Corona-Politik

Endlich ohne Masken: „Eine unglaubliche Erleichterung“

Endlich ohne Masken: „Eine unglaubliche Erleichterung“

Endlich ohne Masken: „Eine unglaubliche Erleichterung“

Sara Wasmund /Ilse Jacobsen
Sonderburg/Sønderborg
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Busfahrer Thomas Schulz freut sich auf Montag – und einen Arbeitsplatz ohne Maskenpflicht. Foto: Ilse Jacobsen

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Ab Montag müssen in Geschäften und Restaurants in Dänemark keine Masken mehr getragen werden. In Sonderburg zählen Mitarbeitende die Tage, bis sie den Mund-Nasen-Schutz während der Arbeitszeit ablegen dürfen.

Es ist warm und der Außenbereich des Restaurants „Jensens Bøfhus“ in der Sonderburger Innenstadt ist gut besetzt. Bedienung Tina Knudsen und ihre Kollegin eilen zwischen Theke und Tischen hin und her.

Masken weichen schnell durch

Das Durchatmen fällt nicht nur aus Zeitgründen schwer. Die Mund-Nasenbedeckung klebt im Gesicht und wird mit jedem Atemzug feuchter. „Wir freuen uns einfach nur auf Montag, es ist wirklich anstrengend mit dieser Maske. Wir wechseln einmal in der Stunde – die weichen schnell durch bei diesem Wetter“, sagt Tina Knudsen, während sie zwei Bier und eine heiße Schokolade mit Sahne auf einem Tablett platziert.

„Es ist eine riesige Erleichterung für uns. Wir haben lange Schichten und seit Oktober tragen wir während der gesamten Arbeitszeit eine Maske. Das ist sehr anstrengend. Am Montag hat das endlich ein Ende!“

Tina Knudsen im Restaurant von „Jensen`s Bøfhus“ Foto: Sara Wasmund

Die dänische Regierung hatte sich in dieser Woche darauf geeinigt, die Mund-Nasen-Bedeckung ab kommenden Montag, 14. Juni, in weiten Teilen des öffentlichen Lebens nicht mehr verpflichtend vorzuschreiben.

Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) hat am Donnerstag nach mehr als 12 Stunden politischer Verhandlungen auf einer Pressekonferenz verkündet, dass ab Montag die Maskenpflicht aufgehoben wird, außer im öffentlichen Verkehr. Dort dürfen Passagiere den Mund-Nasen-Schutz abnehmen, sobald sie sitzen.

„Es wird einfach viel schöner ohne“

Im Second-Hand-Laden von „Dansk Folkehjælp“ in der Sonderburger Innenstadt freut sich Lone Aybicki darauf, ab Montag ohne Plastikvisir im Geschäft zu stehen. „Es wird einfach viel schöner ohne“, sagt sie. „Ich finde, das war eine gute Entscheidung.“

Lone Aybicki und Donna Moffet sind freiwillige Mitarbeiterinnen von „Dansk Folkehjælp“ in der Sonderburger Innenstadt. Foto: Sara Wasmund

Im Bekleidungsgeschäft von „In mood“ freut sich Geschäftsbesitzerin Lone Haaning auf einen Arbeitsalltag ohne Gesichtsvisier. „Es ist schon irritierend, mit diesem Gesichtsschutz, vor allem, wenn man eine Brille trägt“, sagt sie.

Besser für den Kundenkontakt

„Und ich finde, man kann auch nicht so gut sehen und der direkte Kontakt mit den Kunden ist irgendwie eingeschränkt. Es ist so gut, dass diese Pflicht nun aufgehoben wird“, so die Geschäftsführerin.

Ab Montag darf „In-mood“-Mitarbeiterin Randi Boysen ihr Gesichtsvisier permanent zur Seite legen. Foto: Sara Wasmund

Auch für die Busfahrerinnen und Busfahrer wird der Montag ein ganz anderer Arbeitstag. Thomas Schulz aus Flensburg fährt in Sonderburg Bus – und freut sich, nicht mehr einen ganzen Tag die Schutzmaske aufsetzen zu müssen.

„Aber wir müssen sie ja noch bein Hinein- und Hinausgehen tragen“, stellt der 57-Jährige fest.

Endlich ohne Maske im Bus sitzen

Er kommt aus der dänischen Minderheit und gehört seit 15 Jahren zum festen Team der Verkehrsgesellschaft „Sydtrafik“. „Und das gefällt mir. Hier bekommt man, verglichen mit Deutschland, einen besseren Lohn und auch mehr Rente“, meint er lächelnd.

Schnelltests, die die nicht älter als 72 Stunden sein dürfen, muss er weiterhin in Tarp machen lassen. Ab Montag wird der Busfahrer aus Flensburg mit besonderer Vorfreude auf seinem Fahrerstuhl Platz nehmen – an seinem ersten Arbeitstag in diesem Jahr ohne permanentes Tragen der Maske.

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