Schimmelbefall

Rambøll rät: Betroffene Schüler und Lehrer umsiedeln!

Rambøll rät: Betroffene Schüler und Lehrer umsiedeln!

Rambøll rät: Betroffene Schüler und Lehrer umsiedeln!

Hadersleben/Haderslev
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Gerade saniert – und dennoch werden Schüler und Lehrer in der Schule krank. Foto: Ute Levisen

Auch nach einer umfassenden Sanierung der Schule Sønder Otting klagen Schüler und Lehrer über Ausschlag, Husten und Kopfschmerzen. Was tun, wenn Schule krank macht? Eine Rambøll-Analyse vom Dezember 2018 empfiehlt, jene Schüler und Lehrer, die am schlimmsten betroffen sind, in Pavillons unterzubringen.

In der nächsten Woche wird sich der Finanzausschuss erneut mit der Situation an der Schule Sønder Otting am Kløvermarken in Hadersleben befassen.
Wie berichtet, könnten betroffene Lehrer und Schüler auch nach der zehn Millionen teuren Sanierung der Kommunalschule keine Änderung ihrer Symptome feststellen. Im Gegenteil: Bereits wenige Tage nach dem Umzug aus den Pavillons auf  dem Schulhof  in das frisch sanierte Gebäude machten sich bei Schülern und Lehrern erneut allergische Reaktionen bemerkbar, die auf einen Schimmelpilzbefall des Gebäudes schließen ließen.

Problematische Gebäudekomplexe
 

Die Kommune hat daraufhin  das Unternehmen Rambøll mit der Ursachenforschung  beauftragt. Deren Ergebnis liegt nun vor – und liefert kein eindeutiges Bild! Daher empfiehlt Rambøll u. a., die am schwersten Betroffenen erneut  in die Pavillons auf dem Schulhof umzusiedeln.  Bislang ist  unklar, welche Ursachen sich hinter den  Symptomen der Betroffenen verbergen, denn in den meisten untersuchten Räumen liegen die Grenzwerte für Schimmel im grünen Bereich. Davon ausgenommen sind allerdings die  Gebäudeabschnitte B und D: Dort ist ein übermäßiges Vorkommen vermehrungsfähiger Pilzsporen festgestellt worden – ebenso in einer Rohrisolierung.  Die Politiker warten indes auf die Einschätzung des Amtsarztes, der auf  Grundlage des Rambøll-Berichts beurteilen soll, wie gesundheitsgefährdend der Aufenthalt in der Schule ist.
Bereits Ende Dezember  sind betroffene Gebäudekomplexe  mit Wasserstoffperoxid behandelt worden, was wiederum zu einer spürbaren Reduktion zumindest von  Sporen führte – nicht aber der DNA-Partikel in der Luft.

Unklar, wie lange der Effekt von Sanierungsmaßnahmen anhält
 

Das Prekäre  an der Situation: Solange unklar ist, welche Ursachen die Beschwerden der betroffenen Schüler und Lehrer haben, könne auch nicht beurteilt werden, wie lange  die Wirkung der Sanierungsmaßnahmen anhalten wird, wie Rambøll in seinem Bericht unterstreicht. Auch wird nicht  ausgeschlossen, dass VOC-Dämpfe, die in Fußböden, Lacken und Möbeln  vorkommen können, der Auslöser sind  – oder ein Mix aus allem Möglichen wie Pilz, Dämpfe und Reinigungsmittel.

Mehr als die Hälfte der Lehrer klagt über das Innenklima

 

65 Prozent der Lehrer klagen laut  der jüngsten Arbeitsplatz-Zufriedenheitsbefragung (APV) über ein schlechtes Innenklima – und 18 Prozent der Befragten haben Beschwerden, die auf Schimmelpilze zurückzuführen sind (wir berichteten).
Auch Schüler leiden unter Folgeerscheinungen: Søren  Hessellund Axelgaards Sohn, der die Schule besucht, ist am Donnerstag erstmals zu Hause geblieben, weil er Kopfschmerzen hat: 
„Morgen wird  er auch zu Hause bleiben", sagt sein Vater: "Wir wagen es nicht, ihn zur Schule zu schicken, so lange die Situation dort nicht geklärt ist.“

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