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Siri bleibt in Nordschleswig und wird ein ICS-Zentrum

Siri bleibt in Nordschleswig und wird ein ICS-Zentrum

Siri bleibt in Nordschleswig und wird ein ICS-Zentrum

Apenrade/Kopenhagen
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Ausländerminister Mattias Tesfaye will ein ICS-Büro in Nordschleswig ansiedeln, wo Zugezogene ihre Aufenthaltsregistrierung erhalten und andere Dienstleistungen geboten werden. Foto: Johanna Geron/Reuters/Ritzau Scanpix

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Die Ausländerbehörde wird Ende Februar kein Büro mehr im Rathaus der Kommune Apenrade haben. Lange war die Zukunft unklar, nun hat sich der Ausländerminister gegenüber dem „Nordschleswiger“ geäußert.

Die Niederlassung der Ausländerbehörde Siri schließt am 25. Februar ihr Büro im Rathaus der Kommune Apenrade (Aabenraa). Nach einer Hängepartie äußerte sich nun Ausländerminister Mattias Tesfaye (Soz.) schriftlich gegenüber dem „Nordschleswiger“ zum Thema. Die gute Nachricht für alle, die ins dänische Grenzgebiet ziehen möchten: Die Niederlassung bleibt zumindest in Nordschleswig.

Mattias Tesfaye stellte zunächst fest: „Die Bedingungen für ausländische Arbeitnehmer, Studierende und Arbeitssuchende, die nach Dänemark kommen, sollten natürlich so gut wie möglich sein.“

„Wir müssen aufpassen“, so der Minister weiter in seiner Ausführung, „dass kein luftleerer Raum in Nordschleswig und für die Minderheit entsteht, wenn Siri sein Büro in Apenrade schließt. Deshalb soll Nordschleswig ein neues ICS-Zentrum haben.“

ICS steht für International Citizen Service. Bislang gibt es diese Zentren in Kopenhagen, Aalborg, Aarhus und Odense.

Minister: Ein Plus an Service

„Wir arbeiten daran, dass wir so schnell wie möglich zwei neue ICS-Zentren errichten, in denen dann internationale Zugezogene den gleichen Service wie in der Niederlassung Apenrade erhalten – plus ein bisschen mehr“, so der Minister.

Es sei für ihn einleuchtend, dass eines der beiden Zentren in Nordschleswig platziert wird. Wo genau beide errichtet werden, also auch das Zentrum in Nordschleswig, steht laut Tesfaye noch nicht fest.

Dem Minister zufolge sollen in den geplanten neuen ICS-Zentren auch Dienste angeboten werden, die bislang außerhalb der Zuständigkeit von Siri liegen, wie etwa Hilfestellung zum dänischen Steuersystem, damit es, so Tesfaye, für den Einzelnen einfacher und weniger mühsam werde. Das sei nur gut, da Menschen, die nach Dänemark kommen, sich schon mit genug Dingen beschäftigen müssten.

Harro Hallmann, Leiter des Sekretariats der deutschen Minderheit in Kopenhagen, hatte im Vorfeld den Minister in einem Brief auf die Situation in Nordschleswig hingewiesen. Er schrieb dem „Nordschleswiger": „Es ist sehr erfreulich, dass der Minister sich endlich geäußert hat. Mit seiner Zusage wird es nun auch weiterhin ein Siri-Büro in Nordschleswig geben. Das ist wichtig für die vielen Zuzügler, die zurzeit nach Nordschleswig kommen, von denen viele ein Teil der deutschen Minderheit werden.“

Ergänzt am Donnerstag, 10. Februar, um 16 Uhr, letzter Absatz

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