Treffpunkt gefährdet

HAB-Direktor: „Gut, wenn die Polizei sichtbar ist!“

HAB-Direktor: „Gut, wenn die Polizei sichtbar ist!“

HAB-Direktor: „Gut, wenn die Polizei sichtbar ist!“

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Die Polizisten Kjeld Nissen (l.) und Lars Jacobsen sind am Mittwoch im Varbergparken. Die mobile Polizeiwache kommt auch am Donnerstag, 5. März, von 13.30 bis 14.30 Uhr, in das Wohnviertel. Foto: Karin Riggelsen

Im Wohnviertel Varbergparken ist es in der letzten Zeit wiederholt zu Zwischenfällen gekommen. Der Direktor erwägt eine vorübergehende Schließung der Anlaufstelle für Bewohner. Die Polizei rückte mit ihrer mobilen Station an.

Im Haderslebener Varbergparken sind erneut Unruhen ausgelöst worden. Während sich dort im Dezember 2019 eine Massenschlägerei ausspielte, sorgten in dieser Woche unter anderem eingeworfene Fensterscheiben und abgefeuerte Böller für Aufsehen. Auch ein Lieferwagen der Haderslebener Wohnungsbaugesellschaft (HAB) ist ausgebrannt. Ende Oktober 2019 fielen drei, im Varbergparken geparkte, kommunale Dienstfahrzeuge, einer Brandstiftung zum Opfer.

Der Varbergparken wurde 2010 von der sogenannten Ghettoliste genommen. Foto: Karin Riggelsen

Ernst zu nehmender Dummejungenstreich

Christian Skovfoged, Direktor von HAB, bezeichnet die neu hinzugekommenen Zwischenfälle mit Feuerwerk und Vandalismus als ernst zu nehmenden Dummejungenstreich. „Das ist sehr bedauerlich. Es ist gut, wenn die Polizei sichtbar ist und ihre mobile Wache bei uns aufstellt“, so Skovfoged.  Ihm zufolge habe man bereits vor geraumer Zeit die Polizei dazu aufgefordert, den Austausch mit den Bürgern zu suchen und mit einer mobilen Polizeistation anzurücken.

Nach den neuesten Vorkommnissen, die nach Einschätzung der Polizei hauptsächlich von Jugendlichen, die von auswärts kommen, verübt wurden, kann der Direktor nicht ausschließen, dass die Anlaufstelle für Bewohner (Værestedet) vorübergehend geschlossen werden könnte.

Wenn nicht wieder Ruhe einkehre, könnte die Schließung des Treffpunkts eine Möglichkeit sein, meint der HAB-Direktor. Von den etwa 700 Bewohnern im Varbergparken kommen viele aus ruhigen Vierteln mit Einfamilienhäusern, erklärte Christian Skovfoged. Es sei wichtig allen Bewohnern Lebensraum zu geben. Verursache das Kommen und Gehen in der Anlaufstelle zu viel Unruhe, müsse man vielleicht auf eine vorübergehende Schließung zurückgreifen.  Der Treffpunkt wurde als Begegnungsstätte für alle Bewohner eingerichtet. Sollte sich nun zeigen, dass die Unruhestifter der neuesten Zwischenfälle, die ja laut Polizei von außerhalb kommen, sich auch im Varbergparken aufhalten, nimmt Skovfoged die Schließung in den Blick.

2010 von der Ghettoliste

Das Wohnviertel in Hadersleben wurde 2010 von der sogenannten Ghettoliste genommen. Seitdem wird an einem ganzheitlichen Plan gearbeitet, der den Varbergparken peu à peu in ein begehrtes Wohnviertel verwandelte. „Es ist eine ärgerliche Entwicklung mit den Unruhen. Und es ist super ärgerlich, wenn die Unruhestifter nicht von hier kommen und sich Zutritt zu unserem Wohnviertel verschaffen wollen“, so Skovfoged, der die Zwischenfälle nicht an die große Glocke hängen möchte.

Mehr lesen