Deutsche Minderheit

Sankt-Hans-Abend mit großem Feuer und kleiner Hexe

Sankt-Hans-Abend mit großem Feuer und kleiner Hexe

Sankt-Hans-Abend mit großem Feuer und kleiner Hexe

Mölby/Mølby
Zuletzt aktualisiert um:
Auch in diesem Jahr feierte die deutsche Gemeinschaft in Mölby das Sankt-Hans-Fest mit einem großen Lagerfeuer. Foto: Privat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Stimmung und das Wetter hätten nicht besser sein können, auch wenn das Feuer in diesem Jahr nicht ganz an das Vorjahresniveau herankam. Dennoch sei es wieder eine rundum gelungene Veranstaltung der deutschen Gemeinschaft in Mölby gewesen, meint BDN-Ortsvereinsvorsitzender Hans-Iver Kley.

Mit 24 Leuten und bei absolutem Kaiserwetter feierte der Ortsverein Sommerstedt des Bundes Deutscher Nordschleswiger am Donnerstagabend die Sommersonnenwende.

Die deutsche Gemeinschaft in Mölby trifft sich seit jeher am sogenannten Sankt-Hans-Abend auf dem Gelände der ehemaligen Deutschen Schule Mölby, um gemeinsam die kürzeste Nacht des Jahres zu begehen.

Bevor das Feuer entfacht wurde, gab es erst einmal Leckereien vom Grill. Foto: Privat

Grill, Spaß und Gesang

Der Tradition entsprechend hatte der Ortsverein auch in diesem Jahr wieder einen gemütlichen Grillabend organisiert, bei dem das gemeinsame Singen natürlich nicht fehlen durfte. „Das hat auch ohne die Begleitung von unserem ehemaligen Pastor gut geklappt“, berichtet Hans-Iver Kley.

Pastor Martin Witte, der im Mai in den Ruhestand verabschiedet wurde, hatte in den vergangenen Jahren den Gesang mit seinem Akkordeon begleitet.

Zwar nicht ganz so schön wie im Vorjahr, aber dennoch eindrucksvoll brannte das diesjährige Sankt-Hans-Feuer. Foto: Privat

Besonderheit beim Lagerfeuer

Auch das anschließende Lagerfeuer habe allen wieder gut gefallen. Nur der Ortsvereinsvorsitzende hatte eine Kleinigkeit auszusetzen: „Das Feuer hat nicht so gut gebrannt wie letztes Jahr. Aber es war trotzdem eine schöne Flamme.“

Ob da wohl die kleine Hexe, die sich in diesem Jahr auf den Scheiterhaufen geschmuggelt hatte, ihre Finger im Spiel hatte? „Normalerweise haben wir keine Hexenfigur auf unserem Lagerfeuer“, erklärt Hans-Iver Kley, „die Tradition ist ja eigentlich auch fürchterlich.“ In diesem Jahr machten die Angehörigen der deutschen Minderheit allerdings eine Ausnahme, verrät Kley, andernfalls wäre die aus alten Strumpfhosen gebastelte Hexe nämlich nicht im Feuer, sondern auf dem Wertstoffhof gelandet.

Die Hexentradition zu Sankt Hans

Dem dänischen Nationalmuseum zufolge wird in Dänemark erst seit etwa 150 bis 200 Jahren zum Sankt-Hans-Abend eine Hexenfigur auf dem Scheiterhaufen platziert und verbrannt. Mit dem Feuer wollte man seinerzeit böse Geister fernhalten, von denen man glaubte, sie seien an diesem heiligen Tag besonders aktiv. Der Hexenpuppen-Brauch hingegen soll erst Jahrhunderte später aus der deutschen Tradition übernommen worden sein und stehe in keinem Zusammenhang mit den Hexenverbrennungen aus dem Mittelalter. Quelle: TV Syd

Mehr lesen