Thema der Woche: Museen

Mörderische Schönheit, Nick Cave und ein verwandeltes Dock

Mörderische Schönheit, Nick Cave und ein verwandeltes Dock

Mörderische Schönheit, Nick Cave und ein verwandeltes Dock

Kopenhagen
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Das Seefahrtmuseum in Helsingørhat Stararchitekt Bjarke Ingels gezeichnet Foto: Iwan Baan/Creative Commons

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Wer Kopenhagen besucht, hat bei Museen und Ausstellungen die Qual der Wahl. „Der Nordschleswiger“ bringt fünf Tipps.

Nach Monaten des Winterschlafs haben nun auch in Kopenhagen die Museen wieder auf. Eine ganz Reihe von Ausstellungen wird nun fortgesetzt.

Also warum nicht eine Stippvisite in der Hauptstadt mit dem Besuch eines oder mehrerer Museen kombinieren, denn hier gibt es für fast jeden Geschmack etwas. Zu den Bekanntesten zählen das Nationalmuseum, das zoologische Museum, das Aquarium, den „Blå Planet“ und das Kunstmuseum „Louisiana“ in Humlebæk nördlich der Stadt.

Wir haben aus der Fülle der Museen und Ausstellungen fünf ausgesucht, auf die man vielleicht nicht sofort kommt.

Kunstmuseum „Arken“

Beginnen wir gleich mit einer Alternative zu „Louisiana“: „Arken“ liegt in dem deutlich weniger vornehmen Ishøj.

Das Museum feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen, und selbstverständlich gibt es passend dazu die Jubiläumsausstellung, „For enden af regnbuen“ heißt sie. Dort steht bekanntlich ein Topf mit Gold.  

„Arken“ hatte von Anfang an den Anspruch, Werke von wichtigen zeitgenössischen Künstlern zu kaufen, gerne noch bevor diese bekannt wurden. In der Jubiläumsausstellung zeigt das Museum Einkäufe aus sämtlichen Jahren.

Die Besuchenden können sich also ein Bild davon machen, ob das Museum tatsächlich hin und wieder Gold gefunden hat. Die Ausstellung ist bis Ende des Jahres zu sehen.

Nach dem Besuch kann man noch im Ishøj Strandpark einen kleinen Spaziergang machen.

Kunstachse bei „Arken“ Foto: Hanne Fuglbjerg / Arken

„Politimuseet“

Wer wissen möchte, ob die Polizei tatsächlich so ermittelt, wie es im „Tatort“, bei „Ørnen“ oder „Rejseholdet“ dargestellt wird, der kann das kleine Polizeimuseum auf Nørrebro aufsuchen. Das Museum hat Zugang zu den Archivalien der Polizei und kann so Gegenstände und Dokumente zeigen, die bislang noch nie ausgestellt wurden.

Dies gilt auch für die aktuelle Ausstellung „Uopklaret“. Wie der Titel andeutet, werden hier die Fälle beleuchtet, bei denen die Ermittlungen nicht so gelaufen sind, wie es meist im Fernsehen dargestellt wird. Es werden auch Fälle gezeigt, wo der Einsatz neuer Kriminaltechnik nach vielen Jahren doch noch zu einer Aufklärung beigetragen hat.

Kleiner Tipp: Gerne das Personal des Museums nach Details fragen, denn sie wissen meist sehr gut Bescheid.

Der Doppelmord am Peter Bangs Vej im Jahr 1948: Einer der bekanntesten ungeklärten Fälle Foto: Politimuseet

„M/S Museet Søfart“

Das Seefahrtmuseum ist den Ausflug nach Helsingør wert, nicht nur für Seebären und solche, die es gerne wären, sondern auch für Architektur-Liebhaber.

Denn das Museum hat Stararchitekt Bjarke Ingels in einem ehemaligen Trockendock gebaut. Der Hamlet-Wohnsitz Kronborg liegt gleich gegenüber.

Das Museum geht unter anderem unseren Vorstellungen von Seeleuten und der Seefahrt nach.

Aktuell gibt es dazu die Ausstellung „Oceanista“, die zeigt, wie die Mode von der Seefahrt und dem Meer beeinflusst worden ist.

Modenschau im Seefahrtmuseum Foto: Nick Harvey / Creative Commons

„Davids Samling“

Wieder in Kopenhagen finden wir die Sammlung des Anwalts und Kunstsammlers, C. L. David. Oder streng genommen sind es drei Sammlungen: ältere europäische Kunst, jüngere dänische Kunst und islamische Kunst.

Aus Letzterer ist zusammen mit Leihgaben die Ausstellung „Kamp, Jagt og Pragt“ zusammengestellt worden. Sie zeigt Waffen der Islamischen Welt von 1500 und 1850. Die Kritiker sind davon begeistert, wie die Ausstellung die reiche Verzierung mit dem mörderischen Zweck der Waffen verknüpft.

„Die todschönen Waffen erinnern uns in zwiespältiger Weise an die eigentümliche Gleichzeitigkeit von zwei grundsätzlichen menschlichen Eigenschaften ... : extreme Gewalttätigkeit und extreme Schaffenskraft des Schönen“, schreibt zum Beispiel Katja Kvaale in „Weekendavisen“.

Ein indischer Dolch aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit Griff aus vergoldeter Bronze und Rubinen Foto: Pernille Klemp / Davids Samling

Rockmusiker Nick Cave

Die königliche Bibliothek zeigt im Schwarzen Diamanten die für diesen Ort geschaffene Ausstellung „Stranger then Kindness“, die das Leben und Werk des australischen Rockmusikers Nick Cave beschreibt. Cave hat selbst an der Ausstellung mitgewirkt, und so besucht der reife Musiker sein jüngeres Ich.

Es ist eine Reihe von Installationen zu sehen, die sein Leben beschreiben: so zum Beispiel eine Nachbildung des Zimmers, in dem Cave 1985 in Berlin wohnte.

 

 

Nick Cave begegnet sich selbst. Foto: Ben Smith / Det kongelige Bibliotek
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