Erneuerbare Energie

„Scharmützel“ um grünes Gas

„Scharmützel“ um grünes Gas

„Scharmützel“ um grünes Gas

Hadersleben/Haderslev
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Im Industriegebiet Dybkær am Knokbjerg bei Mastrup soll die Biogasanlage entstehen. Foto: Ute Levisen

Für eine ellenlange Debatte sorgten die Pläne für eine Biogas-Anlage bei Mastrup auf der Stadtratssitzung: Zu dicht am Dorf, sagen die einen – das beste Mittel gegen Shitstorm, finden die anderen.

Auf der jüngsten Stadtratssitzung sorgten die Pläne von Kristian und Jes Lyhne Bonde für eine Biogasanlage bei Mastrup für eine  lange Diskussion über Befangenheit, die Qualität der  Sachbearbeitung und einzuhaltende Fristen.  Die Söhne von Kommunalpolitiker Benny Bonde (Liberale Allianz), der zugleich Vorsitzender des Technischen Ausschusses ist, planen vor den Toren des Dorfes Mastrup  am Knokbjerg den Bau einer modernen Biogasanlage.

 Zentraler Kritikpunkt auf der Ratssitzung, vorgebracht von Lone Ravn (Soz.) und Svend Brandt (Einheitsliste), war der Umstand, dass die Anlage in einem Abstand von 314 Metern zum nächsten Nachbarn entstehen soll – und dies ungeachtet der Tatsache, dass die Kommune beim Verkauf des Grundstücks ausdrücklich  betont hatte, der Käufer könne nicht per se davon ausgehen, eine Genehmigung für ein Biogas-Projekt zu bekommen. 

 

Gebrüder Bonde hofften auf ein schnelles Verfahren

 

Die Brüder Bonde hatten zudem auf ein schnelles Verfahren gehofft, einschließlich einer kurzen Anhörungsphase, um das Projekt noch vor Jahresfrist auf den Weg zu bringen, da zum Jahresende  eine Förderung für Biogasanlagen ausläuft. Eine Mehrheit gab nach einer verwirrenden Abstimmung zwar grünes Licht dafür, dass vorbereitende Arbeiten auf Grundlage einer ausführlichen Projektbeschreibung  anlaufen können, aber mit einer langen – sprich:  normalen Anhörungsfrist, inklusive einer Anhörung der Mastruper. 

Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei und Öko-Landwirt schlug zuvor eine Bresche für die Anlage, die die Erleffer Berge künftig vor einem „Shitstorm“ in Form von Geruchsbelästigung durch Gülle  im Frühjahr und Herbst bewahren könnte und zugleich ein wertvoller Beitrag zur Erzeugung grüner Energie sei.

Natürlich müsse der Bau  auf   Einschätzung unparteiischer Fachleute basieren, betonte der Politiker, der darauf verwies, dass es heutzutage hochtechnologische Möglichkeiten gebe, Geruchsbelästigungen durch Biogasanlagen einzudämmen:

SP: Lasst uns die Scharmützel beenden!

 

„Lasst uns nun die Scharmützel beenden und es versuchen!“ Da nationale Förderungen von begrenzter Dauer seien, müsse das Ganze zudem ein bisschen „zackig“ vor sich gehen. Aus zackig wird indes nichts: Frühestens im Dezember könnte der Rat den Kommunalplanzusatz verabschieden. 

Biogas-Anlage – ein „Geschenk“ an die Mastruper

 

Jes Bonde reagierte gelassen auf die Entscheidung:  „Die Anlage ist ein Geschenk an die Mastruper!“ Dadurch werde die Geruchsbelästigung für das Dorf, aber auch für die  Bewohner der Erleffer Berge gemindert, so Bonde:  „Wir respektieren natürlich die Entscheidung der Politiker, werden danach arbeiten und die  Mastruper über unser Vorhaben umfassend informieren.“

Benny Bonde hat aufgrund von Befangenheit  nicht an der Stadtratssitzung teilgenommen und ist von Suppleant Thomas Vedsted vertreten worden.

 

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