Gericht

Drei Aarhusianer für Einbruch in Sonderburg verurteilt

Drei Aarhusianer für Einbruch in Sonderburg verurteilt

Drei Aarhusianer für Einbruch in Sonderburg verurteilt

Sonderburg/Sønderborg
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Das Stadtgericht in Sonderburg Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

Ein 24-Jähriger gab an, dass er allein den Einbruch am 28. August 2019 auf Mølby mitten in Sonderburg begangen hatte. Videoaufnahmen und Zeugenaussagen überzeugten aber das Schöffengericht vom Gegenteil.

Am 28. August 2019 haben sich Einbrecher in einem Haus auf Mølby in Sonderburg schwer zu schaffen gemacht. Ein Mann zerschmetterte auf der Terrasse mit einem Spaten ein Fenster und schnappte sich anschließend drei exklusive Louis-Vuitton-Taschen mit Bargeld, Make-up und Kugelschreiber. Die ungebetenen Gäste haben auch einen Tabakkasten für Zigarren mitgenommen.

Vor dem Richter und zwei Schöffen saßen am Mittwoch drei junge Männer aus Aarhus  im Sonderburger Stadtgericht. Der Älteste, ein 24-jähriger Mann, nahm die ganze Schuld auf sich. Er gab an, dass nur er in das Haus auf Mølby eingestiegen war. Aber gegen diese Aussage sprachen mehrere Dinge: Sehr gute Aufnahmen einer Videokamera, die vier Männer im Auto zeigten, und zwei von den Männern schleppten anschließend die gestohlenen Taschen und die Zigarrenkiste.

Zwei Mädchen nach Sonderburg gebracht

„Wir waren am Abend vorher bei einer Party gewesen, und wir haben zwei Mädchen aus Sonderburg nach Hause gebracht“, so der 24-Jährige, der meinte, dass sie nur drei Männer waren. Er hatte den von einem Freund geliehenen Mercedes gefahren. Er saß am Steuer, obwohl er mehrmals angab, dass er am Abend zuvor Alkohol getrunken hatte. Nur deswegen hatte er in Sonderburg den Einbruch begangen. 

Die Männer hatten die Mädchen am frühen Vormittag beim Sonderburger ZOB abgeliefert. Dann wollten sie eigentlich zu einem Bäcker. Aber der 24-Jährige musste pinkeln, und plötzlich stand er in einem Garten, wo er ein Fenster mit einem Spaten zerschmetterte.

Waren die anderen nicht dabei?

„Waren die anderen beiden nicht dabei?“, fragte die Anklägerin Britt Ankersø. „Nein. Die saßen im Auto etwas weiter oben auf der Straße“, so die Antwort. Wenig später erklärte er, dass sie wohl nach ihm gesucht hatten.

Die Videoaufnahmen eines Sonderburgers zeigten etwas anderes. „Sind wir uns einig, dass dort vier Männer im Auto sitzen?“, fragte die Anklägerin. „Darauf kann ich jetzt nicht antworten“, so der 24-Jährige ausweichend. Bei der nächsten Aufnahme gingen die drei Angeklagten gemeinsam auf der Straße entlang, während eine vierte Person – nach ihr sucht die Polizei noch – den Mercedes fuhr.

Louis-Vuitton-Taschen im Müll

Auch die zwei anderen Angeklagten wollten keine Angaben zu der vierten Person machen. Nach dem Einbruch hatte der 24-Jährige die teuren Louis-Vuitton-Taschen ins Auto geworfen und die anderen dazu aufgefordert, sofort nach Aarhus zu fahren. Bei einem Halt an einer Raststätte hatte der 24-Jährige seine Beute im Wert von 76.600 Kronen in einen Mülleimer geworfen, meinte er. „Ich dachte nicht, dass die echt sind“, so der Einbrecher.

Auf die Frage des Anwalts, wie gut er eigentlich Sonderburg kenne, antwortete der Mann: „Sonderburg kenne ich überhaupt nicht. Irgendwie kam es ganz impulsiv dazu“, so seine Version. Nur der eine 22-Jährige wollte in Sonderburg vor Gericht aussagen. „Waren nicht andere im Auto?“, so die Frage der Anklägerin auch an ihn. „Dazu will ich jetzt nichts sagen. Das darfst du verstehen, wie du willst“, so die Antwort.

Bestohlene sehr schockiert

Die Frau, bei der zwischen 9.20 und 9.43 Uhr eingebrochen worden war, war als erste Zeugin geladen. Sie hatte sofort gesehen, dass Fremde in ihrer kurzen Abwesenheit in ihrem Haus gewesen waren. „Ich war total in Panik und bin sofort wieder hinausgelaufen, als ich sah, dass alle Türen offen standen“, meinte sie.

Ein älterer Mann von einem Nachbarhaus hatte mehrere Personen „mit ausländischem Aussehen und sehr lockigen Haaren“ beobachtet. Einer warf im Garten etwas Gelbes von sich, was sich später als Baumschere entpuppte. Ein anderer trug etwas, was der Zeuge zunächst einen Pappkasten nannte. Im Gericht war er sich aber sicher, dass es der Tabakkasten war.

Der Mann und seine Frau alarmierten die Polizei. Er war sich sicher, dass die Männer das Haus schon vorher erkundet hatten. „Ich sah einen Südländer mit einem großen Hund. Da hatte ich schon das Gefühl, dass sie sich schon mal das Terrain angeschaut haben“, so der Zeuge. Er gab an, dass er die drei Angeklagten von dem besagten Vormittag im Gerichtssaal wiedererkennen konnte.

Drei Männer mit vielen Vorstrafen

Die drei Männer sind in den vergangenen Jahren wiederholt wegen Einbruchs, Raubüberfalls, Hehlerei und Autodiebstahls verurteilt worden. Die beiden 22-Jährigen hatten noch Reststrafen von früheren Gerichtsverhandlungen zugute.

Nur der 24-Jährige wurde lediglich wegen dem Sonderburger Vergehen zu 60 Tagen Gefängnis verurteilt. Die beiden 22-Jährigen wurden zu acht und zu sechs Monaten Haft verurteilt. Alle drei nahmen die Urteile an.  

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