Theaterkritik

Æ Teater: Spring doch – wenn du dich traust

Æ Teater: Spring doch – wenn du dich traust

Æ Teater: Spring doch – wenn du dich traust

Hadersleben/Haderslev
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Die Mitwirkenden freuten sich über die gelungene Premiere ihres Kamikaze-Theaterstücks „Spring for satan, hop for helvede“. Foto: Annika Zepke

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Der tosende Applaus und die Standing Ovations am Ende der Vorstellung ließen keinen Zweifel: Das Publikum war begeistert von dem Theaterstück „Spring for satan, hop for helvede“, das am Donnerstagabend als Pop-up-Theater in dem ehemaligen „Fakta“-Gebäude am Graben Premiere feierte.

In dem sogenannten Kamikaze-Theaterstück von „Æ Teater“ geht es um das Sich-Trauen, darum, den Sprung zu wagen, um Ängste, Zweifel, Reue, Freundschaften, Party-Exzesse, die erste Liebe, ja einfach um alles, was die Jugend von heute beim Erwachsenwerden bewegt – unfreiwillige „Dick-Pics“ inklusive.

In kurzen Sequenzen, die von Musik- und Lichtspektakeln unterbrochen werden, verkörpert das Schauspiel-Trio um Christoffer Sonnich Møller und die beiden künstlerischen Leiterinnen von „Æ Teater“, Linnea Fabricius und Thea Kastberg, authentisch die großen Fragen und Herausforderungen des Erwachsenwerdens.

Das Publikum quittierte die Leistungen der Schauspielerinnen und Schauspieler von „Æ Teater“ mit Standing Ovations und tosendem Applaus. Foto: Annika Zepke

Dass Regisseur Sune Abel und Dramaturg Brian Wind-Hansen mit ihrer Inszenierung dieser Themen genau ins Schwarze treffen, wird während der Premierenvorstellung am Donnerstagabend schnell deutlich: Immer wieder lässt sich aus dem Publikum ein „Das bin sowas von ich“ vernehmen, es wird gekichert, gelacht und gefesselt mitgebangt. Insbesondere für jüngere Zuschauerinnen und Zuschauer hat das Schauspiel sehr viel Wiedererkennungspotenzial.

Es lohnt sich, dass „Æ Teater“ die Jugendlichen nicht nur als Zielgruppe, sondern auch als Inspirationsquelle in den Blick nimmt. Für „Spring for Satan, hop for helvede“ haben Fabricius und Kastberg mit Schülerinnen und Schülern der Haderslebener Kathedralschule über deren Erfahrungen und Ängste gesprochen. Die daraus entstandenen Beiträge bilden die Basis des Theaterstücks.

Auch musikalisch hatte das Stück einiges zu bieten: Musikerin Liva Mo (links) sang während der Vorstellung live. Zwischendurch stimmten auch Thea Kastberg, Christoffer Sonnich Møller und Linnea Fabricius (v. l.) in den Gesang ein. Foto: Hasselgaards Foto

Bereits mehrfach hatte das Projekt coronabedingt verschoben werden müssen. Doch was lange währt, wird ja bekanntlich gut. Viel Vorbereitungszeit hatten die Schauspielerinnen und Schauspieler dennoch nicht: Binnen eines Monats – so das Konzept des Kamikaze-Theaters – hat das Team von „Æ Teater“ die Text-, Musik- und visuellen Ideen der Schülerinnen und Schüler in ein kurzweiliges Theaterstück mit Tiefgang verwandelt.

Wer sich als Jugendlicher verstanden fühlen oder wer wissen möchte, was junge Menschen im Zeitalter der Beschleunigung und Digitalisierung bewegt, sollte sich das Stück auf keinen Fall entgehen lassen. Gespielt wird „Spring for satan, hop for helvede“ noch am Freitag, 1. Oktober, und Sonnabend, 2. Oktober, jeweils ab 20 Uhr im Pop-up-Theater am Graben. Am Sonntag, 3. Oktober, beginnt die letzte Vorstellung um 14 Uhr. Tickets sind über die Webseite von „Æ Teater“ erhältlich.

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