Kultur
Deshalb setzt Hadersleben uns eine alte Skulptur vor
Deshalb setzt Hadersleben uns eine alte Skulptur vor
Deshalb setzt Hadersleben uns eine alte Skulptur vor
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Kunst am neuen Ort: Das Werk einer bekannten dänischen Künstlerin bekommt seinen Staub weg und darf endlich wieder ins Rampenlicht. Was das Werk überhaupt in der Versenkung zu suchen hatte und wieso jetzt alles am neuen Standort besser werden soll hat „Der Nordschleswiger“ nachgefragt.
„Kunst lebt von Sichtbarkeit, deswegen sind wir umso glücklicher, dass der neue Standort so zentral ist“, erklärt Kjeld Thrane, Vorstand des Haderslebener Kultur- und Freizeitausschusses auf die Frage, weshalb man denn unbedingt eine Skulptur innerhalb der eignen Stadt umsiedeln muss.
Zur Einweihung der Skulptur „Effort Commun“ von Sonja Ferlov Mancoba am Alten Hafenamt (Det gamle Havnekontor) gesellten sich am Montagnachmittag auch Nässe und Kälte. Das schreckte zahlreiche Kunstinteressierte nicht ab. Ein Zeichen für die Wichtigkeit der Skulptur?
Jahre in der Versenkung
Für eine Skulptur ihrer Größe hat die „Effort Commun“ in Hadersleben schon relativ viele Orte gesehen.
Als die Stadt das Kunstwerk in den 80ern erwarb, als eine von fünf Kopien der eigentlichen, originalen Skulptur, fand man schnell einen Platz für sie: das Rathaus in Hadersleben.
Dort stieß sie trotz hohem Bekanntheitsgrad der Künstlerin auf wenig Beachtung. Und wurde letztendlich wieder abgebaut.
Ein neuer Ort, ein neuer Anfang
Nach dem Abbau landete die Skulptur erstmal im Nirwana, beziehungsweise verstaut unter einer Treppe. Denn niemand wusste so recht, wo man sie neu platzieren sollte. Zwischen Mottenkugeln und einem „Was sollen wir nun mit der Skulptur machen?“ ließ man das Kunstwerk erstmal stehen.
Bo Morthorst Rasmussen, Mitglied des Kultur- und Freizeitausschusses und Dozent an der UC SYD, konnte und wollte sich die Zwischenlösung nicht mehr mitansehen. Und engagierte sich intensiv für einen neuen Standort:
„Sonja Ferlov Mancoba war eine wichtige Figur für die dänische moderne Kunst. Es wäre eine Schande gewesen, einem ihrer bekannten Werke nicht den gebührenden Respekt vorzuweisen. Wir haben hier mit der Skulptur ‚Effort Commun‘ ein Stückchen Kunstgeschichte in Hadersleben.“
Wir haben mit der Statue ‚Effort Commun‘ ein Stückchen Kunstgeschichte in Hadersleben.
Bo Morthorst Rasmussen, Mitglied des Kultur- und Freizeitausschusses Hadersleben
Lobeshymnen an die Künstlerin
Bo Morthorst Rasmussen betonte fortwährend die Wichtigkeit der Künstlerin und hatte für die Besucherinnen und Besucher auch gleich einen heißen Literaturtipp:
„In diesem Jahr ist „Kriger uden maske“ von Hanne Vibeke Holst erschienen. In dem Buch erfährt man einiges über Sonja Ferlov Mancoba. Perfekt also, wenn man heute nicht genug kriegen sollte."
Wissenschaftliche Einbettung
Der Haderslebener Kunstverein (Haderslev Kunstforening) hatte zudem die Kunsthistorikerin Nynne Sanderbro Martinusen eingeladen, die einen kleinen Vortrag zum Werdegang und zu den Einflüssen Sonja Ferlov Mancobas hielt.
Viel wurde an diesem Nachmittag getan, um das Interesse für die Kopenhagenerin zu schüren. Nicht noch einmal wollte man den Fehler begehen, dem Werk und der Künstlerin zu wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Und einen weiteren Misserfolg zu riskieren.