Firmenjubiläum

Schlachter mit Tradition und Zukunftsvisionen

Schlachter mit Tradition und Zukunftsvisionen

Schlachter mit Tradition und Zukunftsvisionen

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hammeleff
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Steen Lampe ist trotz seiner Führungsverantwortung außerordentlich aktiv in der Produktion des Familienunternehmens. Der 48-Jährige wurde vielfach ausgezeichnet. Foto: Karin Riggelsen

Der Traditionsbetrieb Lampe geht auf sein 80-jähriges Firmenjubiläum zu. Der Umzug von der Domstadt in das Industrieviertel in Hammeleff schuf Entwicklungsmöglichkeiten.

Nach knapp 79 Jahren mit Standort in der Domstadt  ist E.  Lampe Pølsegården ApS im Februar  nach Hammeleff gezogen. Mit dem Umzug wurde  ein  lang gehegter  Wunsch von  Schlachtermeister und Direktor  Steen Lampe erfüllt. Der Standortverlegung des Traditionsbetriebes sind langwierige Vorbereitungen vorausgegangen. Bedingt durch enge Platzverhältnisse am Haderslebener Kløvervej  hatte der Familienrat  jahrelang nach Expansionsmöglichkeiten Ausschau gehalten.

Als sich dann die Chance bot, den ehemaligen Firmensitz von Steel Team am Lys-bjergvej 11 zu übernehmen, reifte der Gedanke, in  Kauf und  Umbau des ursprünglichen  Industriegebäudes   Investitionen in umfassender Millionenhöhe zu tätigen.

Der Schlachtermeister, sein Betriebschef René Tarp, der einen Anteil der Firma   erworben hat, und die rund 35  Mitarbeiter tummeln  sich  auf 4.000 Quadratmetern des 6.000 Quadratmeter umfassenden Gebäudes. Der Betrieb  ist nach neuesten technischen Erkenntnissen konzipiert worden.  „Wir haben dort, wo Arbeitsplätze eingerichtet sind, Fenster in die Fassade eingelassen, um den Blick aus der Arbeitshalle nach außen zu öffnen. Die Verglasung   erlaubt viel Tageslicht. Das ist bei den Mitarbeitern auf positive Resonanz gestoßen“, so der Schlachtermeister.

Nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen  eingerichtet

Das Lager,   Räucherofen  und der große Trockenraum für die Dauerwürste sind im   Gebäudeinneren angesiedelt. „Wir haben im Dezember  2015  eine leer stehende Immobilie   erworben  und nach unseren eigenen Wünschen und Bedürfnissen  eingerichtet. Das hat großer Vorarbeit, Planung und Engagement der Mitarbeiter bedurft“, erinnert sich Meister Lampe.

Planung und Projektierung  des   Domizils  haben sechs bis sieben Monate gedauert, während die Umbauphase etwa zwölf Monate in Anspruch nahm. Letzter Arbeitstag  am Kløvervej war am 20. Februar. Sechs Tage später wurde die   Wurstproduktion  in Hammeleff wieder aufgenommen.

Agnes Mandau hat die Produktion der Bratwürste im Blick. Foto: Karin Riggelsen

Meister  gehört zur   Schlachter-Elite

Als Steen Lampes Großvater, Ernst Lampe, sich 1939 am Haderslebener Lindedal 33 mit einem  Laden selbstständig machte, hätte er sich wohl kaum träumen lassen, dass seine Nachfahren knapp 80 Jahre später ihr Handwerk so gut meistern, dass zunächst sein Sohn Bent Lampe und inzwischen auch sein  Enkel Steen Lampe    zur dänischen Schlachter-Elite gehören.

Der erfahrene  Schlachtermeister Steen Lampe ist trotz der Führungsverantwortung  weiterhin in die  Produktion eingebunden. Der 48-Jährige und sein Team sahnen  regelmäßig ab, wenn es auf renommierten Fachmessen in Deutschland und Dänemark um die Wurst geht. Im Oktober holte Meister Lampe unter anderem 14 Goldmedaillen bei der SÜFFA Fachmesse  für die Fleischbranche  in Stuttgart.

Das markante Domizil der bekannten Schlachter-Dynastie. Foto: Karin Riggelsen

Dänemarks beste Grillwürste

Auf der Nahrungsmittelmesse „Foodexpo“ in Herning konnte er sich im März erneut mit Bravour behaupten. Steen Lampe produziert diesjährig  Dänemarks beste Grillwürste – das steht  fest, nachdem er  in dieser Kategorie das Rennen machte und seine Cheese BBQ Frankfurter an oberster Stelle platzierte. Die Auszeichnungen wertet Lampe als Beweis dafür, dass es ihm gelungen ist, an die Handwerkstradition seiner Vorväter anzuknüpfen.

Ihm ist wichtig,   Qualitätswurstwaren und keine Massenwaren herzustellen. Das soll auch in dem großen Fabrikgebäude beibehalten und ausgeweitet werden. 

Direktor Steen Lampe (l.) und Betriebschef René Tarp Foto: Karin Riggelsen

Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit sei die Nachfrage nach Traditionswaren, wie beispielsweise Kohlwurst, Bratwurst, Leberwurst  und Dauerwurst, groß. Vertrieben werden die Wurstwaren aus Hammeleff von Großhandelsketten, Cateringfirmen und Supermärkten in ganz Dänemark.  Durch die Auslagerung aus der Domstadt bleibt dem Meister und seiner Crew auch Platz zum Experimentieren.  Für Januar 2019 ist die Präsentation ökologischer Wurstwaren geplant.

„Wir haben im Augenblick eine ökologische Salami. Die Vorbereitungen dafür, dass wir ab Januar  vier weitere Dauerwürste herstellen , laufen auf Hochtouren“,  gewährt  der Schlachtermeister einen kleinen Einblick   in seine Zukunftsvisionen. Lampe rechnet damit, dass die ökologische Nischenproduktion im Laufe des kommenden Jahres ausgebaut wird.

„Die Qualität unserer Waren ist das Wichtigste für mich, und ich bin stolz darüber, dass knapp die Hälfte unserer Mitarbeiter  Fachkräfte sind“, sagt Steen Lampe. Die Lampeschen Dauerwürste werden fünfmal kontrolliert, bevor sie den Firmensitz   verlassen, und  die Anforderungen der Hygiene werden überwacht und eingefordert.

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