Ringreiten

Pferdeflüsterer, Steckenpferde und Seitenhiebe in Wittstedt

Pferdeflüsterer, Steckenpferde und Seitenhiebe in Wittstedt

Pferdeflüsterer, Steckenpferde und Seitenhiebe in Wittstedt

Wittstedt/Vedsted
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Seit neun Jahren fest im Sattel: Pia Olsen Dyhr, Parteivorsitzende der Volkssozialisten (SF), hier zu sehen mit Kjeld Søberg (links) und Bürgermeister Mads Skau (Venstre) Foto: Ute Levisen

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700 Menschen haben sich zum Auftakt des Wittstedter Ringreitens eingefunden. Das dritt- oder viertgrößte Ringreiten der Welt feierte in diesem Jahr eine Premiere: Hauptrednerin, SF-Parteivorsitzende Pia Olsen Dyhr, teilte Seitenhiebe oberhalb der Gürtellinie aus – liebenswürdig, aber schonungslos. Alle bekamen ihr Fett weg, und das Zelt stand Kopf – auch dank Fuglsang.

Kjeld Søberg war bester Laune: Der Vorsitzende des Wittstedter Ringreitervereins begrüßte am Freitag circa 700 Gäste im Festzelt des Dorfes. Alles, was in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Rang und Namen hat, gibt sich in Wittstedt alle Jahre wieder am zweiten August-Wochenende ein Stelldichein.

Die Stimmung unter den 700 Gästen war feucht-fröhlich. Foto: Ute Levisen

Schlangestehen für die Festrede

„Und die Spitzen der Parteien hierzulande stehen Schlange, um die Festrede halten zu dürfen", verriet Kjeld Søberg, als er die Gäste zum dritt- oder viertgrößten Ringreiten der Welt begrüßte.

Pia Olsen Dyhr, Vorsitzende der Volkssozialisten (SF), hielt in diesem Jahr die Festansprache – und diese war zugleich ein Novum: Erstmals zielten die Seitenhiebe auf Regionen oberhalb der Gürtellinie.
 

Für das musikalische Rahmenprogramm und Spaß sorgte die Band „OS3“. Foto: Ute Levisen

Politik und Ringreiten

Dabei scheint sich ihre Rede fast von selbst geschrieben zu haben, denn, wie die Politikerin betonte, gebe es einige Gemeinsamkeiten zwischen Politik und Ringreiten.
 

Die Stimmung war schon vor der Festrede von Pia Olsen Dyhr festlich. Foto: Ute Levisen

Das hat die Politikerin am eigenen Leib erfahren. Halte sie sich doch seit nunmehr neun Jahren im Sattel, wie Olsen Dyhr triumphierend feststellte: „Aufs Pferd zu kommen, das war damals nicht schwer. Der Gaul lag danieder – der Abdecker war bestellt."

Ehrengast war der frühere Bürgermeister H. P. Geil (Venstre). Foto: Ute Levisen

Fest im Sattel im Politik-Rodeo

Heute aber sei sie die Parteivorsitzende, die sich im Politik-Rodeo am längsten im Sattel gehalten habe: „Ihr dürft jetzt ruhig klatschen!“, forderte sie ihr Publikum auf.

Auch sonst zählte Olsen Dyhr zahllose Parallelen zwischen der Politik auf Christiansborg und dem Ringreiten auf: „Fällt man einmal vom Pferd, besteigt man einfach ein neues!“
 

Persönlichkeiten aus Politik und Sport gehörten zu den Gästen. Hier sind Kommunalpolitiker Preben Holmberg (Venstre), und Kell Haugaard von SønderjyskE zu sehen. Foto: Ute Levisen

Der Pferdeflüsterer von Christiansborg

Erwähnt sei hier ihr Politikerkollege, Außenminister Lars Løkke Rasmussen von den Moderaten. Ihm verlieh die SF-Chefin das Prädikat eines politischen Pferdeflüsterers – nach dem Vorbild des Hollywood-Schauspielers Robert Redford.  Dabei habe Løkke – weiß Gott – Wichtigeres zu tun, als Galopp-Geräusche für die verrückten Ritter der Regierung zu machen, spottete Olsen Dyhr.
 

Bürgermeister Mads Skau schenkte dem Vorsitzenden ein Steckenpferd. Zum Auftakt des diesjährigen Ringreiterfestes in Wittstedt gedachten der Vorsitzende und die Teilnehmenden des langjährigen Vereinsvorsitzenden Egon Breum, der Anfang des Jahres verstorben ist. Foto: Ute Levisen

Ein Steckenpferd zum Aufwärmen

Auch sonst drehte sich an diesem warmen Freitag alles ums Pferd: Am Wochenende beginnen die Wettkämpfe – und die Gäste im Festzelt stimmten sich mit Aquavit und Fuglsang-Bier auf das Ereignis ein.

Bürgermeister Mads Skau (Venstre) hatte für den geschäftigen Vorsitzenden des Ringreitervereins ein thematisch passendes Geschenk dabei: Er überreichte Kjeld Søberg zur Gaudi der Anwesenden ein Steckenpferd.

Das Ringreiterfest kann beginnen!
 

Ausgelassene Stimmung im Festzelt Foto: Ute Levisen
... und zu guter Letzt ein Foto mit Pia Olsen Dyhr und dem sozialdemokratischen Kommunalpolitiker Bo Morthorst. Foto: Ute Levisen
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