Deutsche Minderheit

Regatta-Chef will Jugendlichen etwas bieten

Regatta-Chef will Jugendlichen etwas bieten

Regatta-Chef will Jugendlichen etwas bieten

Hadersleben/Haderslev
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Unzählige Stunden haben Anton Hirschauer und die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer mit den Vorbereitungen der Hadersleben-Regatta verbracht. Foto: Annika Zepke

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320 Boote, 70 Freiwillige und unzählige Stunden Arbeit – die Hadersleben-Regatta ist auch in diesem Jahr ein Event der Superlative. „Der Nordschleswiger“ hat mit dem Organisator der Veranstaltung und Vorsitzenden von „Sønderjysk Regattaforening“, Anton Hirschauer, über die Besonderheit der Regatta gesprochen.

„Ich bin sehr zufrieden. Bis jetzt läuft es gut“, sagt Anton Hirschauer, als „Der Nordschleswiger“ ihn am Sonnabend am Rande der „Hadersleben-Regatta“ auf dem Gelände des Wassersportzentrums trifft. Seit Dezember war der Ruderer des Deutschen Rudervereins Hadersleben und Vorsitzende von „Sønderjysk Regattaforening“ mit der Planung der deutsch-dänischen Regatta beschäftigt.

Corona-Nachwehen

„Eigentlich hatten wir ja schon vor zwei Jahren mit der Planung begonnen, aber dann kam Corona dazwischen“, so Hirschauer. Zur verspäteten Jubiläumsausgabe des 2017 wiederbelebten Events – die Regatta wurde 1921 erstmals auf dem Haderslebener Damm ausgetragen – waren trotz Corona-Müdigkeit wieder viele Gäste aus Deutschland und Dänemark angereist.

Auch am Veranstaltungstag gab es für Anton Hirschauer viel zu tun. Foto: Annika Zepke

„Wir sind fast wieder auf dem Niveau wie vor der Pandemie“, sagt Anton Hirschauer. Dass die Veranstaltung zum nicht ganz so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählen konnte wie 2019 sei eine allgemeine Erscheinung und kein Grund zur Besorgnis, so der DRH-Ruderer weiter: „Die Regatten sind durch Corona generell etwas kleiner geworden. Viele Kinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene kommen leider nicht mehr so raus wie vor der Pandemie. Das braucht einfach ein bisschen Zeit.“

Größte Regatta in Dänemark

Mehr als 300 Boote, noch mehr Ruderinnen und Ruderer sowie zahlreiche Rennen sicherten der Hadersleben-Regatta aber dennoch den Titel der größten des Landes: „Selbst die Regatta in Kopenhagen war kleiner. Wir hatten über 100 Meldungen mehr“, sagt Anton Hirschauer mit etwas Stolz in der Stimme. Die Organisation des Events habe ihn dementsprechend aber auch viel Zeit gekostet: „Ich habe extra vier Urlaubstage und die Pfingstfeiertage geopfert“, sagt er lachend.

Warum er trotz des großen Zeitaufwandes gerne für die Regatta verantwortlich zeichne, habe verschiedene Gründe, so der Ehrenamtliche: „Zum einen ist es die Leidenschaft zum Rudern. Vor allem aber geht es mir darum, dass die Jugendlichen etwas haben, wo sie ihren Sport ausüben können. Viele Regatten schlafen leider ein.“ Von den einst sieben bis acht Regatten in Dänemark existieren mittlerweile nur noch fünf, erklärt Hirschauer: „Es werden Jahr für Jahr weniger.“

In diesem Jahr wartete auf die Sieger des Achter-Rennens ein „leckerer“ Preis: ein Gutschein für das italienische Restaurant „Firenze“. Mit dem Incentive soll nicht nur das Rennen attraktiver gemacht werden. Anton Hirschauer möchte die Hadersleben-Regatta auch im Stadtbild sichtbarer machen. Foto: Annika Zepke

Alleinstellungsmerkmal: Zweisprachigkeit

Die traditionsreiche Hadersleben-Regatta soll diesem Trend nicht verfallen, meint deren Vorsitzender. Denn nicht nur für die Jugendlichen wäre dies ein Verlust. Das Wassersportevent sei auch aus einem anderen Grund erhaltenswert: „Hier ist alles zweisprachig. Diese Verknüpfung von Deutsch und Dänisch ist in Hadersleben natürlich besonders spannend.“

Die nächste Ausgabe der Hadersleben-Regatta sei daher auch schon in Planung, verrät Anton Hirschauer: „Ich denke, wir werden uns bereits nächste Woche zusammensetzen und darüber sprechen, was wir anders beziehungsweise besser machen können.“

Denn eines steht für den leidenschaftlichen Ruderer fest: Die Tradition der Hadersleben-Regatta soll auf jeden Fall fortgeführt werden.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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