Deutsche Minderheit

„BDN-Einführungstag: Von Eisbrechern und Mittagsknicken“

BDN-Einführungstag: Von Eisbrechern und Mittagsknicken

BDN-Einführungstag: Von Eisbrechern und Mittagsknicken

Rainer Borsdorf
Rainer Borsdorf Praktikant
Apenrade/Aabenraa
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Was macht die Deutsche Selbsthilfe Nordschleswig – und was nicht? Geschäftsführerin Anja Eggert klärt auf. Foto: Anna-Lena Holm

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Wie tickt die deutsche Minderheit in Dänemark? Einen kleinen Einblick hat Journalist Rainer Borsdorf, derzeit Praktikant beim „Nordschleswiger“, während der BDN-Einführungsveranstaltung „Deutsche Minderheit kennenlernen“ in der vergangenen Woche bekommen.

„Bei uns in Nordschleswig muss niemand hungrig zuhören. Deshalb fangen wir jetzt erst mal mit einem kleinen Imbiss an“, ruft Hinrich Jürgensen in den Saal. Der 65-Jährige und langjährige Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) hat damit schon mal jede Menge Sympathien auf seiner Seite. Die wachsen noch, als die Teilnehmenden ihre Zähne in verschiedenste butterweiche, superleckere Sandwiches schlagen können.

Zielgruppe der Einführungsveranstaltung sind die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den vergangenen Monaten in einer der zahlreichen Institutionen des Bundes Deutscher Nordschleswiger zu arbeiten angefangen haben. Und die stellen sich nun reihum namentlich vor. Wer sich die Namen alle merken will: Keine Chance bei 39 neuen Gesichtern! Und doch spürt man als Neuling: Ich bin hier nicht nur eine Nummer im Personalbüro.

Spaß bei der Arbeit

Endgültig das Eis bricht Susanne Leona Heigold, als sie ihren selbst komponierten Willkommenskanon auf dem Klavier anstimmt und die Anwesenden zum Mitsingen auffordert. Die sind zunächst zögerlich, aber das Temperament der Chorleiterin der Musikvereinigung Nordschleswig überwindet schnell auch die letzten Hemmungen. „Kultur, Kirchen, Büchereien – hier bleibt keiner lang allein“, lautet ja schließlich auch eine Liedzeile.

Das sich anschließende Video ist ein kurzweiliger Parcours durch die Institutionen der deutschen Minderheit in Nordschleswig. Egal ob Kindergarten, Deutsche Nachschule Tingleff (Tinglev), Nordschleswigsche (Kirchen-)Gemeinde oder der berühmte Knivsberg (Knivsbjerg): Überall offene, freundliche Gesichter – da dürfte das Arbeiten Spaß machen.

Konzentration und Bürohopping

Volle Konzentration ist hingegen gefragt, als Kommunikationschef Harro Hallmann danach in einem fast halbstündigen Vortrag die Geschichte der deutschen Minderheit vorstellt. Da macht sich dann doch bei der einen oder dem anderen der „Mittagsknick“ bemerkbar, zumal auch die Luft im Vortragssaal nicht gerade die beste ist.

Hinrich Jürgensen und Generalsekretär Uwe Jessen gelingt es hingegen, ihre „trockenen“ Themen „Organisation und Finanzierung des BDN“ kurzweilig rüberzubringen. Dennoch macht ein Blick in die Runde deutlich, dass eine Kaffeepause jetzt langsam höchst willkommen wäre – und da kommt sie auch schon!

Beim schlussendlichen „Bürohopping“ laufen die Teilnehmenden in kleinen, vorher ausgelosten Gruppen durch das „Haus Nordschleswig“, um jeweils in fünf Minuten eine Institution unter dem Dach des BDN vorgestellt zu bekommen – eine echte Herausforderung für alle Seiten. Am Ende der Veranstaltung zeigen sich denn auch alle ermattet, aber sehr zufrieden und bestens ausgestattet mit einer Fülle interessanter Details und Einblicke.

Die in diesem Kommentar vorgebrachten Inhalte sind nicht von der Redaktion auf ihre Richtigkeit überprüft. Sie spiegeln die Meinung der Autorin oder des Autors wider und repräsentieren nicht die Haltung des „Nordschleswigers“.

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