultur am Arbeitsplatz und der Umgang mit den Kollegen muss sich verändern, sagen Experten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass im Jahr 2020 Stress der größte Krankheitsfaktor sein wird. Schon heute melden sich mehr als 35.000 Dänen täglich aufgrund von psychischer Belastung am Arbeitsplatz krank. Das verursacht 1,5 Millionen Krankentage im Jahr und kostet die Gesellschaft 27 Milliarden Kronen jährlich.
Psykinfo, das psychiatrische Informationscenter der Region Süddänemark, bietet deshalb Unternehmern und Führungspersonal eine Konferenz in Middelfart an, um diese Entwicklung zu stoppen.
„Stress ist normal und gesund“, erklärt Jesper Lai Knudsen, Psykinfo-Konsulent, „doch hält er über eine langen Zeitraum an, wie es leider viele erleben, dann führt er zu Krankheiten und Depressionen.“
Als Auslöser für Stress gelten neben privaten Problemen schlechte Bedingungen am Arbeitsplatz – oder oft eine Kombination aus beiden. Das geht aus einer Untersuchung des Stressvereins (stressforeningen) aus dem Jahr 2014 hervor, bei der die Hälfte der Krankheitsausfälle durch Stress hervorgerufenen wurde. „Während sich die körperlichen Arbeitsbedingungen immer mehr verbessert haben, steigen die psychischen Belastungen“, berichtet der Konsulent.
Kultur am Arbeitsplatz ändern
Um dem entgegenzuwirken, nennt er einige Werkzeuge. „Weniger Stress kann zum Beispiel erreicht werden, indem die Kultur bei der Arbeit verändert wird. So kann es schon reichen, den Ton, mit dem die Mitarbeiter miteinander reden, zu verbessern“, sagt Jesper Lai Knudsen.
So geht Andreas Nordseth, Direktor der Seefahrtsbehörde, ebenfalls davon aus, dass nicht einzelne Personen, Mitarbeiter und Chef, für den täglichen Stress verantwortlich sind, sondern die Arbeitsplatzkultur.
„Das Miteinander der Kollegen oder auch die Aufgaben, die zu erledigen sind, tragen laut seiner Meinung einen großen Teil dazu bei“, berichtet Knudsen. „Dabei geht es darum zu schauen, wie der Umgang unter den Kollegen ist und wie offen miteinander umgegangen wird“, fährt er fort.
Solche Lösungsansätze lernen die Gäste der heutigen Konferenz kennen, die mit 125 Teilnehmern voll ausgebucht ist, wie Jesper Lai Knudsen sagt. Der Zuspruch zur Veranstaltung gebe ihm recht, dass das Thema auf großen Bedarf treffe.