Kultur

Bürgermagnet Büchereien: Arbeitsplatz und Wohnzimmer

Bürgermagnet Büchereien: Arbeitsplatz und Wohnzimmer

Bürgermagnet Büchereien: Arbeitsplatz und Wohnzimmer

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen/Nordschleswig
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Foto: Archiv: DN

Die Besucherzahlen in den Büchereien Dänemarks steigen auf ein Rekordniveau. Auch die deutschen Büchereien in Nordschleswig werden gut genutzt. Doch was machen die Bürger in den Büchereien?

Die Bücherei als zweites Zuhause – die dänischen Bürger strömen zunehmend in die Büchereien des Landes. Neue Zahlen der dänischen Statistikbehörde zeigen, dass die Besucherzahlen seit 2010 kontinuierlich gestiegen sind und 2017 ein Rekordniveau erreichten. Mit insgesamt 38,3 Millionen Besuchern 2017 stieg die Zahl allein innerhalb eines Jahres um rund eine Million Besucher. Das meldet der dänische Büchereiverband in einer Pressemitteilung.

Auch beim Verleih von E-Büchern verzeichnet der Verband steigende Zahlen. Von 1,6 Millionen Ausleihen im Jahr 2014 hat sich die Zahl 2017 nahezu auf drei Millionen verdoppelt. „Das sind tolle Zahlen der Statistikbehörde. Zugleich zeigen diese auch, dass die Büchereien den veränderten Mediengebrauch der Bürger verstanden und umgesetzt haben“, erklärt der Verbandsvorsitzende, Steen Bording Andersen. Die Büchereien tragen ihm zufolge auch zur Aufklärung der Gesellschaft bei.

Von guten Besucherzahlen kann auch die Büchereidirektorin des Verbandes der Deutschen Büchereien in Nordschleswig, Claudia Knauer, berichten. Insbesondere in Sonderburg und Apenrade seien die Zahlen prima. „Durch den Umbau der Jugend-Ecke haben wir jetzt konstant junge Leute im Haus – und das nicht nur wegen der Playstation“, betont Knauer. „Wie auch in Sonderburg, kommen die Jugendlichen unter anderem auch, um ihre Hausaufgaben zu machen. Wir haben eine Reihe von Leuten, die die Büchereien als Arbeitsplatz nutzen“, so Knauer.

Zudem seien die Büchereien mehr als nur Ausleihort für Bücher. „Oft werden sie als ein gemütliches öffentliches Wohnzimmer genutzt – auch am Wochenende“, erklärt Knauer. Der Service in den Büchereien habe sich ebenfalls verändert. „Du kannst den Angestellten Fragen von der Smartphone-Nutzung bis hin zur Literatursuche stellen.“ Auch der Verleih von E-Büchern ist der Büchereidirektorin zufolge beim deutschen Büchereiverband gestiegen. Konkrete Vergleichszahlen für die Entwicklung in den deutschen Einrichtungen liegen aktuell noch nicht vor.

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