75 Jahre „Der Nordschleswiger“

Lokaljournalistin: „Logan betörte sein Publikum!“

Lokaljournalistin: „Logan betörte sein Publikum!“

Lokaljournalistin: „Logan betörte sein Publikum!“

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Sonderburg/Sønderborg
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Ilse Jacobsen in der Sonderburger Perlegade Foto: Karin Riggelsen

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„Der Nordschleswiger“ wurde am 2. Februar 75 Jahre alt. Wir bringen im Laufe des Jubiläumsjahres eine Serie über uns selbst. In diesem Abschnitt erinnern sich Mitarbeiter an eine Arbeitsaufgabe, die einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen hat. Journalistin Ilse Marie Jacobsen ist eine Konzertreportage im Gedächtnis geblieben.

„Er hat sein Publikum betört. Das hat mich berührt“, erinnert sich Ilse Jacobsen. Das Konzert, das einen nachhaltigen Eindruck auf die Journalistin des „Nordschleswigers“ machte, fand im August 2017 statt: Johnny Logan sang sich damals vor der Kulisse des Schlossparks in Augustenburg (Augustenborg) in die Herzen des Publikums.

Sonntäglicher Termin weckte zunächst wenig Begeisterung

Vier Jahre später erinnert sich Ilse Jacobsen deutlich an Details des Termins, zu dem sie zusammen mit ihrer Kollegin, Fotografin Karin Riggelsen, von der Sonderburger Lokalredaktion nach Augustenburg gefahren war.

„Es regnete, und wir waren nicht allzu versessen darauf, den sonntäglichen Termin wahrzunehmen“, räumt Ilse Jacobsen ein. „Ein Sonntag auf Alsen“ (En søndag på Als) wurde 2001 aus der Taufe gehoben.

Der Verein „Alskoncerter.dk“ hatte bei dem 17. Konzert der Reihe ein facettenreiches Programm unter anderem mit dem Sänger und Komponisten Johnny Logan zusammengestellt.

Die Lokaljournalistin hatte so manches Mal über das große Sonntagskonzert auf Alsen berichtet und hatte nicht damit gerechnet, dass der Termin große Überraschungen bergen würde.

Der Artikel von Ilse Jacobsen, der am 22. August 2017 im „Nordschleswiger" erschien. Foto: „Der Nordschleswiger"

Eurovision-Song-Contest-Legende Logan in Nordschleswig

„Es war das schlimmste Wetter für so ein Konzert“, denkt Ilse Jacobsen an den regennassen Sonntag zurück. Die Konzertgänger und Konzertgängerinnen verschanzten sich unter Regenschirmen oder hielten sich mithilfe von Regenkleidung trocken, während der Regen unaufhaltsam niederprasselte. 

Das „Nordschleswiger“-Team fand sich im zweiten Teil des Events im Schlosspark ein. Der Vorstand der alsischen Veranstaltung hatte sich 2017 etwas weniger auf Klassik festgelegt, dafür aber etwas mehr auf Pop und Rock gesetzt und die Eurovision-Song-Contest-Legende Johnny Logan mit Band nach Nordschleswig geholt.

Der Ire wurde allen Erwartungen gerecht und sang sich in die Herzen seines Publikums. „Das Publikum – und nicht nur die weiblichen Fans – hat sich dem Sänger buchstäblich zu Füßen gelegt“, erinnert sich Ilse Jacobsen daran, dass das Publikum auf Gartenstühlen und Teppichen ausharrte, trotz immer größer werdender Regenpfützen auf dem Rasen des Schlossparks.

Weibliche Logan-Fans harrten im Regen aus. Foto: Karin Riggelsen
Johnny Logan mischte sich unter das Publikum. (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

Fans ließen sich betören

Johnny Logan habe „die Leute umgehauen“. „Er sang wahnsinnig gut. Er mischte sich unter das Publikum, sang die Frauen direkt an, tanzte mit ihnen. Ja, man kann sagen, er betörte sie. Alle waren guter Laune. So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt Ilse Jacobsen und schmunzelt. 

Bei tollen Rhythmen schmolzen die Frauenherzen

Als Logan und seine Band Songs wie „It Is What It Is“ und „Whats another year“ im Schlosspark erklingen ließen, wandelte sich auch Ilse Jacobsens anfängliche Skepsis schnell in Begeisterung.

Der mehrfache Gewinner des Eurovision Song Contest (ESC) versprühte unglaublich viel Charme, wie Jacobsen auch in ihrem nachfolgenden Artikel über das Musikevent beschreibt. Für sie als Journalistin habe es zwar keine Möglichkeit gegeben, den Sänger hinter den Kulissen zu treffen. Dahingegen war es nicht schwierig gewesen, weibliche Fans zu finden, die im Interview ihre Begeisterung über den Johnny-Logan-Auftritt zum Ausdruck brachten.

Journalistin Ilse Jacobsen auf Tuchfühlung mit einer Heidschnucke. (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen
Katzenfreundin Ilse Jacobsen beim Besuch in einem Tierheim (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

Lokaljournalistin fast ein wenig überrascht

Ilse Jacobsen arbeitet seit vielen Jahren als Journalistin. In ihrer Laufbahn habe sie schon „viel probiert und viele Leute in den unterschiedlichsten Lebenslagen getroffen“.

Dass es gerade ein Konzert ist, das einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen hat, scheint auch die Sonderburgerin ein klein wenig zu überraschen: „Es war einfach die Art, wie Logan auf sein Publikum zuging, die mich beeindruckte.“

Dass die 17. Ausgabe des Musikevents gleichzeitig die Konzertreihe abschloss, konnte Ilse Jacobsen zu dem Zeitpunkt nicht wissen. Nach einigen Jahren mit rückläufiger Besucherresonanz beschlossen die Veranstalter, das Event ab 2018 einzustellen.

 

Ilse Marie Jacobsen

Ilse Marie Jacobsen ist auf dem bei Rapstedt (Ravsted) gelegenen „Norderhof“ aufgewachsen. Die Tochter von Annelene und Carl Jacob Jacobsen wurde im März 1962 geboren und besuchte die Einrichtungen des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig in Rapstedt und Tingleff/Tinglev. Danach ging sie an die Handelsschule in Tondern/Tønder.

Anschließend arbeitete Ilse Jacobsen in einem Modegeschäft in Apenrade, und ihre Ausbildung als Bürofachkraft schloss sie beim „Nordschleswiger“ ab. Ilse Jacobsen arbeitete knapp 20 Jahre als Sekretärin im Büro des damaligen „Nordschleswiger“-Chefredakteurs Siegfried Matlok.

1996 wechselte sie in das Redaktionsteam und machte ein Volontariat in der Hauptredaktion und der Sonderburger Lokalredaktion. Nach einigen Jahren als Journalistin bei der Zeitung der deutschen Minderheit ging Jacobsen 2004 zu „Sønderborg Ugeavis".

Sie kehrte 2013 zurück zum „Nordschleswiger“, wo sie seitdem in der Lokalredaktion der Alsenmetropole tätig ist. Ilse Jacobsen lebt mit ihrem Partner in Sonderburg.

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