Rochade

Das sind die neuen Minister

Das sind die neuen Minister

Das sind die neuen Minister

ritzau/gn
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Die drei „neuen“ Minister und Regierungschefin Mette Frederiksen: Kaare Dybvad Bek, Christian Rabjerg Madsen und Mattias Tesfaye. Foto: Philip Davali, Ritzau Scanpix

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Regierungschefin Mette Frederiksen hat nach dem Rücktritt des Justizministers drei neue Minister präsentiert – davon sind zwei von ihnen „alte Bekannte“.

Mette Frederiksen hat ihre sozialdemokratische Regierung neu aufgestellt. Notgedrungen musste die Regierungschefin am Montag eine kleine Rochade durchführen, weil Justizminister Nick Hækkerup nach 20 Jahren in der Politik und mehreren Ministerposten überraschenderweise in die private Wirtschaft wechselt. Nach Hækkerup, der in die Brauereibranche wechselt, übernimmt nun der bisherige Ausländer- und Integrationsminister Mattias Tesfaye das Ruder.

 

Trotz Wechsel Verantwortung für die Grenze

Tesfaye wird im Justizministerium unter anderem auch die Verantwortung für die Bewachung der deutsch-dänischen Grenzen haben – ein Thema, das ihn schon als Ausländer- und Integrationsminister beschäftigt hat.

 

Regierungschefin Mette Frederiksen kann sich sicher sein, dass Tesfaye weiterhin den sozialdemokratischen Kurs an der Grenze halten wird. Gegenüber dem „Nordschleswiger“ ließ Tesfaye in der vergangenen Woche keinen Zweifel daran, dass er bis auf Weiteres die Kontrollen bewahren möchte. Um dies zu ermöglichen, will er in der EU die Spielregeln ändern.

 

„Er ist ein betriebssicherer Minister“, sagte Mette Frederiksen bei der Präsentation der „neuen" Minister am Montag vor dem Schloss Amalienburg in Kopenhagen.

 

Alte Bekannte – und ein Neuer

Dort hatte Mette Frederiksen der Königin die Minister vorgestellt, wobei zwei davon bereits „alte Bekannte“ der Monarchin sind.

 

Neben Tesfaye wechselt nämlich auch Kaare Dybvad Bek das Ministerium. Er übernimmt das Ausländer- und Integrationsministerium von Mattias Tesfaye.

Die Lücke nach Dybvad im Wohnungsbau- und Innenministerium schließt der Fraktionssprecher der Sozialdemokratie, Christian Rabjerg Madsen.

Experte: Tesfaye belohnt

Der Polit-Experte Hans Engell, selbst ehemaliger Minister für die Konservativen, bezeichnet den Wechsel von Tesfaye ins Justizministerium als Belohnung „für die schwierige Arbeit“, die dieser im Ausländer- und Integrationsministerium geleistet hat.

„Er hat gezeigt, dass er komplizierte Härtefälle erledigen kann, und Mette Frederiksen vertraut ihm, obwohl er keinen Hehl daraus gemacht hat, dass er in seiner Ministerarbeit einen gewissen Verschleiß spürt. Aber Mette Frederiksen will ihn ganz nah an sich haben“, sagt Engell.

Sichere Karten

Engell kommentiert auch den Wechsel von Kaare Dybvad Bek, für den der Ausländer- und Integrationsbereich kein neues Spielfeld sei. Im Wohnungsbau- und Innenministerium habe es sich unter anderem um belastete Wohngebiete und sogenannte Parallelgesellschaften gehandelt.

„Dybvad hat dort seine Aufgabe gelöst, und für ihn gibt es im Innenministerium nicht viel mehr zu tun“, meint der Experte.

Der neue Mann auf Borgen ist Christian Rabjerg Madsen. Laut Hans Engell eine sichere Karte, und ein Parteisoldat, der als Sprecher der Sozialdemokratie, auch schon mal die ganze Kritik der Opposition auf sich nimmt.

„Mette Frederiksen vertraut Rabjerg Madsen – überhaupt hat sie Leute gewählt, denen sie schwierige politische Verhandlungen zutraut“, erklärt Engell.

 

 

 

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