Kunst
Aus gefällten Eichen wird eine Grenzskulptur
Aus gefällten Eichen wird eine Grenzskulptur
Aus gefällten Eichen wird eine Grenzskulptur
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Beim diesjährigen WoodSculpture in Gravenstein arbeiten sechs Künstler aus Deutschland und Dänemark an zwei großen Pferdeskulpturen für den Ahlmannspark.
Normalerweise lockt das jährliche Holzsymposium WoodSculpture seit Jahren auf dem breiten Kai vor dem Sonderburger Schloss viele Menschen in die offenen Zelte.
Wegen der Corona-Beschränkungen musste die Festivalleitung diesmal einen ganz neuen Weg einschlagen. Das diesjährige WoodSculpture liegt aus Sicherheitsgründen diesmal am Hafen von Gravenstein.
Zwei Pferde schauen in zwei Richtungen
Dort wird an einer großen Holzskulpur des litauischen Künstlers Kestutis Krasauskas gearbeitet. Die Grenzskulptur sind zwei dekorative große Pferde auf einer Grenze, die beide in ihre Richtung schauen. Das fertige Werk wird in der kommenden Woche im Ahlmannsparken aufgestellt.
Diesmal wollten wir nicht auf Sonderburg setzen. Wir mussten uns mit einem kleineren Setup begnügen.
Finn Johansson, Veranstalter WoodSculpture
Vom Ahlmannsparken kommt auch das Eichenholz der Pferde. Mehrere große Eichen wurden einst gefällt, um für das neue Gebäude direkt neben dem Ahlefeldvej, einem großen Kultursaal und Sitzungsräumen, Platz zu schaffen.
Aus Sicherheitsgründen kleineres Setup
„Es ist unsere neunte Saison und im vergangenen Jahr bei der Wiedervereinigung mussten wir alles absagen. Diesmal wollten wir nicht auf Sonderburg setzen. Wir mussten uns mit einem kleineren Setup begnügen. Dann erhielten wir die Eichenbäume vom Ahlmannsparken“, erklärt Mathias Roysing, der zusammen mit Finn Johansson seit Jahren das beliebte Holzsymposium durchführt.
Bildhauer hoch respektiert
Es sind auch nicht wie üblich zehn, sondern „nur“ sechs Künstler aus Deutschland und Dänemark dabei. „Wir wussten, dass es diesmal etwas schwerer werden könnte. Wir haben uns selbst einige Teilnehmer ausgesucht, und sie gefragt, ob sie diese Aufgabe übernehmen wollen. Das war kein Problem. Kestutis aus Litauen ist ein hoch angesehener Künstler. Er wird von den anderen respektiert“, erklärt Finn Johansson.
Normalerweise werden die Künstler aus der ganzen Welt bei Gastfamilien untergebracht. Das sollte den Familien diesmal erspart werden. Deshalb suchte sich die Festivalleitung nicht zuletzt in der Flensburger Bildhauerschule Teilnehmer. Nur einer der Künstler kommt von Seeland.
Mit Pferdestärken über die Grenze
Kestutis Krasauskas ist seit vier Jahren beim jährlichen Holzsymposium in der Sonderburger Kommune dabei. Er hat erst Gips- und anschließend Holzmodelle der Grenzpferde geschaffen, und ist auch beim WoodSculpture in Gravenstein dabei.
Für ihn hat das Werk wegen Corona eine noch größere Bedeutung erhalten. „Wegen Corona waren die Grenzen ja wieder völlig zu. Aber das Virus kennt ja keine Grenze“, so der Bildhauer. Für ihn sind Pferde stark – sie haben Pferdestärken. Das hilft der Kultur und der Mentalität.
Bildhauer aus Flensburg
Einer der Künstler in den weißen Zelten am Hafen Gravensteins ist der Bildhauer Benjamin Fock aus Lindewitt bei Flensburg. Der 38-Jährige willigte sofort ein, als er gefragt wurde. Jetzt arbeitet er täglich von 9 bis 17 Uhr an dem großen Pferdeoberteil. „Das finde ich toll“, erklärt er lächelnd. Er fährt jeden Nachmittag nach Hause und kommt am nächsten Morgen wieder nach Gravenstein.
Das große Kunstwerk, das Gråsten Forum übertragen wird, wird zu einem späteren Zeitpunkt im Ahlmannsparken eingeweiht.