Einsparungen
Verein warnt vor Damoklesschwert über dem Museumswesen
Verein warnt vor Damoklesschwert über dem Museumswesen
Verein warnt vor Damoklesschwert über dem Museumswesen
Gut 60 Millionen Kronen muss die Kommune Hadersleben sparen. Auch Museen stehen auf der „Abschussliste“.
In der Sommerwärme erhitzen sich zusehends die Gemüter angesichts des angekündigten Sparzwangs im Kommunalhaushalt. Denn im Handlungskatalog, der ausschussübergreifend Vorschläge zum Einsparen auflistet, stehen auch Museen der Kommune Hadersleben. Dagegen regt sich Widerstand aus den Reihen der Bevölkerung. In einem offenen Brief wendet sich der Verein „By & Land Hadersleben“, der sich die Bewahrung kulturhistorischer Werte auf die Fahnen geschrieben hat, jetzt an die Stadtratspolitiker.
Darin warnt der Vereinsvorsitzende Helge C. Jacobsen davor, an wichtigen kulturhistorischen Institutionen zu sparen.
Im Handlungskatalog, dessen Vorschläge bis Mitte August in der öffentlichen Anhörung sind, sind gleich fünf Museen der Kommune aufgelistet: die Ehlerssammlung und Von Oberbergs Hus an der Schlossstraße 20 & 22, die historische Kutschensammlung in Schaumanns Kleiderfabrik soll – so zumindest der Vorschlag – geschlossen und der Zuschuss für die das Glocken- und das Schulmuseum in Oberleerte gestrichen werden. Würden alle drei Vorschläge umgesetzt, würde dies eine Reduzierung kommunaler Kosten in Höhe von 1,76 Millionen Kronen jährlich bedeuten.
Damit wären aber auch wichtige Attraktionen der Domstadtkommune für die Kommune, ihre Einwohner und ihre Touristen unwiederbringlich verloren, pointiert Helge C. Jacobsen in der Eingabe des Vereins. Er betont, dass die historische Kutschensammlung und nicht zuletzt die Museen in Oberleerte (Over Lerte) auf dem unermüdlichen Engagement zahlreicher Ehrenamtler fußen – ein Einsatz, der wesentlich dazu beiträgt, das Angebot und den Betrieb dieser Einrichtungen zu gewährleisten.
Eine helfende Hand
„Etwas Ähnliches ließe sich auch für die Ehlerssammlung und für Von Oberbergs Hus bewerkstelligen“, sagt der Vereinsvorsitzende. Dabei wolle sein Verein behilflich sein.
„Unser Verein könnte ein Aktivitätsprogramm für Von Oberbergs Hus erarbeiten und zugleich dessen Durchführung übernehmen.“
Stadtwanderungen mit Architektur als Schwerpunkt, Vorträge, Workshops und Lehrgänge zählt der Vereinsvorsitzende als Beispiele von Veranstaltungen auf, für die sein Verein verantwortlich zeichnen könne. Jacobsen hegt keinen Zweifel daran, dass auch andere Vereine mit Interesse an einer Bewahrung dieser kulturhistorischen Werte dazu beitragen werden, diese wichtigen Gebäude, ihre Sammlungen und ihre Geschichte für die Nachwelt zu erhalten.
So widerspiegeln die beiden Museen an der Schlossstraße 20 und 22 nicht zuletzt die Architektur-Geschichte der Domstadt – vom Mittelalter bis zur Renaissance: „Dafür ist das „moderne“ Renaissance-Gebäude an der Schlossstraße 22 ein hervorragendes Beispiel. Es ist – im wahrsten Sinne des Wortes – das Haus des Architekten Von Oberberg und damit seine Visitenkarte.“