Kommunalwahl

„Keine zähen, dafür gründliche Verhandlungen“

„Keine zähen, dafür gründliche Verhandlungen“

„Keine zähen, dafür gründliche Verhandlungen“

Hadersleben/Haderslev
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Die Schleswigsche Partei ist Teil der Konstituierung. Foto: Ute Levisen

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Der neue Bürgermeister der Domstadt heißt Mads Skau. Nach dem Kopf-an-Kopf-Rennen von Venstre und Sozialdemokratie zeichnete sich ab, dass kleinere Parteien das Zünglein an der Waage sein werden. Nur welche, das stand erst in den frühen Morgenstunden fest.

Nach Stunden zähen Verhandelns präsentierte sich der künftige Bürgermeister Mads Skau mit seinem neuen Team der Presse.

Die Allianz der Mitte, bestehend aus Radikale Venstre, Konservativen und der Schleswigschen Partei (SP), hatte nach dem enormen Zuwachs der Konservativen Volkspartei auf nunmehr fünf Mandate eine starke Verhandlungsgrundlage. Neben der Dänischen Volkspartei sind die Parteien der Allianz der Mitte Teil der Konstituierung. Die Partei Neue Bürgerliche ist nicht dabei. Dies war eine ultimative Forderung der Radikalen Venstre und der Schleswigschen Partei für eine Zusammenarbeit mit dem blauen Block. Kjeld Thrane von der Konservativen Volkspartei wird stellvertretender Bürgermeister.

Die Mitglieder der Konservativen auf dem Weg nach unten. Die bisherige Ein-Mann-Partei errang fünf Mandate. Foto: Ute Levisen

SP erhält Ausschussvorsitz

Carsten Leth Schmidt von der SP wird den Vorsitz des Technischen Ausschusses erhalten sowie einen Sitz im Finanzausschuss.
„Wir müssen noch einige Details klären, der Rahmen aber ist abgesteckt“, sagte Mads Skau, als er sein neues Team präsentierte. Auch die Sozialdemokraten seien eingeladen, sich an einer breiten Zusammenarbeit im neuen Kommunalparlament zu beteiligen.

 

Das stundenlange Warten hatte gegen 4 Uhr ein Ende. Foto: Ute Levisen

Von null auf 100

Dessen geschlagener Spitzenkandidat Henrik Rønnow war der Stimmenmagnet dieser Wahl, musste aber, wie bereits bei der Wahl 2017, seinem Kontrahenten aus dem bürgerlichen Lager dennoch den Vortritt lassen – damals allerdings unter anderem mit dem Vorsitz im Kinder- und Familienausschuss als „Trostpflaster“.

„Der richtige Bürgermeister“

Mads Skau konnte den zweithöchsten Anteil persönlicher Stimmen dieser Wahl auf sich vereinigen. Auf die Frage eines Reporters, ob er angesichts dessen der richtige Bürgermeister sei, konterte Skau: „Ich habe bei null angefangen und dieses Ergebnis erzielt – Henrik hat an Wählerzuspruch im Vergleich zum letzten Mal eingebüßt. Vor diesem Hintergrund denke ich schon, dass ich der richtige Bürgermeister bin.“

Auf die Frage, ob die Verhandlungen zäh gewesen seien, da sie so lange gedauert hätten, antwortete Skau: „Nicht zäh, dafür gründlich.“ Er strebe eine breite politische Zusammenarbeit an.

Thies Mathiasen wird nach 24 Jahren politisch nicht mehr auf Lokalebene vertreten sein: Die Dänische Volkspartei büßte drei ihrer vier Mandate ein. Unklar ist, ob der Politiker einen Sitz im Regionsrat erhalten wird. Foto: Ute Levisen

Bislang sieht alles danach aus, als ob die meisten Ämter bereits vergeben sind und die sozialdemokratische Gruppe, bis auf einen angebotenen Posten, auch in dieser Hinsicht leer ausgeht. Entsprechend enttäuscht wirkte der sozialdemokratische Spitzenkandidat. Die Sozialdemokraten wollen das Angebot von Venstre in den kommenden Tagen überdenken.

 

Henrik Rønnow, hier in Begleitung von Jens Chr. Gjesing Foto: Ute Levisen
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