Vortragsreihe

Die friedlichen Grenzen Europas

Die friedlichen Grenzen Europas

Die friedlichen Grenzen Europas

Mögeltondern/Møgeltønder
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Dr. Toni Ebner (v. r.) im Gespräch mit dem FUEN-Ehrenvorsitzenden Hans Heinrich Hansen und dem Tonderner SP-Stadtratsmitglied Jørgen Popp Petersen während der Veranstaltung Dialog 2020 auf Schloss Schackenborg in Mögeltondern. Foto: hee

„Krieg und Frieden“ – unter diesem Titel hat am Donnerstagabend auf Schloss Schackenborg eine neue Vortragsreihe begonnen. Toni Ebner, Chefredakteur der deutschen Zeitung „Dolomiten“ in Südtirol, warf einen Blick auf die 1920 entstandenen Grenzen.

Der Chefredakteur der deutschsprachigen Zeitung „Dolomiten“ aus der Hauptstadt der autonomen Region Südtirol in Italien, Dr. Toni Ebner, hat zum Auftakt der neuen Vortragsreihe im Schloss Schackenborg in Mögeltondern 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs mit Neuziehung vieler Grenzen in Europa die Bedeutung der friedlichen Lösung der Nationalitätenkonflikte wie in seiner eigenen Heimat oder im deutsch-dänischen Grenzland gewürdigt. 

 

In der Debatte nach seinem Referat, in dem er detailliert die dramatischen Kapitel der Geschichte des bis 1919 zu Österreich gehörenden Südtirols  u. a. im Würgegriff italienischer Faschisten    und verführt von Hitlers Nazi-Deutschland dargestellt hatte, mahnte Ebner eine Lösung mit Recht auf weitgehende Autonomie für die dortige Bevölkerung in Katalonien an, um die Gefahren einer Radikalisierung und Gewaltmaßnahmen abwenden zu können.

 

Ebner ging in seinem Vortrag auch auf die auch unter den Südtirolern lange ausgebliebene Vergangenheitsbewältigung ein. Unter Hinweis auf die teils schmerzliche Aufarbeitung der dunklen Kapitel der deutschen Minderheit in Nordschleswig meinte Ebner, dass man in Südtirol einen Nachholbedarf habe. 

 

Angesichts der tiefen Zerrissenheit innerhalb der eigenen Bevölkerung vor allem nach der von Hitler und Mussolini vereinbarten Aussiedlung der Südtiroler, die  insbesondere die  zum Bleiben in der Heimat entschlossenen Menschen  schwer belastete, habe man nach dem Ende der Diktaturen ab 1945 das innere Zerwürfnis verdecken wollen.

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