Kommunalpolitik

SF: Konservatives Attentat auf breite Zusammenarbeit

SF: Konservatives Attentat auf breite Zusammenarbeit

SF: Konservatives Attentat auf breite Zusammenarbeit

Hadersleben/Haderslev
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So hatten sich die Architekten in einer Visualisierung die künftige Gestaltung des Wittenbergplatzes vorgestellt. Foto: Visualisierung: Skala Arkitekter

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Eigentlich hatten die Haderslebener Kommunalpolitiker auf ihrer jüngsten Ratssitzung das Visionspapier für den Dammpark formal absegnen sollen. Stattdessen sprengte die Konservative Volkspartei die unter Dach und Fach geglaubte Einigkeit mit einem „Attentat auf die breite politische Zusammenarbeit“.

Wer geglaubt hatte, das grüne Licht für den Masterplan zum Dammpark im Haderslebener Kommunalparlament sei reine Formsache, wurde auf der jüngsten Ratssitzung am Dienstagabend eines Besseren belehrt.

Änderung vor Toresschluss

Kurz vor Toresschluss setzte Kjeld Thrane von der Konservativen Volkspartei einen Änderungsvorschlag auf die politische Tagesordnung, der nicht nur die Opposition, sondern auch den blauen Block und die kleinen Parteien der Mitte überrumpelte.

Der konservative Vorschlag läuft darauf hinaus, den Großteil der Parkplätze auf dem Wittenbergplatz am Haderslebener Damm zu bewahren. In dem Visionsprojekt des Architektenbüros „Skala Arkitekter“ spielt just dieser Platz mit Blick auf die künftige Gestaltung der Stadtmitte eine wichtige Rolle.

Kjeld Thrane verspricht den Vereinen, dass sie auch im nächsten Jahr eine Bleibe haben werden. Foto: Ute Levisen

Denkbar knappe Mehrheit

Mit knapper Mehrheit verabschiedeten die Politiker den konservativen Änderungsvorschlag – allerdings erst nach langer Diskussion und einer Zwangspause zur Neuordnung „visionärer“ Gedanken. Ein Änderungsvorschlag von Sozialdemokratie und Einheitsliste, den Bedarf an Parkplätzen in Verbindung mit der Erarbeitung des Flächennutzungsplanes zu ermitteln, kam somit gar nicht erst zur Abstimmung.

Vision: Parkplatz mit Dammblick

Somit deutet alles darauf hin, dass in Hadersleben die Autos weiterhin die beste Aussicht haben werden, wie es unter anderem der Abgeordnete der Schleswigschen Partei (SP), Carsten Leth Schmidt, formulierte. Er hatte sich ebenso wie Børge Koch (Radikale Venstre) und Thomas Fredsted (Venstre) der Stimme enthalten. Gegen den Masterplan mit konservativer Änderung votierten alle drei Parteien der Opposition.

Eine Frage der Stadtmitte-Strategie

Carsten Leth Schmidt hätte gern gesehen, dass eine Bedarfsanalyse Teil der Stadtmitte-Strategie wird: „Aber damit sind wir bislang ja auch nicht weitergekommen“, wie der SP-Politiker resigniert feststellt. Ganzheitliches Denken mit Blick auf die künftige Gestaltung der Innenstadt und damit auf den Verkehr – ist dem SP-Politiker zufolge ein Schlüsselwort zur Lösung der ewig aktuellen Parkplatz-Frage.

Bent Iversen kann dem konservativen Änderungsvorschlag nichts abgewinnen. (Archivfoto) Foto: Ute Levisen

Deutliche Worte

Deutliche Worte findet Bent Iversen von den Volkssozialisten: „Der Änderungsvorschlag ist ein Attentat auf die breite Zusammenarbeit.“ Damit habe der konservative Kjeld Thrane einmal mehr bewiesen, dass er nicht der Mann sei, der an der Spitze einer breiten Zusammenarbeit stehen könne.
Im kommenden Jahr laufen die Vorbereitungen für das Erarbeiten eines Flächennutzungsplans für den Dammpark an. Der Masterplan soll diesem als Visionspapier zugrunde gelegt werden.

 

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