Ringreiten
Einziges Ringreiten 2021: Hans Nicolaisen aus Düppel errang den Königstitel
Einziges Ringreiten 2021: Hans Nicolaisen aus Düppel errang den Königstitel
Hans Nicolaisen aus Düppel errang den Königstitel
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Ohne großen Rummel – dafür mit viel Spannung: 18 Personen beteiligten sich am Umreiten beim Ringreiten von Sonderburg. Nirgendwo sonst konnte die Tradition in Nordschleswig 2021 gefeiert werden.
In Sonderburg hat es am Sonntag das einzige Ringreiten in diesem Jahr in ganz Nordschleswig gegeben. Wegen der Corona-Pandemie mussten zahlreiche Turniere im Landesteil ausfallen.
Doch auf dem Sonderburger Ringreiterplatz haben sich 314 Reiterinnen und Reiter aus verschiedenen Ecken Dänemarks bei strahlendem Sonnenschein ein Ringstechen geliefert. Die Zuschauerzahl auf dem Ringreiterplatz war auf 1.000 Personen begrenzt worden. Reiter und Publikum befanden sich in eigens für diese Gruppen eingerichteten und eingezäunten Zonen.
Alle wollen Nummer Eins werden
Das Ringreiten begann um 11 Uhr. 18 Männer und Frauen errangen alle 24 Ringe. Das Umreiten begann mit einem 14 Millimeter-Ring, der nach einer Runde mit einem 10-Millimeter-Ring, dann einem Ring mit sieben Millimetern und zuletzt fünf Millimetern ausgewechselt wurde.
Der Showmaster Hans Otto Ewers lieferte einen sehr unterhaltsamen Überblick über das Geschehen in der Galge. „Und die Reiter wollen ja alle das Gleiche: Sie wollen Nummer Eins werden“, sprach er ins Mikrofon.
Drei Männer machten das Rennen
Das Publikum verfolgte gespannt das Treiben, das in diesem Jahr einen wesentlich ruhigeren Rahmen erhielt. Kein lärmendes Jahrmarkt-Treiben und keine Festzelte. Alle konzentrierten sich nur auf das spannende Umreiten, das den Reitern viel Treffsicherheit und nicht zuletzt auch Ruhe abverlangt.
Zuletzt machten drei Männer das Rennen: Hans Nicolaisen aus Düppel (Dybbøl) wurde der diesjährige König. Den Kronprinzentitel holte sich Torben Kaufmann aus Bollersleben (Bollerslev). Prinz wurde Ole Olsen aus Rangstrup. Der König erhielt 7.500 Kronen, der Kronprinz 5.000 Kronen und der Prinz 2.500 Kronen.
Prinz und Kronprinz lieferten sich einen langen Wettkampf. Schoss der eine vorbei, tat der andere es auch. Aber nach diversen Ritten durch die Galge siegte letztendlich Torben Kaufmann.
Mit dem Anhänger auf den Platz
Weil es in diesem Jahr keinen Rummel gab, konnten die Reiter morgens ab 7.30 Uhr mit ihren Pferdeanhängern auf den Platz rollen und sich dort auf den Beginn des Ringstechens um 11 Uhr vorbereiten.
Diese Lösung fanden viele der Teilnehmer vorzüglich. „Das ist wirklich schön – so dürfte es gern jedes Jahr sein“, meinte Marianne von Qualen aus Stevning, die ihre Tochter Stine von Qualen Bonde dabei hatte. Die Tochter hatte zwölf Ringe geschafft. Ihre Stute Maggie war anschließend ziemlich geschafft. „Aber sie ist auch zum ersten Mal dabei“, meinte die Tochter, die ihr Pony liebevoll streichelte.
Eine Ringreiter-Familie
Der Vollblut-Ringreiter Thorkild Dau von Hesselgård bei Augustenburg (Augustenborg) freute sich ebenfalls über die Parkmöglichkeit auf dem Ringreiterplatz. „Das haben die Reiter ja eigentlich schon immer vermisst, einen Platz für ihren Anhänger“, meint der Reiter, der in diesem Jahr sein 57. Ringreiten in Sonderburg abhaken konnte. Er weiß, dass einige Ringreiter jeden Tag trainieren.
Seine Familie hat das Ringreiten im Blut. Von der Familie Dau waren neben ihm auch zwei Söhne und drei Enkel in Sonderburg beim Ringstechen dabei.
Kein Tivoli gab den Pferden Ruhe
Henning Clausen war aus Ølstykke nach Sonderburg gereist. Er ist gebürtiger Sonderburger und kommt jedes Jahr zum Ringreiten in seine Heimastadt. Am Sonntag hatte er 21 Ringe genommen, „und das ist eigentlich ganz okay. Aber gestern bei einem privaten Ringreiten in Röllum hatte ich alle.“
Sein vierjähriger Holsteiner „Frands“ ist zum ersten Mal bei einem Ringreiten dabei. Der Lärm von einem Tivoli wäre für das Pferd wahrscheinlich eine Herausforderung geworden. Da war die Musik mit Pipes and Drums schon genug, wie der Pferdebesitzer lächelnd erklärt.
Um 18 Uhr war das einzige Ringreiten in Sonderburg vorbei. Dann durften die Teilnehmer mit ihren Anhängern wieder nach Hause fahren.
Das Ringreiterfest in Sonderburg hatte in diesem Jahr 2.000 Gäste und Reiter.