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Wertstoffhof feiert 30. und „letzten“ Geburtstag

Wertstoffhof feiert 30. und „letzten“ Geburtstag

Wertstoffhof feiert 30. und „letzten“ Geburtstag

Hadersleben/Haderslev
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Der Haderslebener Wertstoffhof feierte am Donnerstag sein 30-jähriges Bestehen. Foto: Annika Zepke

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Seit drei Jahrzehnten rollen die Bürgerinnen und Bürger der Kommune Hadersleben mit ihren Autos und Anhängern auf den Recyclinghof am Fjordagerbakke, um Gartenabfälle und anderes Altmaterial loszuwerden. Am Donnerstag feierte der Wertstoffhof sein 30-jähriges Bestehen mit einem offenen Empfang.

Es war der 30. und zugleich der letzte Geburtstag, den der Haderslebener Recyclinghof am Donnerstag an seinem derzeitigen Standort am Fjordagerbakke gefeiert hat. Im Januar 2022 wird das neue Ressource-Zentrum am Knavvej in Betrieb genommen und damit den Wertstoffhof im Gewerbegebiet am Haderslebener Südhafen ablösen.

Informative Geburtstagsfeier

Eine große Feier mit offiziellem Programm gab es anlässlich des runden Geburtstages nicht. Bei Hotdogs und Softgetränken nutzte die Versorgungsgesellschaft „Provas“, die die Recyclinghöfe in der Kommune Hadersleben betreibt, stattdessen das lockere Beisammensein, um über das neue Ressource-Zentrum zu informieren sowie die neuen Mülltonnen vorzustellen, die ab Mai 2022 mit der Einführung der neuen Abfallsortierung Einzug in die Haushalte der Domstadtkommune halten.

Provas-Betriebsleiterin Conny Barsballe informierte über das neue Ressource-Zentrum südlich von Hadersleben. Foto: Annika Zepke

Insbesondere zu Letzterem brannten den Besucherinnen und Besuchern am Donnerstag viele Fragen auf der Zunge, die „Provas“-Projektkoordinatorin Laila Skov geduldig beantwortete. „Viele sind besorgt, dass sie in Zukunft so viel sortieren müssen“, erzählt Skov.

Die Regierung hatte im vergangenen Jahr ein neues Müllsortierungssystem verabschiedet, nach dem der Müll nicht mehr nach sieben, sondern künftig nach zehn verschiedenen Arten sortiert wird. Ab Mai 2022 werden die Hauseigentümer der Domstadtkommune demnach mit drei anstatt zwei Abfalltonnen vorliebnehmen müssen.

Neues System trifft auf Skepsis

Auch Georg Jensen sieht der neuen Müllsortierung mit einer gewissen Skepsis entgegen. Der Woyenser ist daher extra nach Hadersleben gekommen, um einen ersten Blick auf die künftigen Abfalltonnen zu werfen. „Begeistert sind wir nicht, dass wir bald eine Tonne mehr neben dem Haus stehen haben. Aber wir werden uns daran gewöhnen“, sagt Jensen guten Mutes.

Provas-Projektkoordinatorin Laila Skov beantwortete Fragen zur neuen Abfallsortierung. Von denen hatte Georg Jensen aus Woyens einige. Foto: Annika Zepke

Für Projektkoordinatorin Laila Skov ist es wichtig, den Leuten klarzumachen, dass das neue Mülltrennungssystem eine landesweite, vor allem aber wichtige, Maßnahme ist, wie sie betont: „Im Moment haben wir viel mit Fehlsortierungen der Haushalte zu kämpfen, was zusätzliche Kosten mit sich bringt, da noch einmal nachsortiert werden muss“, so Skov. Mit dem neuen Sortiersystem soll dies vermieden werden.

Richtfest im September

Conny Barsballe, Betriebsleiterin bei „Provas“, informierte die Besucherinnen und Besucher hingegen über das neue Ressource-Zentrum südlich von Hadersleben, dessen Bau planmäßig voranschreite: „Das Tragwerk steht bereits.“ Ein großes Richtfest soll im September dieses Jahres gefeiert werden, und wenn alles nach Plan läuft, werde der neue Recyclinghof Anfang des kommenden Jahres in Betrieb genommen.

Provas-Betriebsleiterin Conny Barsballe zusammen mit dem Direktor der Versorgungsgesellschaft, Esge Homilius Foto: Annika Zepke

Der alte Wertstoffhof am Fjordagerbakke hingegen muss allerdings schon Anfang Dezember 2021 seine Tore schließen. „Die Bürgerinnen und Bürger werden daher im Dezember voraussichtlich auf die anderen Recyclingplätze in der Kommune zurückgreifen müssen“, so Barsballe.

Umzug war längst überfällig

Was auf lange Sicht aus dem Gelände im Gewerbegebiet am Südhafen wird, stehe noch nicht fest, sagt die Betriebsleiterin: „Wir haben hier einen recht großen Kompostplatz. Dieser wird wohl auch erst einmal in Betrieb bleiben, da wir zumindest anfangs den Gartenabfall vom Ressource-Zentrum zum Kompostieren hierher bringen. Aber was langfristig mit dem Platz passiert, müssen wir sehen.“

Die neuen Mülltonen zogen besonders viel Aufmerksamkeit auf sich. Foto: Annika Zepke

Der Umzug auf ein größeres Gelände sei längst überfällig, meint Barsballe: „Der Platz hier ist für 50.000 Besucher pro Jahr ausgelegt.“ In den vergangenen Jahren habe der Wertstoffhof jedoch jährlich eine Besucherzahl von gut 200.000 erreicht, so die Betriebsleiterin: „Wir müssen ständig umräumen, um den Betrieb hier stemmen zu können.“

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