F-35

F-35: Folgen für Mensch und Natur zentrales Thema

F-35: Folgen für Mensch und Natur zentrales Thema

F-35: Folgen für Mensch und Natur zentrales Thema

Skrydstrup
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Ab 2023 sollen die ersten F-35 in Skrydstrup stationiert werden. Es ist der größte Militäreinkauf der Geschichte Dänemarks.
Ab 2023 sollen die ersten F-35 in Skrydstrup stationiert werden. Es ist der größte Militäreinkauf der Geschichte Dänemarks. Foto: Ute Levisen

500 Seiten umfassen die Analysen, die beleuchten, welche Auswirkungen der Kampfjet F-35 auf Mensch und Umwelt haben wird. Anwohner reagieren besorgt.

Die Analysen der Folgen für Mensch und Umwelt sowie Berechnungen der Lärmbelastung sind zentrales Thema einer Bürgerinformationsveranstaltung am 8. August in Woyens, zu welcher das Verteidigungsministerium eingeladen hat. Wie berichtet, ist das 500 Seiten umfassende Material in Verbindung mit der Einführung des neuen Kampfjets F-35 noch bis Ende August in der öffentlichen Anhörung. Bei den Gutachten, erstellt von dem Ingenieurunternehmen COWI, handelt es sich unter anderem um eine Ergänzung der bislang vorliegenden Berechnungen mit Blick auf die Einführung der F-35 ab 2023 auf dem Fliegerhorst Skrydstrup.

Eine Visualisierung des geplanten F-35-Komplexes in Skrydstrup Foto: Verteidigungsministerium

Darin stellen die Experten verschiedene Szenarien auf und beschreiben, welche Änderungen sich durch den Einsatz der Kampfjets im Vergleich zur F-16 auf dem Luftwaffenstützpunkt ergeben. Je nachdem, welche Flugeinsätze jeweils berücksichtigt werden, ändert sich die Zahl der Häuser, die von einer Lärmbelastung, die über den Grenzwerten liegt, betroffen sein werden. Die Zahl reicht von 466 bis 708 zusätzlichen Häusern, die im Vergleich zu heute von der Einführung des neuen Kampfjets betroffen sein werden.

Gute und schlechte Nachrichten

Die schlechte Nachricht für Eltern: Die Verteidigung beabsichtigt, möglichst viele nächtliche Flüge, die im Winterhalbjahr stattfinden, vor 22 Uhr zu absolvieren. Vor allem Eltern in Skrydstrup machen daher in den sozialen Netzwerken ihrem Bangen um den künftigen Schlaf ihrer Kinder Luft.

Die gute Nachricht: Laut Umweltverträglichkeitsanalyse wird eine Überschreitung der Grenzwerte für Terminallärm in den Tages-, Abend- und Nachtstunden insgesamt geringer sein, wenn 22 von insgesamt 27 eingekauften Kampfjets vom Stützpunkt in Skrydstrup aus operieren – und dies, obwohl die F-35 während der Startphase mehr Krach macht. Die Gutachter begründen dies mit Lärm dämpfenden Maßnahmen, vornehmlich einem Wall rund um den neuen F-35-Komplex, der am südwestlichen Ende des Stützpunktes gebaut wird. Zudem werde es, laut Analyse, keine Beschleunigungstests für die F-35 geben – im Unterschied zu den gegenwärtigen Tests mit der F-16, denen wiederum – zumindest in den Tagesstunden – die größten Überschreitungen der Grenzwerte geschuldet sind.

 

Agnes und Laurits Rosenlund Foto: Ute Levisen

Der Vorsitzenden des Vereins „Flyvestation Skrydstrups naboer“, Agnes Rosenlund, steht eine geschäftige Woche bevor, um bis zur Bürgerinformationsveranstaltung am 8. August auf dem Laufenden zu sein: „Ich mache gerade Urlaub und habe es daher noch nicht geschafft, mich durch das Material zu arbeiten. Es ist sehr umfassend und äußerst komplex.“

Entwarnung für das Grundwasser

Der Fliegerhorst befindet sich auf einem Gebiet, das besondere Rücksichten auf das Grundwasser erfordert. Die Experten befürchten diesbezüglich keine negativen Auswirkungen auf Trinkwasser-Ressourcen, da in Verbindung mit dem geplanten F-35-Komplex eine moderne Anlage zur Klärung und Wiederverwendung von Abwassern gebaut wird. In der Analyse wird zudem als Maßnahme zur Verminderung der Belastung durch Terminallärm vorgeschlagen, die Dampfreinigungsanlage für die Jets so weit wie möglich von besiedelten Bereichen zu entfernen.

Eine Kompensation der meist betroffenen Anwohner ist bereits im künftigen F-35-Gesetzes-entwurf vorgesehen. Wie und in welcher Form – und vor allem in welcher Höhe die Entschädigung ausfallen wird, soll spätestens im Herbst feststehen. Das Investitionsgesetz für die F-35-Implementierung soll Anfang 2020 verabschiedet werden.  

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