Kunst

Aus gefällten Eichen wird eine Grenzskulptur

Aus gefällten Eichen wird eine Grenzskulptur

Aus gefällten Eichen wird eine Grenzskulptur

Gravenstein/Gråsten
Zuletzt aktualisiert um:
Der Bildhauer Benjamin Fock aus Lindewitt bei Flensburg bei der Arbeit. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Beim diesjährigen WoodSculpture in Gravenstein arbeiten sechs Künstler aus Deutschland und Dänemark an zwei großen Pferdeskulpturen für den Ahlmannspark.

Normalerweise lockt das jährliche Holzsymposium WoodSculpture seit Jahren auf dem breiten Kai vor dem Sonderburger Schloss viele Menschen in die offenen Zelte.

Wegen der Corona-Beschränkungen musste die Festivalleitung diesmal einen ganz neuen Weg einschlagen. Das diesjährige WoodSculpture liegt aus Sicherheitsgründen diesmal am Hafen von Gravenstein.

Kestutis Krasauskas hat die Grenzskulptur entworfen. In Gravenstein gibt er gern Auskunft über seine Gedanken. Foto: Karin Riggelsen

Zwei Pferde schauen in zwei Richtungen

Dort wird an einer großen Holzskulpur des litauischen Künstlers Kestutis Krasauskas gearbeitet. Die Grenzskulptur sind zwei dekorative große Pferde auf einer Grenze, die beide in ihre Richtung schauen. Das fertige Werk wird in der kommenden Woche im Ahlmannsparken aufgestellt.

Diesmal wollten wir nicht auf Sonderburg setzen. Wir mussten uns mit einem  kleineren Setup  begnügen.

Finn Johansson, Veranstalter WoodSculpture

Vom Ahlmannsparken kommt auch das Eichenholz der Pferde. Mehrere große Eichen wurden einst gefällt, um für das neue Gebäude direkt neben dem Ahlefeldvej, einem großen Kultursaal und Sitzungsräumen, Platz zu schaffen.

Aus Sicherheitsgründen kleineres Setup

„Es ist unsere neunte Saison und im vergangenen Jahr bei der Wiedervereinigung mussten wir alles absagen. Diesmal wollten wir nicht auf Sonderburg setzen. Wir mussten uns mit einem  kleineren Setup begnügen. Dann erhielten wir die Eichenbäume vom Ahlmannsparken“, erklärt Mathias Roysing, der zusammen mit Finn Johansson seit Jahren das beliebte Holzsymposium durchführt.

Die Festival-Arrangeure Mathias Rousing und Finn Johansson im vergangenen Jahr in Gravenstein Foto: Karin Riggelsen

Bildhauer hoch respektiert

Es sind auch nicht wie üblich zehn, sondern „nur“ sechs Künstler aus Deutschland und Dänemark dabei. „Wir wussten, dass es diesmal etwas schwerer werden könnte. Wir haben uns selbst einige Teilnehmer ausgesucht, und sie gefragt, ob sie diese Aufgabe übernehmen wollen. Das war kein Problem. Kestutis aus Litauen ist ein hoch angesehener Künstler. Er wird von den anderen respektiert“, erklärt Finn Johansson.

Kesustis Krasauskas mit dem Holzmodell Foto: Karin Riggelsen

Normalerweise werden die Künstler aus der ganzen Welt bei Gastfamilien untergebracht. Das sollte den Familien diesmal erspart werden. Deshalb suchte sich die Festivalleitung nicht zuletzt in der Flensburger Bildhauerschule Teilnehmer. Nur einer der Künstler kommt von Seeland.

Mit Pferdestärken über die Grenze

Kestutis Krasauskas ist seit vier Jahren beim jährlichen Holzsymposium in der Sonderburger Kommune dabei. Er hat erst Gips- und anschließend Holzmodelle der Grenzpferde geschaffen, und ist auch beim WoodSculpture in Gravenstein dabei.

Die Bildhauer messen alles genauestens aus. Foto: Karin Riggelsen

Für ihn hat das Werk wegen Corona eine noch größere Bedeutung erhalten. „Wegen Corona waren die Grenzen ja wieder völlig zu. Aber das Virus kennt ja keine Grenze“, so der Bildhauer. Für ihn sind Pferde stark – sie haben Pferdestärken. Das hilft der Kultur und der Mentalität.

Bildhauer aus Flensburg

Einer der Künstler in den weißen Zelten am Hafen Gravensteins ist der Bildhauer Benjamin Fock aus Lindewitt bei Flensburg. Der 38-Jährige willigte sofort ein, als er gefragt wurde. Jetzt arbeitet er täglich von 9 bis 17 Uhr an dem großen Pferdeoberteil. „Das finde ich toll“, erklärt er lächelnd. Er fährt jeden Nachmittag nach Hause und kommt am nächsten Morgen wieder nach Gravenstein.

Viele verfolgten die Arbeiten am Hafen von Gravenstein. Foto: Karin Riggelsen

Das große Kunstwerk, das Gråsten Forum übertragen wird, wird zu einem späteren Zeitpunkt im Ahlmannsparken eingeweiht.

Mehr lesen