Ældre Sagen

Großes Interesse an Bürgerversammlung zu Seniorenpolitik

Großes Interesse an Bürgerversammlung zu Seniorenpolitik

Großes Interesse an Bürgerversammlung zu Seniorenpolitik

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Woyens/Vojens
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Acht Politiker stellten sich den Fragen der Senioren. Foto: Karin Riggelsen

Die Organisation „Ældre Sagen“ hat am Mittwoch eine Debatte über die Lebenssituation älterer Bürger veranstaltet. Acht Politiker und etwa 200 Teilnehmer tauschten sich aus.

Vagn Meck, Vorsitzender des Koordinationsausschusses der Organisation „Ældre Sagen“ im Raum Hadersleben, hat die Initiative zu einer Bürgerversammlung  ergriffen.

Am Mittwoch stellten sich acht Stadtratspolitiker, die einen Bezug zum Erwachsenenausschuss und dem Ausschuss für Gesundheit und Vorbeugung haben, in der „Frøs Arena“ den Fragen der Bürger. „Es war ein Dialogtreffen, bei dem Betroffene und ihre Angehörigen Gelegenheit hatten, sich mit konkreten Fragen an die Politiker zu wenden“, erklärt  Meck.

Besorgnis erregte im Vorfeld der Veranstaltung die Meldung des Finanzausschusses, als dessen Vorsitzender Bürgermeister H. P. Geil (V) nach der jüngsten Sitzung bekannt gab, ein Sparpotenzial mit einem Volumen von 75 Millionen Kronen finden zu müssen - eine Summe, die sich Ende des Jahres auf 97,5 Millionen Kronen erhöhen könnte.

Etwa 200 Teilnehmer nahmen an der Veranstaltung von „Ældre Sagen" teil. Foto: Karin Riggelsen

Erwachsenenausschuss zog die Notbremse

Im Mai musste der Erwachsenenausschuss die Notbremse ziehen und eine Kürzung seines Budgets in Gesamthöhe von 800 Millionen Kronen gutheißen. Demnach wird der Ausschuss in diesem Jahr 2,8 Millionen Kronen sparen und in den Folgejahren 2020, 2021 und 2023 jeweils 4,5 Millionen Kronen weniger zur Verfügung haben, so Meck.

Die Sparmaßnahmen werden unter anderem im Pflege- und Demenzbereich vorgenommen. Meck ist nach dem aktuellen Treffen voller Zuversicht, dass der Seniorenbereich nicht herhalten muss, wenn die Politiker den Rotstift ansetzen. Er hofft, dass die Haushaltsabsprache zwischen den Kommunen und der sozialdemokratischen Regierung sich positiv auswirkt auf Hadersleben.

 

Konsulentin Rikke Sølvsten Sørensen Foto: Karin Riggelsen

Keine Löcher stopfen mit Zuschüssen

Die Fragelust der Bürger war groß, und Conférencier Mogens Rieks, Berater bei „Ældre Sagen“, wurde auf Trab gehalten, denn das Mikrofon machte stetig die Runde bei den Bürgern.  Im Vorfeld hatten die Veranstalter eine Reihe von Fragen formuliert, die sich unter anderem auf die Strategie zu einem würdigen Altwerden (Værdighedspolitik) bezogen. Rikke Sølvsten Sørensen, Seniorenpolitische Konsulentin von „Ældre Sagen“, widmete sich in ihrem Beitrag der Strategie und dem davon von landespolitischer Seite abgeleiteten Zuschuss, der sogenannten Værdighedsmilliarde.

Der Zuschuss wird voraussichtlich ab 2020 prozentual über Blockzuschüsse umgesetzt. „Die Mittel dürfen trotzdem nicht dafür eingesetzt werden, um Löcher zu stopfen, weder im Kommunalhaushalt noch auf den Straßen“, warnte Sølvsten Sørensen.

Bürgermeister H. P. Geil (V) im Gespräch mit einer Teilnehmerin Foto: Karin Riggelsen

Hilfestellung für Ausschussvorsitzenden

Über die Blockzuschüsse erhält die Kommune in den Jahren 2018 bis 2021 voraussichtlich 600.000 Kronen, die für Angehörige sozial schwacher Senioren eingesetzt werden sollen. Holger Mikkelsen,  Ausschussvorsitzender des Erwachsenenausschusses (Venstre), konnte keine konkreten Angaben dazu machen, wie die Mittel bislang eingesetzt wurden. Sein Stadtratskollege Bent Iversen (SF) eilte ihm zu Hilfe und teilte mit, dass das Geld bislang für die Entlastung von Angehörigen angewandt wurde.

Margrethe Knudsen erzählte den Politikern von ihrem Problem. Ausschussvorsitzender Holger Mikkelsen forderte sie auf, sich persönlich an ihn zu wenden. Foto: Karin Friedrichsen

Seniorin sorgt sich um ihren Mann

Mikkelsen bedankte sich bei Margrethe Knudsen für ihren Diskussionsbeitrag. „Ich bin froh, dass du dein Problem mit uns diskutieren willst“, so Mikkelsen. In dem Fall geht es darum, dass Margrethe Knudsens Mann nach einem Blutpropfen und beginnender Demenzkrankheit ein Pflegeheimplatz in Sommerstedt/Sommersted angeboten wurde. „Wir wohnen in Woyens und möchten einen Platz in Woyens haben. „Ich bin 83, mein Mann ist 85. Ich kann nicht jeden Tag nach Sommerstedt fahren, um ihn zu besuchen, und meine Tochter ist sehbehindert und kann nicht Auto fahren. Deswegen fürchte ich, dass mein Mann einsam werden könnte“, erklärt Margrethe Knudsen dem „Nordschleswiger". Sie hat kein Verständnis dafür, dass die Kommune wie sie sagt, drei Heimplätze in Woyens gestrichen hat, um Geld zu sparen und ihr Mann stattdessen nach Sommerstedt verwiesen wird.      

Im Podium vertreten waren die Stadtratspolitiker Bent Iversen, Sozialistische Volkspartei, Jens Christian Gjesing, Sozialdemokratie, Preben Holmberg, Venstre, Børge Koch, Radikale Venstre, Kjeld Thrane, Konservative, Henrik Rønnow, Sozialdemokratie, Holger Mikkelsen, Venstre, Signe Knappe, Venstre. Im Saal anwesend waren außerdem unter anderem Bürgermeister H. P. Geil, Venstre, und  die Sozialdemokratin Lone Ravn.

Ausschussvorsitzender Børge Koch und seine Stadtratskollegen Kjeld Thrane und Henrik Rønnow (v. l.) Foto: Karin Riggelsen
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