Schulreform

Eltern mit langen Schultagen ihrer Kinder unzufrieden

Eltern mit langen Schultagen ihrer Kinder unzufrieden

Eltern mit langen Schultagen ihrer Kinder unzufrieden

Kopenhagen
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Die Schultage der Kinder sind nach der dänischen Schulreform zu lang, meinen viele Eltern. Foto: Thomas Lekfeldt, Scanpix

Die Wogen nach der Schulreform vor drei Jahren haben sich nicht geglättet. Die Schultage sind zu lang und die Kinder sind müde, beschweren sich die dänischen Eltern in einer neuen Studie.

Die meisten Eltern stehen der dänischen Schulreform von 2014 positiv gegenüber, doch in einem Punkt sind sie auch drei Jahre nach der Reform immer noch unzufrieden: Die Schultage sind zu lang.

Der Schulverein für Eltern, "Skole og Forældre", hat seit der Reform jährlich ein bis zwei Meinungsumfragen durchgeführt. Jedesmal sind die langen Schultage ein Kritikpunkt gewesen: Die Kinder seien nach der Schule müde und sie könnten ihren Freizeitaktivitäten nicht nachgehen.

2015 meinten ein Drittel der Eltern, dass die Schultage zu lang seien. In der aktuellen Meinungsumfrage sind es 50 Prozent. Der Inhalt sei allerdings der gleiche in der Schule – der Tag sei nur "gestreckt" worden. Nur 18 Prozent meinen, dass ihre Schule nach der Schulreform besser geworden ist.

Nach der Reform hat Dänemark den Weltrekord in Schulstunden: Jährlich sind es 10.960 vor Australiens 10.120. Vor der Reform wurde ein dänisches Kind etwa 8.000 Stunden unterrichtet. In Deutschland gehen Kinder während ihrer Schulzeit ungefähr 7.100 Stunden zur Schule.

Unterrichtsministerin Merete Riisager (Liberale Allianz) zeigt sich kürzeren Schultagen gegenüber offen. Sie hat in 50 Schulen einen Versuch mit kürzeren Schultagen gestartet. Allerdings müssen diese Schulen weiterhin die gewünschten Ziele der Reform erreichen.

Einheitsliste und Volkssozialisten für kürzere Schultage

"Wir haben in den vergangenen Jahren sehen können, dass die Schüler ihre Tage zu lang empfinden - nun sind die Eltern gleicher Meinung", sagt der bildungspolitischer Sprecher der Volkssozialisten, Jacob Mark. "Gegen Ende des Tages sitzen die Schüler und können sich nicht konzentrieren. Deshalb arbeiten wir nun an einem Vorschlag, der den Unterricht täglich um eine halbe Stunde verkürzt", so Mark.

Auch die Einheitsliste möchte die langen Schultage verkürzen. "Kinder brauchen Freizeit, damit sie Zeit zum Spielen und Freizeitinteressen haben", sagt der bildungspolitischer Sprecher der Einheitsliste, Jakob Sølvhøj.

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