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Von Berlin nach Kelstrup: Kulturschock im positiven Sinne
Von Berlin nach Kelstrup: Kulturschock im positiven Sinne
Kulturschock im positiven Sinne
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Gunnar Bischof und Claudia Rosso aus Berlin haben das „Strandidyl“ in Kelstrup gekauft und einiges mit dem Idyll vor. Die Hilfsbereitschaft im Dorf hat sie überrascht, da geht es in der Bundeshauptstadt ihrer langjährigen Erfahrung nach anders zu.
Ende April stand die Finanzierung, seit Mai gehört das „Strandidyl“ in Kelstrup Gunnar Bischof und Claudia Rosso, die aus Berlin nach Dänemark gezogen sind und nur einige Hundert Meter vom Bed & Breakfast entfernt mit ihren beiden Kindern Maila und Stella in ihrem eigenen Haus wohnen.
Im Innenhof des Idylls türmen sich die Kartons. Das Paar hat viel vor. Gunnar Bischof arbeitete lange Zeit in der Hotelbranche, zuletzt als Wirtschaftsdirektor eines großen Hotels. Seine Partnerin Claudia ist gelernte Veranstaltungskauffrau, wandte sich dann der Kosmetikbranche zu, in der sie sich selbstständig machte in Berlin.
Genaues Bild vom Idyll
Beide legen sich ins Zeug, um aus dem „Strandidyl“ einen Erfolg zu machen, von dem die Familie leben kann. Gunnar Bischof hat ein genaues Bild davon, wie das Idyll aussehen soll.
Er achtet als Hotelexperte auf jedes Detail, weil er weiß, dass die Kundinnen und Kunden das auch tun. Und er will seinen Gästen auch etwas bieten. Dazu gehört: Ein vollkommen umgestaltetes Außengelände mit einer Küche, die nicht Hotdogs an Einheimische und Gäste verkauft, sondern hochwertigere Speisen. Einen gemütlichen Innenraum soll es geben, gerade für die kühleren Tage, und für die warmen einen Innenhof, in dem sich die Gäste des Hauses zu einem Glas Wein treffen können.
Das Ganze soll ein gewisses Etwas bekommen. „Es ist wichtig, Atmosphäre zu schaffen“, weiß Gunnar Bischof, und ergänzt: „Es darf keine Hektik herrschen, Geruch, Beleuchtung und Beschallung, also Musik, müssen stimmen“. Alles muss ein stimmiges Gesamtbild ergeben, damit die Gäste sich wohlfühlen.
Nach und nach wollen sie ihren Traum wahr werden lassen. Neun Zimmer sind fertig, eines muss noch renoviert werden. „Die Zeit wird knapp“, sagt Gunnar Bischof. Aber allein sind die beiden nicht, sie bekommen Hilfe aus der Nachbarschaft. Auch eine Art Kulturschock – im positiven Sinne. Claudia Rosso: „Wir müssen lernen, offen für Hilfe zu sein. Das kennen wir so nicht aus Berlin.“
Claudia Rosso und Gunnar Bischof wollen ihr Projekt zum Erfolg führen, das wird im Gespräch sehr deutlich. Der Hotelfachmann spricht sogar von einem „gesunden Wachstum“, den er anstrebt und macht sich keine größeren Sorgen. „Wirft die Sache zu wenig Geld ab, kann ich mir wieder eine Stelle suchen, sagt er.