Generalversammlung

Der Haderslebener Turnerbund will jünger werden

Der Haderslebener Turnerbund will jünger werden

Der Haderslebener Turnerbund will jünger werden

Hadersleben/Haderslev
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Bei der diesjährigen Generalversammlung ging es vor allem um die Zukunft des Vereines. Foto: Haderslebener Turnerbund

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Wie viele andere Vereine kämpft auch der Haderslebener Turnerbund um Nachwuchs. Bei der diesjährigen Generalversammlung war das immer höhere Durchschnittsalter der Mitglieder ein heiß diskutiertes Thema. Die Frage nach der Zukunft stellte sich und auch, wie die eigene Kommunikation besser und der Turnerbund attraktiver werden könnte. 

Die Zukunft wünscht sich der Haderslebener Turnerbund (HT) eher jung. Das wurde bei der jährlichen Generalversammlung am vergangenen Dienstag klar.  

„Wenn man sich unser traditionelles Fußballtraining ansieht, das seit 60 Jahren stattfindet, dann merkt man: Die Teilnehmer sind alle durchschnittlich 50 Jahre alt“, schmunzelt Rolf Meyer.

Die Suche nach der Jugend

Für den Vorstandsvorsitzenden des Haderslebener Turnerbundes ist klar, dass sich das ändern muss: „Uns fehlt es an jungen Erwachsenen, die uns in der Vereinsarbeit unterstützen. Das ist schade.“

Dabei hatte der Haderslebener Turnerbund in der ersten Hälfte des Jahres 2022 auf die motivierte Arbeit von Sportwartin Nele Krenz zurückgegriffen und war sichtlich begeistert.

„Nele war wunderbar. Die Kinder haben sie sehr gemocht, und ihre Angebote wurden gerne besucht. Es ist schade, dass sie Hadersleben verlassen hat“, bedauert Rolf Meyer.

Sportlehrerin Nele Krenz wird schmerzlich vermisst 

Nele Krenz war bis zum Sommer 2022 Sportlehrerin an der Deutschen Schule Hadersleben (DSH). Unter der Leitung der Sportlehrerin wurden zweimal die Woche für zwei Altersgruppen Stationen aufgebaut, um Motorik zu üben und den Spaß am Sport zu vermitteln. Sie vor allem für die ab Elfjährigen unterhaltsame Aktionen wie gymnastische Sprünge auf dem Trampolin oder Airtrack initiiert. 

Dementsprechend war die Enttäuschung groß, als Nele Krenz Hadersleben verließ: „Sie war auch das so dringend benötigte Bindeglied zwischen dem Turnerbund und der DSH. Uns fehlt der Kontakt zur DSH und der Lehrerschaft. Das ist schade und sollte sich ändern“, erklärt Rolf Meyer bei der Generalversammlung und erntet damit viel Zuspruch. 

Auch der Versuch, Nele Krenzes „Werk“ weiterzuführen, stieß auf Unruhe: „Die Kinder hatten sich an Nele gewöhnt“, wusste Nachfolgerin Mira Hanfeld, die auch zum Jahresende die DSH verlassen hat.

Vorstandsvorsitzender seit über 30 Jahren 

Und da wäre noch die Sache mit dem Vorstand: „Ich bin gerne im Vorstand, mir liegt der HT sehr am Herzen“, erzählt Rolf Meyer.

Im gleichen Zuge erwähnt er Angelika Feigel, die im November vergangenen Jahres in die Rente verabschiedete und die Leitung der Schulfreizeitordnung (SFO) an der DSH abgab und somit eine weitere Kontinuität des Turnerbundes durchtrennte. Dabei nutzte der Vorstandsvorsitzende direkt die Gelegenheit der Versammlung und bedankte sich bei Angelika Feigel für eine über Jahrzehnte andauernde, gute Zusammenarbeit und ein positives Entgegenkommen. 

Mit der neuen SFO-Leitung an der DSH hofft man, an die gute Zusammenarbeit anzudocken.

Die Vorstandssache ist aber für den Haderslebener nicht vergessen: „Uns fehlt es an Nachwuchs. Und somit fehlt uns auch der Nachwuchs für den Vorstand“, bedauert Rolf Meyer.

Dabei lässt der Vorstandsvorsitzende wissen, dass auch der Kontakt zu den Eltern fehle: „Der Turnerbund lebt von den Initiativen und dem Engagement von Lehrerinnen und Lehrern, aber auch von dem der Eltern.“

Suche nach einer Sportwartin oder einem Sportwart 

„Vom Deutschen Jugendverband für Nordschleswig können wir nicht unbedingt mit einer Zuteilung einer Sportlehrkraft rechnen. Optimal müsste alles vor Ort von selbst laufen. Aber wir kommen irgendwie nicht an die jüngere Generation heran. Der jetzige Vorstand ist seit Jahrzehnten dabei und hat schon etliche Male auf Unterstützung gehofft“, kritisiert Meyer.

So fehlt bei der diesjährigen Vorstandswahl eine Sportwartin oder ein Sportwart. Vorstandsvorsitzender ist Rolf Meyer geblieben, zweiter Vorstandsvorsitzender Karsten Petersen und Schriftwart Jan Sternkopf. Revisoren sind Franz Christiansen und Thomas Jürgensen. Kassierer ist Jens Callesen.

Viele Ideen für die Zukunft

Trotz Kritik gab es bei der Versammlung auch ganz viel Platz für Ideen in der Zukunft: „Faustball ist beliebt und könnte von uns angeboten werden“, erklärt der Vorstandvorsitzende. Und auch eine Fortführung der Konzepte von Nele Krenz wäre  ihm zufolge möglich: „Ich bin guter Dinge, dass wir das hinbekommen.“

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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