Minderheitensprachen Wahlkampfthema
SSW fordert Dänisch und Friesisch in öffentlichen Grundschulen
SSW fordert Dänisch und Friesisch in deutscher Grundschule
SSW fordert Dänisch und Friesisch in deutscher Grundschule
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Die Partei der dänischen Minderheit will die Sprache des Nachbarlandes und der Minderheiten schon ab der 1. Klasse auch in den staatlichen Schulen im nördlichen Schleswig-Holstein auf dem Stundenplan sehen. Eine Initiative für mehr Lehrkräfte wird vorgeschlagen.
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) will bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein am 8. Mai mit der Forderung nach einem frühzeitigen Dänisch- und Friesisch-Unterricht auch in den öffentlichen Schulen der Mehrheitsbevölkerung antreten.
Ab 1. Klasse Dänisch und Friesisch
Geht es nach dem SSW, soll in den Schulen bereits ab der 1. Klasse Dänisch oder Friesisch auf dem Lehrplan stehen, berichtet „Flensborg Avis“. „Die Grenzregion stellt eine gemeinsame Wachstumsregion mit Zusammenarbeit in den Bereichen Ausbildung und Arbeitsmarkt dar. Da ist es wichtig, dass man auch die Sprache des Nachbarn beherrscht“, so die Landtagsabgeordnete des SSW, Jette Waldinger-Thierung, gegenüber der Zeitung.
Nur wenige Schulen mit Minderheitensprache
Die Sprecherin für Ausbildungsfragen der SSW-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag weist darauf hin, dass aktuell gerade einmal sieben deutsche Schulen in Schleswig-Holstein Dänisch als Unterrichtsfach anbieten.
Zwölf deutsche Schulen in Nordfriesland hätten Friesisch auf dem Stundenplan. Das Wahlprogramm des SSW ist noch nicht von den Parteigremien verabschiedet worden.
Fehmarntunnel verstärkt Dänisch-Bedarf
Waldinger-Thiering warb für mehr Dänisch in den Schulen Schleswig-Holsteins auch angesichts des Baus des Fehmarnbelt-Tunnels. Dieser werde das östliche Dänemark und Ostholstein näher zusammenbringen. Viel mehr Dänen würden das östliche Schleswig-Holstein besuchen. Auch dort sollte Dänisch als Schulfach deshalb ausgebaut werden.
Friesisch-Lehrkräfte nötig
Zum Thema Friesisch meinte die SSW-Politikerin, dass angesichts des Schwindens der Minderheitensprache in ihren traditionellen Verbreitungsgebieten die Ausbildung von Friesisch-Lehrkräften intensiviert und eine Zentrale für Unterrichtsmaterial in Friesisch eingerichtet werden müsse.
Für den Ausbau des Unterrichts in Friesisch und Dänisch setzt sich seit Jahren der schleswig-holsteinische Minderheitenbeauftragte Johannes Callsen (CDU) ein. Doch während im öffentlichen Raum aktuell durch Aufstellung von Ortstafeln und Wegweisern mit den friesischen Bezeichnungen der Ortschaften die friesische Sprache sichtbarer gemacht wird, schrumpft die Zahl der Friesisch-Sprechenden laut neueren Untersuchungen weiter.