Eishockey

SønderjyskE zeigt Nervenflattern kurz vor dem großen Ziel

SønderjyskE zeigt Nervenflattern kurz vor dem großen Ziel

SønderjyskE zeigt Nervenflattern kurz vor dem großen Ziel

Woyens/Vojens
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Anton Karlsson konnte es nicht fassen: Statt einer Meisterfeier jubelten nur die Gäste aus Esbjerg. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Die Meisterfeier ist erst einmal ausgefallen, bestenfalls vertagt. Die Eishockeyspieler von SønderjyskE hatten schon eine Hand am Meisterschafts-Pokal, kamen aber mit dem großen Erwartungsdruck nicht klar und fanden nicht die richtige Anspannung. Esbjerg Energy hat mit dem Mut der Verzweiflung die Finalserie verlängert.

Die ersten Fans hatten sich schon fünf Stunden vor Spielbeginn an der Arena in Woyens eingefunden. Eine Meisterfeier lag in der Luft, doch Esbjerg Energy war der große Spielverderber. Mit einem verdienten 4:2-Sieg vor 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in Woyens wurde die Entscheidung in der Meisterfrage vertagt.

Die Eishockeyspieler von SønderjyskE haben den ersten Matchball vergeben und führen in der Finalserie um die dänische Meisterschaft nur noch mit 3:2. Die Hellblauen kamen mit der Situation nicht klar, spielten verkrampft und blieben weit hinter den begeisternden Leistungen der vergangenen Wochen und Monate zurück. Erst als es nach einem 0:4-Rückstand schon zu spät war, spielte SønderjyskE gut.

Enttäuschung bei den SønderjyskE-Fans Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

„Esbjerg hat mit einer Intensität und Verzweiflung gespielt, der wir nicht gewachsen waren. Wir haben einfach zu lange gebraucht, um ins Spiel zu finden. Wir haben viel zu abwartend gespielt, aber das hat sicherlich damit zu tun, was auf dem Spiel stand“, sagt SønderjyskE-Stürmer David Madsen zum „Nordschleswiger“.

Esbjerg Energy spielte mit dem Mut der Verzweiflung, gewann die meisten Zweikämpfe und führte nach dem ersten Drittel verdient mit 1:0.

Ausgerechnet in der besten Phase von SønderjyskE kippte das Spiel zugunsten der Gäste. Dem 0:2 war ein klares Foulspiel vor dem gegnerischen Tor vorangegangen, sogar ein doppeltes, doch auch in dieser Situation fiel die Entscheidung zugunsten von Esbjerg aus. 

William Pelletier musste vorzeitig unter die Dusche. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Die Hellblauen beschwerten sich lautstark, nicht zuletzt William Pelletier, und Schiedsrichter Thomas Buchardt Andersen fühlte sich vom Kanadier bedroht. Die Fernsehbilder konnten dies jedoch nicht belegen. Pelletier wurde unter die Dusche geschickt und muss mit einer Sperre rechnen.

„Ich habe ihn definitiv nicht bedroht. Ich war aufgeregt, und als ich am Schiedsrichter vorbeifuhr, kam es zu einer leichten Berührung, aber ich habe ihn absolut nicht bedroht“, so ein nach dem Spiel immer noch aufgebrachter William Pelletier zum „Nordschleswiger“.

Die Regelauslegung der Schiedsrichter war oftmals bemerkenswert, doch die Frage ist, ob SønderjyskE mit mehr Überzahl-Situationen hätte etwas anfangen können. Das Powerplay-Spiel war wieder einmal mehr als enttäuschend. Zu offensichtlich war es, was die Hellblauen vorhatten.

Verwunderung und Frust bei den SønderjyskE-Spielern über die umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Erst nach dem 0:4-Rückstand lösten die Gastgeber die Handbremse, doch die Aufholjagd kam zu spät.

„Es war am Ende zu spät, aber wir haben es uns selbst gezeigt, wie es geht. Wir müssen mehr Zug zum Tor haben“, meint David Madsen: „Der vierte Sieg ist immer der schwerste. Esbjerg steht aber für den Rest der Serie mit dem Rücken zur Wand. Das müssen wir ausnutzen.“

Spiel sechs findet am Dienstag ab 19.30 Uhr in Esbjerg statt.

Esbjerg Energy spielte mit mehr Intensität als SønderjyskE. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

SønderjyskE - Esbjerg Energy (0:1,0:2,2:1) 2:4

0:1 Phillip Schultz (4:04), 0:2 Josh Winquist (32:26), 0:3 Philip Larsen (33:15/5 gegen 4), 0:4 Phillip Schultz (45:53), 1:4 Jacob Schmidt-Svenjstrup (46:28/Ass.: William Boysen, Mathias Borring), 2:4 David Madsen (52:35/Ass.: Anton Karlsson).

Spieldauer Disziplinarstrafe: William Pelletier (28:13). Zeitstrafen: SE 5x2 – Esbjerg 7x2 Minuten. Schiedsrichter: Thomas Buchardt Andersen/Niclas B. Lundsgaard .Zuschauer: 5.000 (ausverkauft).

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