Schulwahl 2019
Folketingswahl: Blauer Block knapp vorne
Folketingswahl: Blauer Block knapp vorne
Folketingswahl: Blauer Block knapp vorne
Wie sähe das Folketing nach Neuwahlen aus, wenn 14- bis 17-Jährige das Sagen hätten? Die Schulwahl hat am Donnerstag eine Antwort auf diese Frage gefunden. Rund 80.000 Jugendliche aus dem ganzen Land hatten zuvor ihre Stimme abgegeben. Der blaue Block lag am Ende mit 51,2 Prozent vorne.
Dänemark hat eine neue Regierung gewählt. Vor drei Wochen hatte Staatsminister Lars Løkke Rasmussen (Venstre) die Folketingswahl ausgeschrieben, am Donnerstagabend wurden auf Christiansborg die neuen Machtverhältnisse verkündet.
Die Rede ist von der Schulwahl, bei der rund 80.000 Jugendliche aus dem ganzen Land die Wahl hatten. Wie sähe das dänische Parlament aus, wenn 14 bis 17-Jährige das Sagen hätten? Das Ergebnis: Der blaue Block holte 51,2 Prozent, der rote Block 48,8 Prozent. Bei den Parteien lagen die Sozialdemokraten landesweit mit 22,6 Prozent vorne. Gefolgt von Venstre, 17 Prozent, Konservative mit 13,1 Prozent, Radikale Venstre mit 11,1 Prozent und der Liberalen Allianz mit 9,9 Prozent. Die Dänische Volkspartei erhielt 8,4 Prozent der Schülerstimmen.
Bildungsministerin Merete Riisager (LA) zeigte sich beim Wahlfest auf Christiansborg begeistert von „all den engagierten jungen Menschen, die die Demokratie feiern“. „Sie haben gelernt, über Themen zu streiten – aber ordentlich“, so die Ministerin.
Deutsche Schulen in Nordschleswig dabei
Auch deutsche Schulen an Nordschleswig nahmen an der fiktiven Folketingswahl teil. Bei den Schülern der Mittelstufe an der Deutschen Schule Sonderburg – 56 gaben ihre Stimme ab – lag die Liberale Allianz mit 14 Stimmen deutlich vorne, gefolgt von den Sozialdemokraten (10) und den Volkssozialisten (9).
In Sonderburg musste das bunt zusammen gewürfelte Politiker-Panel auf viele Fragen der Schüler antworten. Vieles wurde angesprochen – auch Banden, härtere Strafen, Kriminalität, Drogen, Freiheit und Flüchtlinge.
„Die Schüler fanden die vergangenen drei Wochen und nun die Wahl sehr spannend. Je mehr Informationen sie bekommen, desto besser“, sagt Lehrerin Mette Hvidegaard Zempel zum Nutzen der Wahl. Nachwuchs-Politiker von fünf Parteien kamen in den vergangenen Wochen zu Besuch in die Schule. Der persönliche Kontakt habe Einfluss auf die Wahl der Jugendlichen gehabt, so die Lehrerin.
DPA-Schüler: Venstre vorn
An der Deutschen Privatschule Apenrade (DPA) fielen die meisten Stimmen der Schüler auf Venstre (14), gefolgt von der Liberalen Allianz (13) und den Sozialdemokraten (5), Radikale Venstre (5) und Konservative (5).
„Die Schulwahl ist hier begeistert aufgenommen worden. Es war wichtig und beeindruckend für die Jugendlichen, dass sie Politiker persönlich kennengelernt haben. Zu erleben, dass dies nicht irgendwelche Leute sind, sondern echte Menschen, die etwas zu sagen haben“, sagt die stellvertretende Schulleiterin der DPA, Berit Kynde.
Dass sich die Schule über das Online-Portal skole-valg.dk mit Unterrichtsmaterialien versorgen konnte, sei eine große Hilfe gewesen. „Ich denke, genauso stärkt man das demokratische Bewusstsein und das Wissen um das Parlament bei den Jugendlichen. Eine starke Aktion!“ An der DPA nahmen 53 Schüler aus den Klassen 8 und 9 an der Wahl teil.