Verkehr

Daniel Günther macht sich stark für weiteren Bahnausbau Niebüll-Tondern-Esbjerg

Daniel Günther für Bahnausbau Niebüll-Tondern-Esbjerg

Daniel Günther für Bahnausbau Niebüll-Tondern-Esbjerg

Niebüll
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Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU, 2. v. l.) hat während der Festveranstaltung zum 125-jährigen Bestehen der Bahngesellschaft NEG Niebüll deren Einsatz für den grenzüberschreitenden Verkehr Niebüll-Tondern und für umweltfreundlichen Urlaubsverkehr in Nordfriesland gewürdigt. Rechts neben Günther der Chef der NEG Niebüll, Ingo Dewald. Foto: Volker Heesch

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident würdigte beim Jubiläum der NEG-Niebüll die Pionierarbeit der Privatbahn zugunsten des deutsch-dänischen Bahnverkehrs. Elektrifizierung des Bahnbetriebs Niebüll-Dagebüll eröffnet neue Perspektiven für mehr umweltgerechten Bahnbetrieb im Grenzland.

Am Sonnabend hat die Norddeutsche Eisenbahn Niebüll (NEG) in Niebüll ihr 125-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsempfang gefeiert. Während der Veranstaltung in der modernen Werkshalle des Unternehmens, die neben der 1895 zunächst als Kleinbahn eröffneten Anbindung des Hafens Dagebüll seit rund 20 Jahren auch die Strecke Niebüll-Tondern/Tønder Grenze betreibt, hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) die Pionierarbeit der NEG bei der Wiedereröffnung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs an der Westküste gewürdigt.

Wiederinbetriebnahme Tondern-Niebüll Erfolgsgeschichte

„Die Wiederinbetriebnahme der Strecke durch die NVAG als Vorgänger der NEG ist heute eine Erfolgsgeschichte“, so Günther, der gegenüber dem „Nordschleswiger“ erklärte, dass er und die Landesregierung in Kiel sich beim dänischen Transportminister Benny Engelbrecht (Sozialdemokraten) dafür stark machten, dass nach dem auf den Weg gebrachten Ausbau des Streckenabschnittes Niebüll-Tondern für Tempo 120 und Ausrüstung mit dem europäischen Zugsicherungs- und Signalsystem ETCS auch die Strecke Tondern-Bramming für höheres Tempo und moderne Signaltechnik eingerichtet wird.

NEG wichtiges regionales Unternehmen

„Es sind da noch ein paar Herausforderungen auf der Strecke“, so Günther, der in seiner Jubiläumsansprache seinen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NEG richtete: „Ohne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre der 125. Geburtstag nicht möglich gewesen“, so Günther. Der Ministerpräsident würdigte die Bedeutung der NEG nicht nur aufgrund der Zahl von rund 80 Arbeitsplätzen und Lehrstellen des Unternehmens, sondern auch als wichtiges Verkehrsunternehmen, das neben Personenverkehr auch Güterverkehr im Bereich der Westküste und einen modernen Terminal zum Umschlag von Gütern zwischen Bahn und Straße in Neumünster betreibt.

Elektrische Züge mit Windstrom

Günther ging auf das Vorhaben der NEG ein, bis 2024 die Bahnstrecke Niebüll-Dagebüll, auf der vor allem Reisende von und nach den Inseln Föhr und Amrum größtenteils mit Intercity-Kurswagen der Deutschen Bahn (DB) befördert werden, mit elektrischen Oberleitungen auszurüsten und damit statt Zügen mit Dieselantrieb elektrische Triebfahrzeuge mit 100 Prozent grünem Strom aus der Windkraftregion fahren zu lassen.

Erste Privatbahn mit ETCS

Der NEG-Chef Ingo Dewald wies darauf hin, dass sein Unternehmen die erste private Bahngesellschaft sei, die in Deutschland das Sicherungssystem ETCS installiere. „Bisher sprechen unsere Züge im grenzüberschreitenden Verkehr Deutsch und Dänisch“, sagte er unter Hinweis auf die Ausrüstung der zwischen Niebüll, Tondern und Esbjerg eingesetzten Triebwagen. „Künftig kommunizieren wir europäisch“, so der NEG-Geschäftsführer.

Elektrisch auch über die Grenze

 Auf dem Tisch der deutsch-dänischen Transportkommission lagen zuletzt Pläne, über die Grenze elektrische Triebwagen mit Strom aus Batterien oder Wasserstoff-Brennstoffzellen einzusetzen.

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) würdigte in Niebüll die Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NEG. Ohne deren Einsatz hätte es keinen 125. Geburtstag des Unternehmens gegeben. Foto: Volker Heesch

 

Wie Ministerpräsident Daniel Günther hatte bei der Festveranstaltung der Kreispräsident von Nordfriesland, Manfred Uekermann (CDU), die Planungen der NEG Niebüll gewürdigt, neben der Modernisierung des Verkehrs nach Dagebüll und über die deutsch-dänische Grenze auch die Reaktivierung der Bahnverbindung Niebüll-Flensburg ins Auge zu fassen. Uekermann lobte, dass es gelungen sei, Jahr für Jahr die Zahl der Reisenden zwischen Niebüll und Tondern zu steigern. Inzwischen seien es 90.000 pro Jahr, Ziel seien 120.000. Günther erklärte, es könnten in Schleswig-Holstein noch mehr Strecken reaktiviert werden. Er würde gerne von seinem Heimatort Eckernförde über Flensburg nach Niebüll und auf die Nordfriesischen Insel anreisen.

 

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