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Alma ist Christians Rettung
Alma ist Christians Rettung
Alma ist Christians Rettung
Auf der Flucht vor seiner Familie reiste ein junger Mann quer durch Dänemark nach Sonderburg. Dort griff ihm eine Institution unter die Arme.
Auf einem Plakat an der Wohnzimmerwand der Herberge Alma im Ahlmannsvej steht schwarz auf weiß, womit Kirkens Korshær in Not geratenen jüngeren Menschen helfen will: Fürsorge, Wärme und Nähe.
Auf dem Sofa sitzt ein gepflegter dunkelhaariger 25-jähriger freundlich lächelnder Mann. Christian (*) kommt aus Kopenhagen – er ist vor seiner eigenen Familie geflüchtet. „Meine Familie hat mich stark unter Druck gesetzt. Mein Vater und meine Vetter wollten, dass ich heirate. Ich fühlte mich einfach nicht mehr sicher“, sagt der 25-Jährige. Seine Familie kommt aus dem Nahen Osten.
Mit Alkohol und Drogen hat er überhaupt nichts am Hut. „Ich bin ihnen wahrscheinlich einfach zu dänisch geworden“, erklärt er. Sein bester Freund war Däne – ihn durfte er auch nicht mehr sehen.
Im Oktober fuhr Christian absichtlich ans andere Ende von Dänemark. „Ich wollte einfach so weit weg von Kopenhagen wie möglich“, so Christian, der anfangs in Sonderburg ein paar Tage in einem Plattenstudio verbrachte. Die jungen Musiker dort machten ihn auf Kirkens Korshær aufmerksam.
„Es war fast zu gut, um wahr zu sein“
„Ich musste sieben Tage warten, aber dann wurde eines der Zimmer hier frei. Alles war neu, ich war ziemlich überwältigt. Es war fast zu gut, um wahr zu sein“, meint der 25-Jährige dankbar lächelnd.
Für ihn ging es von langweiligen Nudeln im Studio zu Fisch mit Pommes Frites am Ahlmannsvej. „Das war von Null auf Hundert an einem einzigen Tag“, stellt Christian fest. Ihm ist egal, dass er lediglich in einem kleinen recht spärlich eingerichteten Zimmer haust.
Sonderburg gefällt ihm. Hier hat er seine Ruhe. Er ist so dankbar für die Hilfe von Kirkens Korshær. „Hier gibt es die totale Herzlichkeit. Die Erwachsenen sind für uns da. Sie geben uns gute Energie und meinen es nur gut. Und das ist ja überhaupt keine Selbstverständlichkeit“, erklärt Christian.
Er ist ein ganz normaler junger Mann mit gesunden Interessen. Er ist ein begeisterter Sportler, er liebt Musik. Es war auch die Musik, die ihn einst Kontakt zum Sonderburger Studio aufnehmen ließ. Er will nicht zurück nach Kopenhagen.
„Ich würde gern in Sonderburg bleiben. Ich kann auch schon Mojn sagen. Für mich ist Sonderburg halt am weitesten weg von Kopenhagen“, meint er. Das, was er sich am meisten wünscht, ist Ruhe und Stabilität.
Christian hat diverse schwere Enttäuschungen einstecken müssen, aber nun scheint es für ihn voranzugehen. So hat er unter anderem auch einen festen Job in einem Sonderburger Restaurant erhalten.
(*) Christian ist nicht sein richtiger Name. Seinen korrekten Namen hat er aber genannt.