Deutsche Minderheit
Das Vermächtnis der fünf Schwestern
Das Vermächtnis der fünf Schwestern
Das Vermächtnis der fünf Schwestern
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Den Kontakt halten, das war fünf Schwestern aus Sommerstedt wichtig. Nach mehr als 100 Jahren findet ein Familientreffen im Deutschen Ruderverein Hadersleben statt.
Auf die Frage, welche Sprache hier an diesem Abend im Deutschen Ruderverein Hadersleben gesprochen werde, antwortet Susan Kock, es seien wohl einige, und sie zählt auf: „Deutsch, Dänisch, Sønderjysk, Englisch und Griechisch.“ Über 50 Personen, Kinder, Eltern und Großeltern, haben sich zusammengefunden an diesem Sonnabend; sie alle sind verwandt oder verschwägert und freuen sich auf das Wiedersehen im und am Clubhaus an diesem Sommerabend.
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Wo anfangen? Vielleicht nicht sofort bei der Familiengeschichte, die 1889 im engeren Sinne ihren Lauf nahm. Besser hier: „Wir haben uns früher immer nur dann getroffen, wenn ein Familienmitglied gestorben ist. Das Wiedersehen war schön, aber es war immer ein trauriger Anlass. Das wollten wir ändern“, erklärt Anke Beckmann, die zum Organisationsteam gehört und in Reutlingen in Deutschland wohnt. Zum Orga-Team gehören 2024 Jochen Beckmann, der Bruder von Anke Beckmann, Susan Kock und Christiane Seemann, geborene Beckmann. Gut und gern 120 Mitglieder zählt die Familie.
Treffen ohne traurigen Anlass
Im Jahr 2017 organisierte das Team zum ersten Mal das Familientreffen ohne den besagten traurigen Anlass. Der geplante Abstand von zwei Jahren konnte wegen der Corona-Pandemie nicht ganz eingehalten werden. Nahm die Familie ihren Ursprung in Nordschleswig, so ist doch für einige Mitglieder die Anreise weit: Griechenland, Spanien, USA. Der globale Arbeitsmarkt und die gefundene Liebe ließen für einige die Wege lang werden.
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Die Geschichte begann, wie erwähnt, im Jahr 1889, als sich Peter Poulsen aus Sommerstedt (Sommersted) und Anne Marie Bachmann aus Hadersleben das Ja-Wort gaben. Der Ehe entsprangen fünf Kinder, allesamt Mädchen: Anna Marie, Elise, Caroline, Marie und Gerda.
Verbindung halten aus Tradition
„Die Urgroßmütter haben es geschafft, die Verbindung aufrechtzuerhalten“, sagt Christiane Seemann. „Das war ihnen wichtig“, fügt sie hinzu. Aus dem Stammbaum, den Susan Kock mitgibt, geht hervor, dass bereits diese fünf Schwestern nicht alle in Nordschleswig blieben. Die Geschichte sowie die moderne Arbeits- und Lebenswelt taten ihr Übriges.
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Anke Beckmann, in Reutlingen beheimatet, sagt dazu: „Wir wollten dort feiern, wo die Poulsen-Familie herkommt. Den Ruderclub als Speise- und Begegnungsort, den hat Susan Kock dann ins Spiel gebracht.“
Der Ort kommt an, entspannte Atmosphäre, viel Lachen ist zu hören, es werden Erinnerungsfotos geschossen bis Jochen Beckmann ruft: „Das Büfett ist eröffnet.“