Deutsche Minderheit

Guni Schmidt: Lebensfreude pur mit Malerei und Keramik

Guni Schmidt: Lebensfreude pur mit Malerei und Keramik

Guni Schmidt: Lebensfreude pur mit Malerei und Keramik

Süderballig/Sønderballe
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Guni Schmidt wird am 5. Juli 85. Foto: Ute Levisen

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Guni Schmidt lebt und arbeitet dort, wo andere Urlaub machen. Im idyllisch gelegenen Süderballig hat sie das Esszimmer des Hauses in eine Zeichenstube verwandelt. Ihre farbenfrohen Bilder spiegeln ihre Einstellung zum Leben wider. Am 5. Juli wird die frühere Kindergartenleiterin und Hobby-Künstlerin 85 Jahre.

Bilder von Paul Weber und Niko Wöhlk zieren die Wände der geräumigen Eingangshalle des Anwesens. Und Werke von Guni Schmidt.

Im Fenster stehen Skulpturen von Till Eulenspiegel: Für das Motiv des notorischen Spaßmachers hat sich Guni Schmidt von dem Maler Paul Weber inspirieren lassen. Dabei ist es ist noch gar nicht so lange her, dass Guni Schmidt die Malerei für sich entdeckt hat.
 

Die Jubilarin ist vielseitig künstlerisch begabt. Foto: Ute Levisen

Familie von nah und fern

Dieser Tage aber wird die Zeit zum Malen knapp: Die Familie kommt. Aus Südafrika und aus Kiel erwartet Guni Schmidt Schwester und Bruder zum Geburtstag. Am 5. Juli wird sie 85 Jahre.

„Das wird natürlich gefeiert – und zwar im Restaurant Knapp“, verrät die Jubilarin. Dort, in dem Apenrader Traditionsrestaurant im Wald, habe ihre Familie schon manche Feste gefeiert.
 

In ihrem Gartenpavillon verbringt Guni Schmidt viel Zeit mit der Familie. Foto: Ute Levisen

Gespräche im Pavillon

Das Familienleben wird großgeschrieben im Hause Schmidt. Morgens kommt Sohn Carsten zum Frühstück und auf eine Tasse Kaffee in den Pavillon, der inmitten des herrlichen Blumengartens steht.
Dann sprechen Mutter und Sohn über Gott und die Welt. Und die Kommunalpolitik, natürlich. Denn Carsten Leth Schmidt Junior ist Kommunalpolitiker für die Schleswigsche Partei und Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Klima.

 

Guni Schmidt hat erst in jüngster Vergangenheit mit dem Malen begonnen. Foto: Ute Levisen

Farbenfrohe Motive – frisch aus dem Garten

Seine Vorliebe für die Natur hat der Sohn nicht von Fremden. Das offenbart sich in den farbenfrohen Motiven der vielen Bilder, die an den Wänden hängen und auf dem Tisch im Esszimmer liegen: Blumen überall – Schmetterlinge und Bäume sind die Motive, die sich einem roten Faden gleich durch Guni Schmidts künstlerisches Werk ziehen.


 

Das Esszimmer ist ihr Künstlerstübchen. Foto: Ute Levisen

„Dabei habe ich erst in jüngster Vergangenheit mit dem Malen angefangen“, winkt Guni Schmidt bescheiden ab. Gleichwohl sind auch andere Menschen auf ihre Bilder aufmerksam geworden, die Guni Schmidt am Carport des Anwesens inmitten des Urlaubsortes Süderballig ausstellt.

Die Kastanie hat Guni Schmidt ebenfalls gefertigt. Gebrannt wurde das kleine Kunstwerk bei 1.300 Grad Celsius nicht auf dem heimischen Hof, sondern in Sonderburg (Sønderborg). Foto: Ute Levisen

Ausstellung in der Zentralbücherei

Zurzeit sind einige ihrer Werke in der Deutschen Zentralbücherei in Apenrade ausgestellt, wo sie bis Ende Juli zu sehen sind.
 

Farbenfroh sind die Motive auf ihren Bildern. Foto: Ute Levisen

Die Malerei ist nur eine Seite ihrer künstlerischen Veranlagung.

Früher hat sich Guni Schmidt mit Keramikkunst befasst und auf dem Hof in Süderballig Gebrauchsgegenstände hergestellt, die bei Gästen in der Tourismusregion reißenden Absatz fanden: „Besonders dann, wenn Peter Iver Johannsen mit den Landfrauen aus Schleswig-Holstein vorbeischaute“, erinnert sich Guni Schmidt schmunzelnd: „Dann waren die Regale leer – und ich konnte von vorn anfangen.“

Guni Schmidt mag vielen Menschen aus der Minderheit noch aus ihrer Zeit als Kindergartenleiterin, unter anderem in Süderwilstrup (Sønder Vilstrup) und Mölby (Mølby) in Erinnerung sein. Foto: Ute Levisen

Pinsel statt Stricknadel

Die Keramikkunst hat Guni Schmidt nach vielen Jahren am eigenen Brennofen an den Nagel gehängt und sich voll auf das Stricken für eine Boutique auf Fanø fokussiert: Pullover, Socken und vieles mehr hat sie binnen ihrer zwölf Handarbeitsjahre gestrickt. Ein Poncho für eine Kundin aus Hellerup wird das letzte Modell einer langen Serie von mehr als 80 Strickmodellen sein, die im Gartenpavillon entstanden sind.

 

Dieser Poncho wird das letzte Strickmodell sein, das Guni Schmidt fertigt. Foto: Ute Levisen

Dort verbringen Guni und ihr Mann Carl Heinz viele Stunden: „Es strickt sich hier so schön“, findet die Jubilarin.

Im Pavillon offenbart sich eine Rundum-Aussicht auf den herrlichen Garten, dessen Blumen dank liebevoller Pflege prächtig gedeihen. Sie werden auf Papier und mit Acrylfarben in Guni Schmidts Bildern verewigt, zur großen Freude vieler Menschen.

Künstlerisch hat sich Guni Schmidt von Paul Weber inspirieren lassen – unter anderem. Foto: Ute Levisen
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