Politik
BDN würdigt Einsatz von Hans Christian Schmidt für die Minderheit
BDN würdigt Einsatz von Hans Christian Schmidt für die Minderheit
BDN würdigt Einsatz von Schmidt für die Minderheit
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Sekretariatsleiter Harro Hallmann sagt, es sei ein großer Verlust für die Minderheit, dass der Venstre-Politiker aus Woyens bei der kommenden Wahl nicht mehr antreten wird. Ihm habe man unter anderem das zweisprachige Schild beim Knivsberg zu verdanken.
Es kam nicht unbedingt als eine Überraschung, als Hans Christian Schmidt (Venstre) in der vergangenen Woche mitteilte, dass er nicht erneut für das Folketing kandidieren wird. Immerhin ist der Politiker aus Woyens (Vojens) bereits seit drei Jahrzehnten dabei.
In den vielen Jahren ist er eine Anlaufstelle gewesen, wenn der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) Anliegen nach Kopenhagen getragen hat.
„Es ist einerseits verständlich, dass Hans Christian Schmidt sich nach über 30 Jahren zurückzieht, es ist aber andererseits auch ein großer Verlust für die deutsche Minderheit und Nordschleswig“, so Harro Hallmann, Leiter des BDN-Sekretariats in Kopenhagen.
Schild beim Knivsberg
Schmidt ist Woyenser und „Sønderjyde“ mit Leib und Seele. Auf Christiansborg ist er bekannt dafür, dass er sich für die Menschen in seiner Region einsetzt. Und das umfasst auch die deutschen Nordschleswigerinnen und Nordschleswiger.
„Hans ist immer für uns dagewesen, und ohne ihn gäbe es beispielsweise kein zweisprachiges Hinweisschild Knivsbjerg/Knivsberg“, sagt Harro Hallmann.
Staatliche Zuschüsse
Doch auch viele staatliche Zuschüsse für die Minderheit wären ohne Schmidts Einsatz nicht zustande gekommen.
„Wir haben Hans sehr viel zu verdanken“, sagt der Sekretariatsleiter.
Als Vorsitzender des Kulturausschusses des Folketings hat sich Schmidt mit Erfolg dafür eingesetzt, dass der Kontaktausschuss für die deutsche Minderheit direkt beim Folketing angesiedelt wird statt beim Kulturministerium. Ab dem neuen Folketingsjahr im Oktober wird dies umgesetzt.
Schmidt regiert auf Ungerechtigkeit
Schmidt ist Umwelt-, Nahrungsmittel- und sogar zweimal Verkehrsminister gewesen. Sein Antrieb für die vielen Jahre in der Politik sind die Anliegen und Probleme der Menschen. In einem Porträtinterview mit dem „Nordschleswiger“ im Dezember vergangenen Jahres, sagte er, es mache ihn wütend, wenn er Ungerechtigkeit wahrnimmt.
„Wer die Macht hat, hat auch die Pflicht, sie sorgfältig zu verwalten, doch das geschieht nicht immer“, sagt er.
Zu dem Zeitpunkt wollte der 70-Jährige noch nicht sagen, ob er ein weiteres Mal antritt oder nicht, wobei er seinen möglichen Rückzug andeutete.
„Ich kenne natürlich auch mein Alter. Keiner weiß, wie lange diese Regierung weitermachen wird. Ich gebe meinen Rückzug aus der Politik bekannt, wenn ich ihn bekannt gebe“, so der Polit-Veteran.